Leopold III. von Habsburg

Herzog von Österreich, Steiermark und Kärnten
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 25. Oktober 2006 um 14:38 Uhr durch ZoeClaire (Diskussion | Beiträge) (Nachkommen). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Leopold III. (* 1. November 1351 in Wien; † 9. Juli 1386 in Sempach) war Herzog von Österreich, der Steiermark und Kärnten.

Datei:Reitersiegel.jpg
Reitersiegel von Leopold III.

Leopold III. wurde als Sohn von Herzog Albrecht II. und Johanna, Tochter von Ulrich II. (Graf von Pfirt) geboren.

Bezüglich seiner Nachfolge hat Albrecht der II. schon 1355 eine habsburgische Hausordnung erlassen, wonach die Söhne gemeinsam und gleichberechtigt die Regierungsgeschäfte führen müssen. Als er am 20. Juli 1358 verstarb übernahm aufgrund der Minderjährigkeit der drei jüngeren Söhne der älteste, Rudolf IV. alleine die Regierung. 1364 entschloss sich dieser, die sogenannte Rudolfinische Hausordnung zu erlassen, wonach die habsburgischen Länder gemeinsamer Besitz aller Brüder seien. Ein Dokument, das die Unterschriften aller drei Brüder zeigt (der zweitälteste, Friedrich III., verstarb schon 1362) ist der berühmte Gründungsbrief der Wiener Universität 1365.

Schon wenige Monate später aber verstarb Rudolf IV. überraschend 28-jährig und die zwei Brüder Leopold III. (14 Jahre alt) und Albrecht III. (15 oder 16 Jahre alt) teilten sich die Regierungsgeschäfte. Die formelle Belehnung erfolgte durch Kaiser Karl IV. Aufgrund des höheren Alters kam Albrecht III. die führende Rolle in der gemeinsamen Regierungstätigkeit zu, was bei den überlieferten Unterschieden im Naturell der beiden Brüder, Leopold wird als ehrgeizig und tatendurstig beschrieben, Albrecht hingegen als besonnen, bald zu immer größeren Spannungen führte.

1373 teilten sie die Verwaltung der Besitztümer fix unter sich auf: Leopold wird Regent von Tirol und den Vorlanden. Schließlich wurde, wohl auch um einen offenen Kampf zu verhindern sowohl die Regierung als auch der Besitz der habsburgischen Länderreien geteilt:

Durch den Neuberger Teilungsvertrag vom 25. September 1379 erhielt Leopold III. die Herzogtümer Steiermark (mit Wiener Neustadt), Krain, Görz, Kärnten, die Windische Mark und Güter in Friaul sowie Tirol und Vorderösterreich westlich des Arlbergs zugesprochen.

Damit kommt es auch zur folgenschweren Teilung des Hauses Habsburg in die „Leopoldinische“ und „Albertinische Linie“.

1368 erwarb Leopold Freiburg im Breisgau, 1375 kam Feldkirch, 1382 auch Triest hinzu. In den 1380er Jahren versuchte Leopold in Tirol den Handel durch gezielte Privilegien der Städte (z. B. Meran) zu fördern. Dies trug zum Aufstieg des Bürgertums in den Städten bei.

Leopold war mit der Mailänder Herzogstochter Viridis Visconti (*um 1350 in Mailand,† vor 1. März 1414 in Mailand), Tochter von Bernabo Visconti und Beatrix della Scala. verheiratet.

Leopold versuchte seine Position im Westen auszubauen, erlitt jedoch gegen die Eidgenossen in der Schlacht bei Sempach 1386 eine aufsehenerregende Niederlage und fiel selbst in der Schlacht. Er wurde in der Kirche des Klosters von Königsfelden bei Brugg begraben und fand nach mehreren Umbettungen seine letzte Ruhestätte in der Stiftskirchengruft des Klosters Sankt Paul im Lavanttal in Kärnten.

Nachkommen

  • Friedrich (1382-1439), Herzog von Österreich und Graf von Tirol ∞ 1406 Prinzessin Elisabeth von der Pfalz, Tochter des römisch-deutschen König Ruprecht I. (III.) und dessen Ehefrau Burggräfin Elisabeth von Nürnberg-Hohenzollern, Tochter des Burggrafen Friedrich V. | ∞ 1410 Prinzessin Anna von Braunschweig-Göttingen, Tochter des Herzog Friedrich von Braunschweig-Göttingen und dessen Ehefrau Prinzessin Anna von Sachsen.

Vormund für die beim Tode Leopolds III. noch minderjährigen Söhne und damit Alleinregent aller habsburgischen Gebiete ist Albrecht III. Er ist somit der eigentliche „Nachfolger“ Leopolds. Nach dem Tode Albrechts (1395) übernimmt dessen Sohn Albrecht IV. (Österreich) die Regentschaft, aber schon bald gelingt es den Söhnen Leopolds III. wieder, an der Regierung zu teilzuhaben.

Wahlspruch

Virtuti nil invium = Der Tugend Bahn


Literatur

Richard Reifenscheid Die Habsburger in Lebensbildern. Von Rudolf I. bis Karl I., Verlag Styria 1982 ISBN 3-222-11431-5


VorgängerAmtNachfolger
ab 1379 zusammen mit Albrecht III.Herzog von Kärnten
1379 - 1386
Wilhelm