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Trobriand-Inseln

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Trobriand-Inseln ist der Name einer Inselgruppe im Südpazifik, die zu Papua-Neuguinea gehört. Politisch ist sie Teil der Provinz Milne Bay und deren nördlichstes Gebiet.

Geografie

Die Hauptinsel ist Kiriwina, kleine Nebeninseln sind Kitava, Vakuta, Kaileuna und Tuma. Auf den Trobriand-Inseln leben knapp 20.000 Einwohner. Die Hauptinsel Kiriwina ist etwa 50 km lang und an den meisten Stellen sehr schmal und gewunden. Ihr Hauptort Losuia liegt an einer idyllischen Bucht der Westküste. Eine von der US-Armee gebaute Straße führt von der Nordspitze bei Kaibola über Loisa und Bwadela bis nach Gilibwa an der Südspitze der Insel.

Tourismus

Die Trobriand-Inseln sind palmengesäumte idyllische Südseeinseln, die mangels genügender Infrastruktur touristisch noch wenig erschlossen sind.

Geschichte

Benannt sind sie nach dem Franzosen Denis de Trobriand, der im Jahr 1793 als Leutnant unter dem Kommando von Joseph Bruny d’Entrecasteaux die Inseln erforschte. Sehr bekannt sind die Inseln durch den deutsch-polnischen Anthropologen Bronislaw Malinowski geworden. Der wurde 1914 als feindlicher Ausländer von der australischen Regierung vor die Wahl gestellt, in Australien interniert zu werden oder auf den Inseln zu forschen. Er entschied sich für die Trobriand-Inseln, wo er angeblich sowieso hin wollte, und machte die Trobriander in seinem Klassiker Die Argonauten des westlichen Pazifik weltberühmt. Der Wahrheitsgehalt seiner Schilderungen sexueller Freizügigkeit auf den Inseln und anderer Details seiner Werke blieb wissenschaftlich nicht unumstritten.

Bevölkerung

Auf der Insel leben Trobriander. Sie sind mit den Polynesiern verwandt. Ihre Kultur ist matrilinear und überwiegend friedlich. Es gibt eine Art Religion um die Yams-Wurzel, und auch viele der sexuellen Freiheiten hängen mit dem Jahreszyklus der Pflanze zusammen. Über das Tauschsystem des Kula-Rings mit den umliegenden Inselgruppen siehe Provinz Milne Bay.

Literatur

  • Heiner Wesemann: Papua-Neuguinea. Niugini. Steinzeit-Kulturen auf dem Weg ins 20. Jahrhundert, Köln 1985.

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