Albaner

Ethnie
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Die Albaner, früher auch Albanesen (Selbstbezeichnung Shqiptarë, deutsch Skipetaren, "Adlersöhne") sind ein indoeuropäisches Volk. Sie stammen vermutlich von der illyrischen Urbevölkerung ab; ihr Sprache, das Albanische, wäre demnach eine illyrische Sprache.

Der Großteil der Albaner lebt in verschiedenen Ländern des südwestlichen Balkans. Die meisten Albaner sind muslimisch, viele gehören der Bektaschi-Tariqa, einem mystisch-islamischen Sufi-Orden, an oder standen dieser nahe. Es gibt unter ihnen aber auch viele Christen, die zum Teil orthodox, zum Teil katholisch sind.

Albanisches Volkstum und die Politik

In Albanien selbst leben etwa 3,45 Millionen der insgesamt 6,5 Millionen Albaner. Im Kosovo stellen sie mit ca. 1,6 Millionen 88 Prozent der Bevölkerung. In der Republik Mazedonien sind 25,2 Prozent der insgesamt 2 Millionen Staatsbürger albanischer Abstammung (nach der Volkszählung in Mazedonien 2002). Albanische Minderheiten leben in Montenegro und Griechenland und Serbien.

Durch die geringe Übereinstimmung des Siedlungsgebietes und des albanischen Staatsgebiets gibt es besonders mit den Serben und Mazedoniern ethnische Spannungen bzw. offene Konflikte.

Seit dem Spätmittelalter gibt es in Italien albanische Gemeinden, deren Angehörige sich selbst als Arberesh bezeichnen. Seit Anfang des 20. Jahrhunderts, besonders jedoch nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden größere Diasporagemeinden der Albaner in den USA (Zentren Boston, New York, Michigan und Baltimore), in der Schweiz, Deutschland, Großbritannien, Australien und in der Türkei (Zentren Istanbul und Izmir).

Bei den auch publizistisch ausgetragenen ethnischen Konflikten der Albaner und ihrer Nachbarn spielt es regelmäßig eine große Rolle, wie viele Albaner es insgesamt gibt und wie viele in den einzelnen genannten Gebieten und Staaten. Die Gegner der Albaner gehen meist von zu geringen Zahlen aus. Albanische Nationalisten dagegen überschätzen in der Regel die Größe ihres Volkes. Insbesondere die Zahlen für die Diaspora sind meist viel zu hoch, weil man kaum in Rechnung stellt, dass sich Albaner im Einwanderungsland assimilieren. Außerdem wird in den kosovoalbanischen Schätzungen regelmäßig vergessen, dass die Bevölkerung im benachbarten Albanien durch die Auswanderung seit zehn Jahren sinkt. Einigermaßen korrekt sind nur die offiziellen Angaben aus Albanien und Montenegro. Alle anderen Zahlen zu albanischen Populationen lassen sich kaum verifizieren. Auch die internationale Verwaltung im Kosovo hat kaum einen Überblick über die Fluktuation der Bevölkerung in ihrem Zuständigkeitsbereich. Die Übergangsverwaltung der UNO im Kosovo hat eine Volkszählung geplant, die 2006 oder 2007 durchgeführt werden soll.

Griechenland

Im 13. bis 15. Jahrhundert wanderten erste albanische Gruppen aus Südalbanien nach Griechenland ein. Die so genannten Arvaniten siedelten in Böotien, Attika, auf der Peloponnes und auf einigen Ägäisinseln wie Euböa,Hydra und Methana. Die heutige Zahl der Arvaniten ist schwer zu schätzen. Seit der Mitte des 20. Jahrhunderts assimilieren sie sich zunehmend an das Griechentum.

Eine weitere albanische Gruppe in Griechenland siedelte sich im 16. Jahrhundert in Thrakien an. Sie war viel kleiner und ist heute nur noch in einigen wenigen Dörfern und Städten (z. B. Tihero, Faires) vorhanden.

Im Epirus leben die albanischen Çamen. Im Zuge des griechischen Bürgerkriegs wurden viele von Ihnen 1944 von griechischen Truppen nach Albanien vertrieben, da sie gegen den griechischen Staat rebellierten und auf Seite der von Jugoslawien und der Sowjetunion unterstützten, kommunistischen Rebellen kämpften. Nach einer Volkszählung im Jahre 1951 bestritt Griechenland, dass sich auf griechischem Boden Einwohner mit albanischer Herkunft befänden. Griechenland erlaubte den Albanern aus Çameria auch nicht, in ihre Heimatdörfer zurückzukehren und gab ihnen ihr Eigentum auch nicht zurück.

Die meisten heute in Griechenland lebenden Albaner auf die nach 1990 einsetzende Arbeitsmigration zurückzuführen. Schätzungen zufolge leben ca. eine Million Albaner in Griechenland, viele davon illegal.

Siehe auch

Quelle

  • Heinz-Gerhard Zimpel/Ulrich Pietrusky: Lexikon der Weltbevölkerung, Nikol Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG, Hamburg 1997/2000