Anonymität im Internet
Bei Aktivitäten im Internet fühlen sich viele Benutzer anonym. Diese Anonymität ist jedoch trügerisch. Grundsätzlich erfährt die Gegenseite bei der Kommunikation die IP-Adresse. Doch auch Cookies oder Browserinformationen können ohne Wissen des Anwenders weitergegeben werden. Bei der Kommunikation über E-Mail erfährt der Empfänger die E-Mail-Adresse des Senders.
Mit der IP-Adresse eines Benutzers kann Anbieter keinen Rückschluss auf die tatsächliche Identität des Benutzers ziehen. Jedoch können sich andere Teilnehmer über das Verhalten dieses Benutzers bei dessen Provider beschweren, welcher dann in der Regel Maßnahmen für diesen Benutzer ergreift (z. B. Sperrung). Strafverfolgungsbehörden können natürlich die Herausgabe der Identität eines Benutzers verlangen, wenn mit dieser IP Straftaten begangen wurden.
Verschiedene Dienste bieten die Verschleierung der Identität des Abrufers an. Anonymisierdene Proxyserver verschleiern die IP-Adresse, Remailer den Absender einer E-Mail. Diese Dienste (außer eventuell Remailer in Verbindung mit Usenet-News) ermöglichen es jedoch nicht, anonym zu bleiben und trotzdem Information der Allgemeinheit zugänglich zu machen. Zu diesem Zweck wurden Tools wie etwa Freenet, Gnunet und JAP entwickelt, die dieses Ziel unter anderem durch Verschlüsselung erreichen.
Strafverfolgungsbehörden haben Schwierigkeiten, wenn bei über das Internet verübten Verbrechen solche Verschleierungsmechanismen genutzt werden. Daher wird von ihrer Seite eine Einschränkung oder sogar eine Illegalisierung solcher Dienste gefordert.
Argumente für Anonymität
- Absicherung der Redefreiheit, auch in totalitären Systemen
- Schutz der Privatsphäre vor Rasterdatenerfassung, z.B. durch Werbefirmen
Argumente dagegen
- Verbrecher können unerkannt ihre Aktivitäten durchführen