Spekulationsblase
Eine Spekulationsblase bezeichnet einen überkauften Markt, der sich in der Regel im Börsen-, Rohstoff- oder im Immobilienbereich von der realen Wirtschaftsentwicklung völlig abkoppelt hat.

Getrieben von Berichten über raschen und mühelosen Reichtum springen immer mehr (auch unerfahrene) Anleger auf den Zug der Spekulation auf. Die Preise scheinen unbegrenzt weiter zu steigen, bis sich irgendwann die Erkenntnis des realen Wertes des jeweiligen Spekulationsobjektes durchsetzt und Käufer zu höheren Preisen plötzlich ausbleiben. Es kommt zum Krach, die Werte verfallen in kurzer Zeit und die zahlreichen Spekulanten sehen sich mit dem rapiden Verlust ihrer Investitionen konfrontiert.
Beispiele
Solche in der Struktur immer gleichen Abläufe hat es in der Geschichte wiederholt gegeben:
- 1637: Am 7. Februar platzt die seit ca. 1634 andauernde Tulpenzwiebelspekulation in Holland
- 1700: Die Darién-Gesellschaft kann ihre Anteile nicht mehr einlösen nach Scheitern des Projekts.
- 1720: Die Spekulation mit den Anteilscheinen der Mississippi-Kompanie in Frankreich
- 1720: Die Spekulation mit den Anteilscheinen der South Sea Company in England (Südseeschwindel, South Sea Bubble)
- 1873: Die Eisenbahnspekulation in Nordamerika
- 1873: Am 9. Mai (schwarzer Freitag) platzt die Blase der Deutschen Gründerzeit: Gründerkrise.
- 1929: Beginn der Weltwirtschaftskrise mit dem Crash an der New Yorker Börse am 24. Oktober ("Black Thursday"). In Deutschland mit einem Tag Verzögerung als der schwarze Freitag wahrgenommen und bezeichnet.
- 1980: Silberspekulation der texanischen Gebrüder Hunt
- 1990: Die Aktien- und Immobilienblase in Japan platzt.
- 2000: Mitte März kulminiert die Spekulation mit Aktien der Internet- und Telekommunikationsbranche (Dotcom-Blase, NEMAX). Der Zusammenbruch der Kurse um oft über 90 Prozent erfolgt im Laufe von drei Jahren bis März 2003.
Literatur
- Robert J. Schiller; Irrationaler Überschwang, 2000