Kiwusee

meromiktischer See in Zentralafrika
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Der Kiwusee (auch Kivusee genannt) befindet sich in Afrika auf der Grenze von Ruanda zur Demokratischen Republik Kongo.

Kiwusee
Seeufer in Ruanda
Geographische Lage Ostafrika
DR Kongo, Ruanda
Zuflüsse Kalundura
Abfluss Ruzizi
Daten
Koordinaten Koordinaten fehlen! Hilf mit.
Höhe über Meeresspiegel f11.462 m ü. NN
Fläche 2.650 km²dep1
Maximale Tiefe 450 m

Direkt östlich der großen Zentralafrikanischen Schwelle und westlich des Ruanda-Hochlands liegt er südlich der Virunga-Vulkane und nördlich von Bukavu. Der See, der Teil des Ostafrikanischen Grabenbruchs ist, liegt im Albert Nationalpark.

Einer der Zuflüsse, die den Kiwusee speisen, ist der Kalundura, der vom eben genannten Hochland hinunter stürzt. Entwässert wird der See im Süden über den Ruzizi in den Tanganjikasee.

Der Kiwusee ist 2.650 km² groß und bis zu 450 m tief.

Wichtigste Insel ist Idjwi, die zur Demokratischen Republik Kongo gehört. Die Insel Iwawa liegt in Ruanda und ist als Militärgebiet für die Öffentlichkeit gesperrt.

Geologische Gegebenheiten

Der Kiwusee ist einer von drei weltweit bekannten Seen, bei denen eine Übersättigung mit CO2 gemessen wurde. Da dieses Naturphänomen beim Manoun-See und beim Nyos-See bereits zu Katastrophen mit bis zu 1800 Toten geführt hat, forciert man ein Entgasungsprojekt. Im Falle einer Katastrophe wie der Nyos-Tragödie 1986 rechnet man mit weit mehr Toten, da der See 2000 mal größer ist als der Nyos und er zudem in dichter besiedeltem Gebiet liegt. 2002, beim letzten Ausbruch des Nyiragongo, fürchtete man eine ähnliche Katastrophe, da vermutet wurde, dass solche plötzlichen Abgasungen auch durch vulkanische Aktivität ausgelöst werden können - sie blieb jedoch aus. Einzigartig macht den Kiwusee die Tatsache, dass sowohl die Wassertemperatur als auch der Salzgehalt mit zunehmender Tiefe zunimmt. Ursache für dieses Phänomen sind vulkanische Quellen aus dem Untergrund.[1]

Expeditionen

Der Kiwusee wurde erstmals von Gustav Adolf von Götzen 1894 erkundet. Anschließend waren mehrere Reisende mit der genaueren Erforschung der geographischen und naturkundlichen Verhältnisse beschäftigt:

Quellen

  1. KT Whittaker, TC Johnson, AI Johnson, JI Johnson (1996). "Limnology, Climatology and Paleoclimatology of the East African Lakes" ISBN 2-88449-234-8