Schädel-Hirn-Trauma

Gehirnverletzung durch äußere Krafteinwirkung mit/ohne Schädelfraktur/sichtbarer Wunde
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Als Schädel-Hirn-Trauma (auch SHT) bezeichnet man jede Verletzung des Schädels mit Hirnbeteiligung, aber keine reinen Schädelfrakturen oder Kopfplatzwunden. Wegen der Gefahr von Hirnblutungen muss jeder Patient mit Schädel-Hirn-Trauma (auch "nur" Gehirnerschütterung) in ein Krankenhaus zur Beobachtung. Notruf, stabile Seitenlage und Atemspende bei Atemstillstand sind Maßnahmen der Ersten Hilfe.

Man unterteilt das Schädel-Hirn-Trauma in

  • geschlossenes SHT
  • offenes SHT (Zerreißung der Dura Mater).

Schweregrade

Es erfolgt eine Einteilung in drei Schweregrade, die sich an der Dauer der Bewusstlosigkeit, der Rückbildung der Symptome und den Spätfolgen orientieren:

  • SHT 1. Grades (commotio cerebri oder Gehirnerschütterung): Ist als eine leichte, gedeckte Hirnverletzung ohne Bewusstlosigkeit bzw. mit Bewusstlosigkeit bis zu einer Stunde definiert. Sie heilt in ca. 5 Tagen vollständig aus. Die Patienten haben in der Regel lediglich eine retrograde Amnesie und Übelkeit zu beklagen.
  • SHT 2. Grades (contusio cerebri oder Gehirnprellung): Bewusstlosigkeit bis 24 Stunden. Spätfolgen sind von der Lokalisation der Hirnschädigung abhängig.
  • SHT 3. Grades (compressio cerebri oder Gehirnquetschung): Bewusstlosigkeit länger als 24 Stunden, verursacht durch Einklemmung des Gehirns durch Blutungen, Ödeme oder ähnliche Vorgänge. Hierbei sollte man bedenken, dass das Gehirn der einzige große Körperteil des Menschen ist, der fast vollständig von Knochen umgeben ist. Dieser besondere Schutz kann jedoch bei solchen raumfordernden Prozessen gleichzeitig zur Gefahr werden, da somit das gesamte Gehirn unter dem Druckanstieg und der folgenden Einklemmung leiden kann. Die Folge ist oftmals ein lang andauerndes Koma, ein komaähnlicher Zustand oder gar der Tod. Dauerhafte Schäden sind zu erwarten.

Die Einteilung ist sehr schematisch. Z. B. tritt bei einer traumatischen Verletzung des Frontalhirns nicht unbedingt eine Bewusstlosigkeit auf, kann aber zu einer dauernden Schädigung führen (Frontalhirnsyndrom).

Symptome

Die folgenden Symptome deuten auf ein Schädel-Hirn-Trauma hin. Es gilt zu beachten, dass sich einige der genannten Symptome teilweise deutlich nach dem Trauma entwickeln können. Dies wird als Latenz, der Zeitraum zwischen Auftreten des Traumas und des Symptoms als Latenzzeit bezeichnet.

  • Bewusstseinsstörung, evtl. mit zunehmender Eintrübung
  • Kopfschmerzen
  • Schwindel und Gleichgewichtsstörungen
  • Schielen
  • Pupillendifferenz (unterschiedlich große Pupillen)
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Bewusstlosigkeit
  • Erinnerungslücken (Amnesie)

Dabei müssen die Pupillendifferenz und zunehmende Bewusstseinsstörungen als besondere Warnzeichen betrachtet werden, da sie Hinweise auf eine Blutung innerhalb des Schädels sein können.