Worpswede

Gemeinde im Landkreis Osterholz in Niedersachsen
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Wappen Karte
Wappen fehlt noch Karte Worpswede in Deutschland
Basisdaten
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Osterholz
Fläche: 76,13 km²
Einwohner: 9.502 (31. Dezember 2004)
Bevölkerungsdichte: 125 Einwohner je km²
Höhe: 54,4 m ü. NN
Postleitzahl: 27726
Telefonvorwahl: 04792 - 04794
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Kfz-Kennzeichen: OHZ
Gemeindeschlüssel: 03 3 56 011
Gemeindegliederung: 8 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Bauernreihe 1
27726 Worpswede
Webseite: www.gemeinde-worpswede.de
Politik
Bürgermeister: Stefan Schwenke (parteilos)
Regierende Partei: CDU

Worpswede ist eine Gemeinde im Landkreis Osterholz in Niedersachsen, an der Hamme nordöstlich von Bremen mitten im Teufelsmoor gelegen. Der Ort profitiert landschaftlich von einer 54 m hohen Erhebung, dem Weyerberg, welcher die ansonsten flache Umgebung überragt. Erste Spuren der Besiedlung reichen bis in die Bronzezeit zurück.

Die heutige Einheitsgemeinde Worpswede setzt sich aus den vorher eigenständigen Gemeinden Worpswede, Waakhausen, Überhamm, Schlußdorf, Mevenstedt, Neu Sankt Jürgen, Hüttenbusch und Ostersode zusammen.

Geschichte

Als offizieller Erholungsort und Standort einer Vielzahl von Kultureinrichtungen und Galerien ist Worpswede gleichsam attraktiv für Künstler wie Touristen.

Sehenswürdigkeiten

Niedersachsenstein

Der am Weyerberg gelegene Niedersachsenstein, ein 18 m hohes ziegelsteinernes Monument, sieht von weitem aus wie ein Adler und erinnert an die im Ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten aus der Region. Er wurde 1922 nach einem Entwurf des Architekten Bernhard Hoetger, der auch die Böttcherstraße in Bremen gestaltete, fertiggestellt und ist als einzige expressionistische Großplastik Deutschlands von besonderer kunsthistorischer Bedeutung. Da die Errichtung des Niedersachsensteins in einer Zeit großer Armut und Lebensmittelknappheit erfolgte, war sie seinerzeit umstritten, ebenso wie heute wegen der ursprünglich zugedachten Funktion als Siegesdenkmal.

 
Rathaus

Barkenhoff

Der Barkenhoff – ursprünglich ein Worpsweder Bauernhof – wurde im Jahre 1895 vom Künstler Heinrich Vogeler gekauft und innerhalb weniger Jahre zu einem beeindruckenden Gebäude des Jugendstils umgebaut.

Alsbald wurde er zum Mittelpunkt der Worpsweder Künstlerbewegung und somit der gesamten „Künstlerkolonie Worpswede“. Nach dem Ersten Weltkrieg diente der Barkenhoff als Kommune und Arbeitsschule, danach als ein Kinderheim der Roten Hilfe.

Unter den zahlreichen Besuchern war Sonja Marchlewska, Tochter des polnischen Marxisten Julian Marchlewski, ein Freund und Mitarbeiter Rosa Luxemburgs und ein Vertrauter Lenins. J. Marchlewski war auch Rektor der Kommunistischen Universität der Nationalen Minderheiten in Moskau und Gründer der Internationalen Roten Hilfe. Er überredete Vogeler, den Barkenhoff der Roten Hilfe zu übereignen. Die Rote Hilfe wurde, ab 1923 nur passives aber förderndes Mitglied der Arbeitsschule Barkenhoff e.V.; die Arbeitsschule Barkenhoff e.V. wurde am 10.November 1921 vom Amtsgericht Lilienthal anerkannt. Im Juli 1925 wird der Verein Arbeitsschule endgültig aufgelöst. Der Barkenhoff blieb ein Kinderheim bis 1932.

In den Folgejahren verfiel der Hof und wurde an die öffentliche Hand übergeben. Restauriert dient er heute als Museum und als Werkstatt und Atelier der zumeist internationalen Stipendiaten der Barkenhoff Stiftung. Im Jahre 2003/04 erfuhr der Hof eine grundlegende Renovierung.

Bonze des Humors

Der Bonze des Humors ist eine lachende Buddha-Statue, die auf dem Gelände des Parkplatzes beim „Kaffee Worpswede“ (Kaffee Verrückt) steht. Das steinerne Monument wurde – wie das Café und der Niedersachsenstein – von Bernhard Hoetger entworfen.

Datei:Bonze des humors.jpg
Bonze des Humors

Kaffee Worpswede

Das Kaffee Worpswede ist ein expressionistischer Backsteinbau am Fuße des Weyerbergs und dient seit dem Jahre 1925 als Café und Restaurant. Es wird im Volksmund auch Kaffee Verrückt genannt, weil der Architekt, Baumeister und Künstler Bernhard Hoetger anfing, ein Haus ohne vernünftige Bauzeichnungen und ohne rechte Winkel zu bauen - als die Worpsweder dieses sahen, meinten sie "dei is verrückt, de Kerl" - und seitdem besteht der Spitzname für dieses schöne Objekt. Ursprünglich bot Hoetger, der für dieses Projekt geschätzte 100.000 Reichsmark aufbrachte, hier seine eigenen kreativen Schöpfungen an. Heute ist das Kaffee Worpswede überregional bekannt.

Kaufhaus Stolte

Das Kaufhaus-Stolte ist mit einer fast 200-jährigen Tradition wohl das älteste Geschäft im Dorf. Der Familie Stolte, insbesondere Mimi Stolte, ist es zu verdanken, dass Worpswede vom unbedeutenden Moordorf zur weltbekannten Künstlerkolonie aufstieg.

Mimi Stolte lud 1884 den Kunststudenten Fritz Mackensen in ihr Elternhaus ein. Dort lebte er einige Zeit und kam später mit seinen Freunden in das Moordorf zurück, um sich dauerhaft dort niederzulassen.

Datei:Worpswede-stolte.jpg
Kaufhaus Stolte

Käseglocke

Der kuppelförmige Bau auf dem Weyerberg wurde 1926 nach den Plänen vom Architekten Bruno Taut vom Schriftsteller Edwin Koenemann erbaut. Die Käseglocke besteht komplett aus Holz, steht heute unter Denkmalschutz und wurde in den letzten Jahren komplett renoviert. Die Namensgebung beruht auf der ungewöhnlichen Iglu-Form des Gebäudes.

 
Käseglocke

Bahnhof Worpswede

Das Bahnhofsgebäude an der Eisenbahnstrecke Bremervörde - Osterholz-Scharmbeck (Moorexpress) wurde 1910 von Heinrich Vogeler im Jugendstil entworfen und gebaut. Vogeler entwarf nicht nur den Bau, sondern auch die komplette Inneneinrichtung (Möbel, Kunstwerke und Malereien). Im Jahre 1978 wurde der Bahnhof Worpswede grundlegend renoviert und in seinen Ursprungszustand zurückversetzt. Er beherbergt heute ein Restaurant.

 
Worpsweder Bahnhof mit Moorexpress

Persönlichkeiten

Die Alten Worpsweder

Die Künstler der 2. Generation

Zeitgenössische Worpsweder Künstler

 
Worpsweder Mühle