Hubkolbenmotor, der die zur Leistungserzeugung erforderlichen beiden Takte im Gegensatz zum Viertaktmotor während einer Umdrehung der Kurbelwelle bewältigt. Ein Takt ist die Bewegung des Kolbens vom Stillstand in eine Richtung bis zum erneuten Stillstand. Die Kurbelwelle vollführt daher eine halbe Umdrehung während eines Taktes.
Folgender Ablauf beschreibt den Zweitaktprozess:
- 1. Takt, Arbeitstakt und Vorverdichten:
- Der Kolben steht im oberen Totpunkt und die Zündkerze entzündet das Gemisch im Brennraum über dem Kolben wodurch infolge der Temperaturerhöhung der Druck im Brennraum steigt.
Der Kolben bewegt sich nach unten und verrichtet dabei mechanische Arbeit. - Im Raum unter dem Kolben wird das angesaugte Frischgas durch die Abwärtsbewegung des Kolbens verdichtet.
- Im unteren Teil der von der Kolbenoberkante überstrichenen Zylinderfläche liegen in der Zylinderwand die Überströmkanäle und die Auslassöffnung. Während der letzten Phase der Kolbenabwärtsbewegung werden die Auslassöffnung und die Überströmkanäle freigegeben. Das unter Überdruck stehende Frischgas strömt vom Vorverdichtungsraum unter dem Kolben durch die Überströmkanäle in den Zylinder und spült das verbrannte Abgas durch die Auslaßöffnung in den Auspufftrakt hinaus.
- Der Kolben steht im oberen Totpunkt und die Zündkerze entzündet das Gemisch im Brennraum über dem Kolben wodurch infolge der Temperaturerhöhung der Druck im Brennraum steigt.
- 2. Takt, Verdichten und Ansaugen:
- Während der Aufwärtsbewegung des Kolbens wird zunächst die Auslassöffnung und wenig später der Überstömkanal verschlossen.
- Während der weiteren Auswärtsbewegung des Kolbens wird das Kraftstoff-Luft-Gemisch im Zylinder weiter verdichtet und kurz vor Erreichen des oberen Totpunkts bereits entzündet.
- Im Vorverdichtungsraum unter dem Kolben wird neues Frischgas durch den Einlasskanal angesaugt.
Vorteil des Zweitaktmotors ist eine höhere spezifische Leistung als bei Viertaktmotoren, da pro Kurbelwellenumdrehung ein Arbeitstakt erfolgt (beim Viertaktmotor: Ein Arbeitstakt während zwei Kurbelwellenumdrehungen).
Nachteilig sind die sog. Spülverluste durch die teilweise Vermischung von Frischgas und Abgas während des Gaswechsels. Dadurch geht ein Teil des Frischgases unverbrannt in den Auspuff.
Besonders ärgerlich sind zweitaktmotorgetriebene Geräte (z.B. die unglaublich widersinnigen Laubbläser), die einen hundertfach größeren Schadstoffausstoß haben als ein PKW mit Katalysator. Daher plane ich (georgjohannsen@web.de) die Einreichung einer Petition im Bundestag zum Verbot von zweitaktmotorgetriebenen Geräten und Fahrzeugen, die auch mit Viertaktmotoren oder manuell betrieben werden könnten (z.B. Rasenmäher, Laubsauger, Laubbläser, Motorroller, Mopeds, Mofas).
Zur Information: Petitionen sind Bitten von Bürgern an Regierungen, Gesetze zu ändern bzw. zu beschließen und sind Bestandteil demokratischer Grundrechte. (Näheres dazu unter http://www.bundestag.de/gremien/a2/index.html)
Wer die Petition unterstützen möchte, wende sich bitte per E-Mail an mich und verbreite die Idee (Schneeballeffekt).
Wortlaut der Petition:
Ich fordere die Bundesregierung auf, Produktion und Vertrieb von Geräten/Fahrzeugen mit ZTM grundsätzlich zu verbieten und nur dort Ausnahmen zuzulassen, wo ein Einsatz unabdingbar ist. Der Einsatz von bereits eingesetzten Geräten ist zu befristen.
Ich bitte die Regierung, diesbezüglich auch europaweit aktiv zu werden.
Der Schadstoffausstoß dieser Motoren, deren Abgase nicht durch Katalysatoren gereinigt werden können, ist um ein vielfaches höher als der von Viertaktern (s. Anlage „Zweitakter“ des Umweltbundesamts).
Besonders widersinnig ist der Einsatz von Rasenmähern oder Laubsaugern oder -bläsern mit ZTM. Zur Herbstzeit blasen Maschinen auf feuchtem Laub herum - die Bedienung muß Lärmschutz tragen - und hinterlassen Wolken giftiger Abgase. Gute Besen sind kaum weniger effektiv, und Bewegung ist obendrein noch gesund für den Bediener.
Der Gestank von ZTM-getriebenen Zweirädern steht noch in den Strassen, wenn die Fahrzeuge schon längst nicht mehr zu sehen sind.
Der große Erfolg bei der Schadstoffreduzierung im KFZ-Bereich in den letzten Jahren wird durch den massenhaften Einsatz o.g. umweltverpestender Kleingeräte erheblich gemindert.
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Weitere Info dazu:
http://www.motorroller-info.de/html/body_umwelt.html
Was chic aussieht und sich noch spaßiger fährt, macht erheblich mehr Dreck, als vermutet. Während man bei Autos die Abgase einigermaßen im Griff hat und moderne Pkw nur noch drei bis fünf Prozent des Drecks eines Oldtimers aus den 50er-Jahren in die Luft pusten, sind viele Roller technologische Steinzeit: Ein kleiner Roller bläst bis zu "500-mal so viel Schadstoffe in die Luft wie ein einziges Auto", resümiert Dr. Axel Friedrich, Leiter der Verkehrsabteilung des Umweltbundesamtes (UBA). Tausend Roller produzieren so viel Kohlenwasserstoffe wie knapp eine viertel Million Autos. Insgesamt machen die Krafträder also nur zwei Prozent aller Fahrzeuge aus, sind aber für zehn Prozent der Schadstoffe verantwortlich, in den Innenstädten sogar für noch mehr. Sorgen bereiten die wachsenden Rudel der kleinen Zweiräder dem UBA vor allem im Sommer. "Viele Spaßmobile werden natürlich besonders bei sonnigem warmen Wetter gefahren. Also dann wenn die Ozongefahr extrem groß ist", so Axel Friedrich.Ein Ende der Probleme ist nicht abzusehen. Bis Oktober 2003 können Fahrzeuge, die bereits nach der uralten ECE 47 zertifiziert waren, noch als Neufahrzeuge verkauft werden. Diese EU-Norm galt bis 1999 und legte für Stickoxide überhaupt keine Grenzwerte fest. Inzwischen gilt die Richtlinie Euro, die für Stickoxide und Kohlenwasserstoffe zusammen drei Gramm pro Kilometer (g/km) zulässt. Zum Vergleich: Autos dürfen nach der D4-Norm nur 0,155 g/km in die Luft blasen. Dafür gibt es gerade mal einen Steuerrabatt von 600 Mark, was reicht, um ungefähr drei Jahre lang steuerfrei zu fahren. Für Roller fallen dagegen überhaupt keine Steuern an.
http://www.umweltbundesamt.de/ Presse-Information Nr. 18/00
„Pro Stunde emittiert ein Zweitakt-Mäher so viele Kohlenwasserstoffe wie 200 Autos mit geregeltem Kat.“