Deutsche Demokratische Republik

Staat in Mitteleuropa (1949–1990)
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Dieser Artikel befasst sich mit der Deutschen Demokratischen Republik. Für weitere Bedeutungen der Abkürzung DDR siehe DDR (Begriffsklärung).


Die Deutsche Demokratische Republik (DDR, "Ostdeutschland") war ein sozialistischer Staat in Deutschland. Er grenzte an die Bundesrepublik Deutschland (i.S.v.: "Westdeutschland", Bonner Republik), die Tschechoslowakei und Polen, sowie an die Ostsee.

Geschichte

siehe: Geschichte der DDR, Geschichte Deutschlands

Politik

Die offiziellen staatlichen Institutionen übten formell die Macht aus, hatten aber faktisch nur akklamatorischen Charakter:

Tatsächlich kontrolliert wurde der Staat durch die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED) und die Sowjetunion. Der Führungsanspruch der SED war seit 1968 auch offiziell in der Verfassung der DDR verankert. In Artikel 1 der Verfassung hieß es:

Die Deutsche Demokratische Republik ist ein sozialistischer Staat der Arbeiter und Bauern. Sie ist die politische Organisation der Werktätigen in Stadt und Land unter Führung der Arbeiterklasse und ihrer marxistisch-leninistischen Partei.

Unter dem Druck der Verhältnisse wurde dieser Führungsanspruch Anfang 1990 noch von der alten DDR-Volkskammer aus der Verfassung gestrichen.

Die DDR war international im Warschauer Pakt und im RGW eingebunden und seit 1973 Mitglied der Vereinten Nationen.

Organisationen des Staatsapparates

Parteien

Herrschende Partei der DDR war die SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands). Ihr Führungsanspruch war seit 1968 in der Verfassung festgeschrieben und manifestierte sich auf allen Ebenen des gesellschaftlichen Lebens in der DDR.

Neben der SED gab es vier weitere Parteien, die mit der SED und einigen Massenorganisationen im sogenannten demokratischen Block (Nationale Front) zusammengefasst waren, die sogenannten Blockparteien:

  • Christlich-Demokratische Union Deutschlands (CDU)
  • Liberal-Demokratische Partei Deutschlands (LDPD)
  • Nationaldemokratische Partei Deutschlands (NDPD)
  • Demokratische Bauernpartei Deutschlands (DBD)

Sie waren zwar formal an den meisten Gremien und Organen der DDR beteiligt, hatten aber de facto keinen wirklichen Anteil an der Macht.

Massenorganisationen

Verbände

Geographie

Das Territorium der DDR bestand aus den heutigen Bundesländern der Bundesrepublik Deutschland: Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, sowie dem Ostteil Berlins. Hinzu kam die Gemeinde Amt Neuhaus des Bundeslandes Niedersachsen.

Es gab neben der Hauptstadt Berlin noch 14 weitere (Verwaltungs-)Bezirke:

Autokennzeichen siehe KFZ-Kennzeichen (Deutschland).

Der nördlichste Punkt des ehemaligen DDR-Territoriums war das Kap Arkona auf der Ostsee-Insel Rügen, größter Binnensee die Müritz im Bezirk Neubrandenburg (Mecklenburg-Vorpommern),

Der Norden und die Mitte sind Teil der Norddeutschen Tiefebene. Charakteristisch für den Norden sind eiszeitlich geformte Moränenlandschaften und zahlreiche Seen (Mecklenburgische Seenplatte). Südlich davon erstrecken sich Hügelländer, in welche große Tieflandsbuchten (Leipziger Tieflandsbucht, Thüringer Becken) hineinragen. Der Süden wird von Mittelgebirgen eingenommen (Harz, Thüringer Wald, Rhön, Erzgebirge, Elbsandsteingebirge, Lausitzer Bergland)

Sprache

Deutsch und in der Lausitz auch Sorbisch, die Sprache einer kleinen slawischen Minderheit. Sprachdialekte waren: Plattdeutsch bzw. Platt im Norden, Berlinerisch im Berliner Raum und Sächsisch im Süden. Daneben gab es viele Mischformen. Zu den kleineren Dialektgebieten gehörte der südliche Thüringer Wald mit oberfränkischen Dialekten.

In den Schulen der DDR-Bürger war Russisch die zuerst gelehrte Fremdsprache. Zweite Fremdsprache war meist Englisch, sie wurde fakultativ gelehrt. Alternativen waren zum Beisiel Französisch, Spanisch und Lateinisch. Die Kenntnis einer zweiten Fremdsprache war Voraussetzung für den Hochschulabschluss.


Siehe auch: