Schmelz (Wien)

Stadtteil Wiens
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 21. Oktober 2006 um 01:44 Uhr durch DasSchORscH (Diskussion | Beiträge) (Navleiste). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Die Schmelz ist ein ehemaliger Parade- und Exerzierplatz im 15. Wiener Gemeindebezirk Rudolfsheim-Fünfhaus.

Lage der Schmelz im Norden von Rudolfsheim-Fünfhaus

Die Schmelz war ursprünglich eine unverbaute, hochgelegene, große Acker- beziehungsweise Wiesenfläche westlich der Stadt. Sie war auf Grund des Lössbodens besonders fruchtbar. Die erste urkundliche Erwähnung des Gebietes fand um das Jahr 1309 als "Smeltz im Preitensewer aigen" statt. Bis zur Zweiten Wiener Türkenbelagerung 1683 fand sich auf der Schmelz ein Schmelzhaus. Im Jahre 1847 wurde das Areal von der Gemeinde Rustendorf gehörende Teil von der Stadt angekauft und als Parade- und Exerzierplatz bis zum Ende des Kaiserreiches 1918 verwendet. Einem Bericht der "Wiener Allgemeinen Automobil-Zeitung" aus dem Jahr 1904 folgend, führte hier Siegfried Marcus mit seinem ersten Wagen eine kurze Versuchsfahrt durch. Bekannt wurde vor allem die alljährlich auf der Schmelz stattfindende Frühjahrsparade für Kaiser Franz Joseph. Auf diesem Platz trug außerdem der österreichische Fußballrekordmeister Rapid Wien seine ersten Spiele aus. Im Jahre 1911 wurden die südlichen und östlichen Teile der Schmelz zur Verbauung freigegeben. In der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Gebiet fast zur Gänze Schrebergärten, Sportanlagen und auch Wohnhäusern bedeckt.

Auf dem ehemaligen Friedhof der Schmelz waren die Märzgefallenen, die Opfer der Revolution vom März 1848, bestattet. Mit der Eröffnung des Wiener Zentralfriedhofes in Simmering wurde der Schmelzer Friedhof geschlossen. Die Leichen wurden exhumiert und übersiedelten dorthin. Heute erinnert der "Märzpark" an den ehemaligen Friedhof auf diesem Platz.

Ende des 19. Jahrhunderts wurde begonnen Teile der Schmelz für den Wohnbau zu erschließen, es entstand Neu-Fünfhaus.

1911 gab das Militär zehn Hektar, also ein Fünftel, des Exerzierfeldes zur Bebauung frei. Der Bau des ersten Hauses - Hütteldorfer Straße 74 - wurde im Oktober 1911 begonnen. 1912 begann der Bau der Häuser, die heute das sogenannte Nibelungenviertel bilden.

Vorlage:Koordinate Artikel