Posthilfsstellen waren Einrichtungen der Post im 19. Jh., die an Privatleute vergeben wurden, um den Postdienst auf dem flachen Land zugänglich zu machen. Sie entstanden etwa um 1897 herum (in Bayern im April 1897 versuchsweise) und wurden nach der Neuordnung in Bayern und dem Deutschen Reich ab 1. Oktober 1898 flächendeckend eingerichtet.
Sie verfügten meist nur über einen Gummistempel im Kastenformat (am Anfang auch mit Verzierungen). Die Posthilfsstellen durften keine Wertbriefe, Postanweisungen etc. annehmen. Sie waren an eine Postagentur angeschlossen, die sowohl die Zustellung dorthin als auch die Weiterbearbeitung der Sendungen von Posthilfsstellen übernahm, deshalb findet sich auf den Briefen und Postkarten auch stets der Stempel dieses übergeordneten Postamtes. Oft ist in den Posthilfstellenstempeln dieser übergeordnete Postort angegeben z.B. durch den Zusatz "Taxe...NN".
Häufig wurden die PH in Ausflugsorten eingerichtet, meist in Gaststätten, aus kleinen Orten auf dem flachen Lande und aus kleinen Vororten von Großstädten sind sie häufig recht selten. Die PH wurden im Zuge der Umstellung auf sogenannte Poststellen II 1828 aufgelöst, manche Posthilfsstellenstempel kommen aber bis weit in die 50er Jahre des 20 Jh. vor.
Literatur: Joachim Helbig