Phosgen

Dichlorid der Kohlensäure; Einatmen führt zu Lungenödemen
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Phosgen ist der Trivialname für Kohlenoxidchlorid, COCl2, dem Dichlorid der Kohlensäure.

Eigenschaften

Phosgen ist ein sehr giftiges Gas, es hat einen Schmelzpunkt von –128 oC und einen Siedepunkt von 7oC und ein Molekulargewicht von 98,92 g/mol. Der Geruch (Vorsicht!) erinnert an faules Heu.

Phosgen ist gut in organischen Lösungsmitteln löslich (z.B. Benzol, Toluol und andere), es löst sind in Wasser unter rascher Zersetzung, weshalb die organischen Lösungsmittel wasserfrei gemacht werden müssen, sollen diese zur Synthese mit Phosgen verwendet werden.

Herstellung

Phosgen wird katalytisch aus Kohlenmonoxid und Chlor hergestellt, es kann durchaus auch bei der Verbrennung von chlorhaltigen Kunststoffen (z.B. PVC) in Gegenwart von Metall und Kohle entstehen. Im Labormaßstab kann es auch aus Tetrachlormethan und rauchender Schwefelsäure hergestellt werden.

Verwendung

Phosgen wurde im Ersten Weltkrieg als chemischer Gaskampfstoff (Grünkreuz) eingesetzt. Die Einatmung von Phosgen führt nach 2 - 3 Stunden zu quälendem Husten, Blausucht und Lungenödem und endet meist tödlich (siehe auch: chemische Waffe).

Es ist heute immer noch ein wichtiger Synthesebaustein z. B. zur Herstellung von Carbonsäurechloriden und Polyurethanen (über Isocyanate) sowie Polykarbonat-Kunststoffen (auchPolyester genannt, Abkürzung: PC) und anderen Zwischenprodukten die dann zur Herstellung vom Medikamenten, Farbstoffen und Insektiziden dienen.