Karl Spindler (Schriftsteller)

deutscher Schriftsteller
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Karl Spindler (* 16. Oktober 1796 in Breslau, † 12. Juli 1855 in Bad Freiersbach) war Romanschriftsteller.

Spindler war das Kind von Schauspielern. Er lebte zunächst in Wien und verbrachte dann seine Jugend in Straßburg. Das juristische Studium gab er auf, nachdem er sich dem französischen Kriegsdienst durch Flucht entzogen hatte. Er wurde Schauspieler, bis er in der Pflege seines außerordentlichen Erzähltalents seinen eigentlichen Beruf erkannte. Er lebte nacheinander in Hanau, Stuttgart, München, zuletzt in Baden-Baden und starb am 12. Juli 1855 in Bad Freiersbach.

Unter seinen zahlreichen Romanen (neue Ausg., Stuttg. 1854 bis 1856, 95 Bde.; Auswahl 1875-77, 14 Bde.) sind die bedeutendsten: "Der Bastard" (Zürich 1826, 3 Bde.; aus der Zeit Kaiser Rudolfs II.), "Der Jude" (Stuttg. 1827, 4 Bde.; eine Sittenschilderung aus der ersten Hälfte des 15. Jahrh.), "Der Jesuit" (das. 1829, 3 Bde.), "Der Invalide" (das. 1831, 5 Bde.) und "Der König von Zion" (das. 1837, 3 Bde.), deren Vorzüge ihm einen der ersten Plätze unter den deutschen Erzählern des 19. Jahrhunderts anweisen.

1829 erschien unter seiner Redaktion die "Damenzeitung", 1830-49 das Taschenbuch "Vergißmeinnicht".

[Dieser Artikel basiert hauptsächlich auf dem Artikel aus Meyers Konversationslexikon von 1888.]

Literatur

  • Spindler, Karl, in: Meyers Konversationslexikon, 4. Aufl. 1888, Bd. 15, S. 146.
  • Arno Schmidt: Der Vogelhändler von Imst. Gespräch über Carl Spindler, sowie über die Historie im Roman (Typoskript 1973), in: ders., BA III,3 (1991), S. 347-388.