Hans Wachenhusen (* 1. Januar 1823 in Trier; † 23. März 1898 in Wiesbaden) war ein deutscher Reise- und Romanschriftsteller.
Leben
Wachenhusen reiste zunächst nach Norden, nach Norwegen, Lappland und Island und machte dazu literarische Aufzeichnungen. Er übersetzte manches aus dem Dänischen und gab 1853 einen Band mit Märchen heraus.
Seine Haupttätigkeit indessen fiel mit den Abenteuern, Gefahren und Eindrücken zusammen, welche er als Kriegskorrespondent großer Zeitungen seit dem orientalischen Krieg von 1854-1856 und in den folgenden Kämpfen erlebte.
So begleitete er die türkische Armee an die Donau. Die Berichte zeugen neben zahlreichen Feuilletons von seinen Erlebnissen. Nach Beendigung des Krimkriegs begab er sich nach Paris, das er in mehreren Schriften schilderte, ging von dort nach Spanien und Afrika und versuchte sich auch mit dem Roman "Rom und Sahara" (1858) in der Belletristik. Bei der preußisch-neuenburgischen Verwicklung war er wieder zugegen und schilderte seine Eindrücke. 1859 war er als Korrespondent im österreichischen Hauptquartier und fasste seine Berichte in einer Art Tagebuch zusammen. 1860 folgte er Garibaldi nach Neapel, über den er ebenso wie über das preußische Heer in Schleswig und 1866 in Böhmen berichtete.
Nach 1866 lebte er wieder in Paris, schrieb während der Welt-Ausstellung 1867 einen Bericht und wohnte 1869 der Eröffnungsfeier des Sueskanals bei, durchzog dann Ägypten, als ihn der große deutsch-französische Krieg von 1870 wiederum als Korrespondenten der "Kölnischen Zeitung" den Zielort wechseln ließ.
Seine Berichte als "Tagebuch vom französischen Kriegsschauplatz 1870-71" (Berl. 1871, 2 Bde.) erschienen, fanden unter allen seinen literarischen Darbietungen in vielen Kreisen Beachtung.
Nach einem abermaligen Parisaufenthalt lebte er fortan in Wiesbaden. Zwischen den zahlreichen Kriegs- und Reiseschilderungen hat er auch einige Romane und Erzählungen verfasst. Viele seiner Werke erschienen als sogenannte Eisenbahnliteratur in Verlagen, die sich auf Conversations- und Reiseliteratur spezialisiert hatten und die in kleinen Formaten von 50 bis 100 Seiten, die zudem reich illustriert waren, für wenig Geld (einen Groschen an die Reisenden verkauft wurden (siehe daher auch Groschenroman).
Werke
- "Märchen" (Leipzig 1853)
- "Von Widdin nach Stambul" (Leipz. 1855)
- "Ein Besuch im türkischen Lager" ( 1855)
- "Das neue Paris" (Leipz. 1855)
- "Paris und die Pariser" (Berl. 1855)
- "Die Frauen des Kaiserreichs" (1858)
- "Rom und Sahara" (1858)
- "Skizzenbuch aus Neuenburg und der Schweiz" (Berl. 1857)
- "Freischaren und Royalisten" (1860)
- "Vor den Düppeler Schanzen" (Berl. 1864)
- "Tagebuch vom österreichischen Kriegsschauplatz" ( 1866)
- "Berliner Photographien" (Berl. 1867)
- "Pariser Photographien" (Berl. 1868)
- "Vom armen ägyptischen Mann. Mein Fellahleben" (1871)
- "Die bleiche Gräfin (1862)
- "Die Gräfin von der Nadel" (1863)
- "Rouge et noir" (1864)
- "Um schnödes Geld (1872)
- "Des Herzens Golgatha" (Stuttg. 1873)
- "Die Grisette" (1885)
Weblinks
Vorlage:Meyers
ist obsolet; heißt jetzt Vorlage:Hinweis Meyers 1888–1890Personendaten | |
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NAME | Wachenhusen, Hans |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Schriftsteller |
GEBURTSDATUM | 1. Januar 1823 |
GEBURTSORT | Trier |
STERBEDATUM | 23. März 1898 |
STERBEORT | Wiesbaden |