Conflict: The Middle East Political Simulator ist ein Computerspiel aus dem Jahr 1990. Es stellt eine einmalige Simulation internationaler Politik im Krisengebiet des Nahen Ostens dar.
Das Spiel wurde von David J. Eastman programmiert und von Virgin Interactive veröffentlicht. Es erschien in Versionen für PC, Commodore Amiga und Atari ST.
Zur Zeit werden zwei Open-Source-Remakes entwickelt: Conflict.NET für Windows-PC und Conflict for Mac für den Apple Macintosh.
Spielinhalt
Das Spiel ist im nahen Osten des fiktiven und aus damaliger Sicht zukünftigen Jahres 1997 angesiedelt. Im Januar des Jahres tritt der Spieler die Nachfolge des bei einem Bombenattentat umgekommenen israelischen Ministerpräsidenten an und muss von nun an die Außenpolitik gegenüber den Nachbarstaaten Syrien, Libanon, Ägypten, Jordanien sowie Irak, Iran und Libyen führen. Daneben muss der Spieler in innenpolitischer Hinsicht den Konflikt mit den Palästinensern lösen und die israelische Armee ausrüsten. Außerdem kann der Spieler ein Programm zur Herstellung von Kernwaffen anordnen.
Der Spieler muss bei all diesen Optionen das gesamte politische Geflecht beachten, da die übrigen Staaten auch untereinander Konflikte haben. Außerdem muss der Spieler das Verhältnis des Staates Israel zu den USA und zur UNO beachten und das Vertrauen der Knesset aufrechterhalten.
Das Spiel kommt erst zu einem Ende, wenn entweder:
- alle Nachbarstaaten unter israelischer Kontrolle stehen.
- zu allen Nachbarstaaten eine exzellente politische Beziehung aufgebaut wurde.
- Israel militärisch besiegt wird.
- einer der Staaten im Spiel Atomwaffen einsetzt und so einen Atomkrieg auslöst.
Nach dem Ende des Spiels wird die Regierungszeit des Spielers bilanziert und sein Regierungsstil bewertet.
Spielablauf
Das Spiel läuft rundenweise ab, wobei eine Runde einem Zeitraum von einem Monat entspricht. Am Anfang jedes Monats bekommt der Spieler anhand von Meldungen in fiktiven Zeitungen die Neuigkeiten des letzten Monats präsentiert. Diese Zeitungen geben auch Aufschluss über die Beziehungen zwischen anderen Staaten und werden durch nicht spielrelevante Meldungen aufgelockert.
Außenpolitik
Anschließend hat der Spieler die Möglichkeit, Diplomatie zu betreiben. Dabei kann für jeden Staat eine politische Vorgabe machen, um das Verhältnis bis zum Militärbündnis zu verbessern, beizubehalten oder bis zum Kriegszustand zu verschlechtern. Je nach politischer Beziehung werden über das Diplomatiemenü auch Subsidien gezahlt oder Friedensverträge angeboten.
Eine weitere Option des Diplomatiemenüs stellen die Geheimdienstaktivitäten des Mossad dar. Der Spieler kann anordnen, lokale Aufständische zu unterstützen oder dem jeweiligen Staat bei der Bekämpfung der Terroristen zu helfen. Ist ein Staat weit genug destabilisiert, kann der Spieler einen Putschversuch oder ein Attentat auf das Staatsoberhaupt anordnen. Sind ein Putsch oder ein Attentat erfolgreich, verfällt der Staat in Anarchie und ist aus dem Spiel. Werden dagegen die eigenen Geheimdienstaktivitäten aufgedeckt, kommt es zu einer internationalen Krise.
Innenpolitik
In der Innenpolitik stehen dem Spieler nicht so viele Möglichkeiten offen. Zunächst erhält der Spieler monatlich Steuergelder, die der Spieler für Rüstung ausgeben kann. Dazu wendet sich der Spieler an die USA, Großbritannien, Frankreich oder einen privaten Waffenhändler. Um komplexere Waffensysteme kaufen zu können, muss sich der Spieler bei den jeweiligen Staaten erst ein gewisses Vertrauen erarbeiten. Andernfalls können die Vereinten Nationen im Kriegsfall ein Waffenembargo verhängen.
Das optionale israelische Atomprogramm verlangt monatliche Zuwendungen und macht bei konstanten Zahlungen langsame Fortschritte. Im Kriegsfall können Atomwaffen als letztes Mittel eingesetzt werden.
In Hinblick auf den Konflikt mit den Palästinensern kann der Spieler Vorgaben machen, auf welche Weise Polizei und eventuelles Militär mit den palästinensischen Einwohnern im Westjordanland umgehen sollen. Je nach Härte, mit der das Gebiet verwaltet wird, kann sich der Konflikt verschärfen oder entspannen.
USA und UN
Ein gutes Verhältnis zu den USA ist wichtig, um im Kriegsfall Unterstützung zu erhalten. Diese Unterstützung zeigt sich in Form von finanziellen Hilfeleistungen. Umgekehrt sorgen gute Beziehungen zu den USA für Misstrauen vonseiten der Nachbarstaaten.
Die UN können im Kriegsfall ein Waffenembargo verhängen, um Israel zu Verhandlungen zu zwingen. Darüber hinaus kann sich die Staatengemeinde über den Umgang mit den Palästinensern entzürnen. Gelegentlich ruft die UNO auch zu Abrüstungskonferenzen auf oder fordert einen eigenen Staat für die Palästinensern.
Krieg
Das Militär umfasst Infanterie, leichte und schwere Panzer, Boden-Luft-Raketen, Kampfhubschrauber, Jagdflugzeuge, strategische Bomber sowie AWACS-Systeme.
Ein Krieg kann entweder mit Luftangriffen oder mit einer Bodenoffensive begonnen werden. Luftangriffe führen nicht sofort zu Kriegen, schaden aber in jedem Fall den zwischenstaatlichen Beziehungen. Luftangriffe können auf militärische, industrielle oder zivile Ziele angeordnet werden. Darüber hinaus besteht die Option, dem feindlichen Atomprogramm mit einem gezielten Luftangriff auf die Forschungseinrichtung einen Rückschlag zu versetzen.
Um einen Krieg am Boden zu beginnen, muss erst eine Mobilmachung an der jeweiligen Grenze erfolgen. Diese Aktion provoziert bereits den Gegner, stärkt jedoch auch das Vertrauen der eigenen Bevölkerung. Kommt es zum offenen Krieg, so muss der Spieler auf strategischer Ebene den Nachschub für die Front koordinieren, indem er Einheiten der einzelnen Truppengattungen verstärkt. Je nach Kräfteverhältnis rückt die eigene Front entweder vor oder zurück. Eine wichtige Rollen spielen auch Mehrfrontenkriege, welche die Armee zur Aufteilung auf zwei Schauplätze zwingen. Aus diesem Grund kommen auch Militärbündnisse zum Tragen.
Ist die feindlíche Armee dezimiert, gilt der Krieg als gewonnen. Gleiches kann natürlich umgekehrt auch zur Niederlage führen. Zuletzt kann ein Krieg auch durch einen Waffenstillstand oder den Einsatz von Atomwaffen beendet werden.