Neuraminsäure

Carbonsäureamid
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Neuraminsäure (systematisch: 5-Amino-3,5-dideoxy-D-glycero-β-D-galacto-non-2-ulosonsäure, kurz: Neu) ist eine Aminozuckersäure vom Typ einer Ulosonsäure bzw. Ketoaldonsäure. Das bedeutet, dass in der hypothetischen offenkettigen Form in der 2-Position eine Carbonylgruppe vorliegen würde (α-Ketocarbonsäure). Die Neuraminsäure besteht aus einer linearen, neun Kohlenstoffatome langen Kette (daher "Nonulosonsäure"), wobei die Konfiguration der ersten sechs Kohlenstoffatome derjenigen von Galaktose entspricht; abgesehen natürlich von der Position 3, da hier die Hydroxygruppe fehlt. Daher, dass die letzten drei Kohlenstoffatome im Zusammenhang ihrer Funktionalisierung die Gestalt eines Glycerin-Moleküls annehmen, rührt somit die systematische Bezeichnung als glycero-galacto-nonulosonsäure. Wichtig ist bei dieser Systematik, dass man im Hinblick auf die Lokanten nicht wie etwa bei Hexosen üblich am anomeren Zentrum zu zählen beginnt, sondern bereits an der Carboxygruppe. Das anomere Zentrum befindet sich also an Position 2.

Strukturformel
Strukturformel von Neuraminsäure
β-Anomer
Allgemeines
Name Neuraminsäure
Andere Namen
  • (2S,4S,5R,6R)-5-Amino-2,4-dihydroxy-6-[(1R,2R)-1,2,3-trihydroxypropyl]tetrahydro-2H-pyran-2-carbonsäure (IUPAC)
  • 5-Amino-3,5-dideoxy-D-glycero-β-D-galacto-non-2-ulosonsäure
Summenformel C9H17NO8
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 497-43-8
PubChem 513472
ChemSpider 447972
Wikidata Q2823295
Eigenschaften
Molare Masse 267,095 g·mol−1
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[1]
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Die Derivate der Neuraminsäure werden zusammenfassend als Sialinsäuren bezeichnet, wobei dieser Gruppenbegriff auch noch weiter abgewandelte Stoffe abdeckt; etwa solche Derivate, in denen statt der Aminogruppe die übliche Hydroxygruppe vorliegt.

Geschichte

Die Neuraminsäure wurde 1941 von Ernst Klenk entdeckt und benannt. Den Trivialnamen wählte er im Zusammenhang des natürlichen Vorkommens der Neuraminsäure im Gehirn, wo sie aber nicht in freier Form vorhanden ist, sondern als Teil eines Gangliosids. Die Isolation aus Gehirn war deswegen und auch wegen der Empfindlichkeit der Neuraminsäure etwa gegenüber Säuren besonders anspruchsvoll.[2] Bei der Isolation halfen Klenk unter anderem die früheren Arbeiten von Gunnar Blix.

Vorkommen

Gewinnung und Darstellung

Eigenschaften

Physikalische Eigenschaften

unter anderem Kristallstruktur (wenn vorhanden), thermodynamische Daten, …

Chemische Eigenschaften

unter anderem Reaktionen, …

Verwendung

Biologische Bedeutung

bei Mikroorganismen, Pflanzen und Tieren (incl. Mensch)

Sicherheitshinweise

Toxikologie, Handhabung, Grenzwerte

Nachweis

Analysemethoden

Literatur

Einzelnachweise

  1. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  2. E. Klenk: Neuraminsäure, das Spaltprodukt eines neuen Gehirnlipoids. In: Hoppe-Seyler's Zeitschrift für physiologische Chemie. Band 268, Nr. 1–2, 1941, S. 50–58, doi:10.1515/bchm2.1941.268.1-2.50.

Kategorie:Chemische Verbindung