Der Mäusebussard (Buteo buteo) ist der häufigste Greifvogel Mitteleuropas. Er ist in seinem Nahrungsverhalten und seiner Lebensraumwahl überaus anpassungsfähig. Vom Flachland bis ins Gebierge, in dünn besiedelten Gebieten bis an die Ränder von Großstädten kann der Mäusebussard das ganze Jahr beobachtet werden.
Er ist bei seinen langen, kreisenden Segelflügen recht gut an den breiten, runden Flügeln und dem relativ kurzen und rundgefächertem Schwanz zu erkennen. Charakteristisch ist auch der weithin hörbare "hiäh"-Ruf des Bussards.
Er horstet für gewöhnlich im Wald und jagt auf angrenzenden offenen Flächen wie Feldern. Sein Schlafplatz liegt ebenfalls im Wald. Das Beutespektrum des Mäusebussard reicht von Kleinsäugern (hier überweigend Feldmäuse) über Jungvögel, Reptilien, Amphibien, Insekten und Regenwürmern bis zu Aas. Er jagt vom Ansitz aus, seltener in niedrigem Suchflug.
Im Alter von 2-3 jahren werden Mäusebussarde geschlechtsreif. Im Frühjahr kann man die spektakulären Balzflüge der Bussarde beobachten. Das Weibchen legt ab Ende März/Mitte April zwischen 2-4 Eier, die auch fast ausnahmslos vom Weibchen ausgebrütet werden. Die Brutdauer beträgt 33-35 Tage, die Nestlingsdauer 42-49 Tage.
Entsprechend der Populationsschwankungen der Feldmausbestände, schwankt auch die Fortpflanzungsrate der Mäusebussarde. Bei geringem Feldmausbestand kann es zu einer hohen Rate nicht brütender Bussardpaare kommen.
- Literatur
Theodor Mebs: Greifvögel Europas. Biologie, Bestandsverhältnisse, Bestandsgefährdung. Kosmos Naturführer, 1989.