Bouldern (abgeleitet von engl. boulder = Felsblock) nennt man das Klettern ohne Seil und Gurt an Felsblöcken, Felswänden oder in der Kletterhalle in Absprunghöhe, wobei Absprunghöhe ein individueller Begriff ist.

Bouldermatten (auch Crashpads genannt) verringern die Verletzungsgefahr beim Sturz. Um einen kontrollierten Sturz mit den Füßen zuerst nach unten zu ermöglichen, kann der Boulderer von einer Person gespottet werden, d. h. ein Kletterpartner hält sich bereit, Oberkörper und Kopf des fallenden Kletterers abzufangen. Das Bouldern ist in den 1970er Jahren populär geworden, um Kletterzüge ohne die psychische Belastung der Höhe zu trainieren.
Prägende Personen waren John Gill (USA) und Wolfgang „Flipper“ Fietz (Deutschland). Gill entwickelte bereits in den 1950er und 1960er Jahren neue Klettertechniken, setzte Elemente aus dem Geräteturnen ein und war damit seiner Zeit um Jahre voraus. Gill war zudem derjenige, der die Verwendung von Chalk in den Klettersport brachte. Er führte auch ein Bewertungssystem für die Schwierigkeit der einzelnen Boulderprobleme ein, die "John Gill B-scale", mit der eine Einteilung von B1 bis B3 vorgenommen wurde. In den USA wurde dieses Bewertungssystem von der nach oben offenen V-Skala, die der notorische Boulderer John Sherman ("Vermin") in dem Bouldergebiet Hueco Tanks/Texas entwickelte, verdrängt.
Gill betrachtete das Bouldern nicht nur als reine Sportart, sondern empfand es als eine Art der Selbstfindung. Er war der Auffassung, dass jeder Kletterer seinen „Weg“ finden müsste. Für ihn bot das Bouldern eine Möglichkeit seine eigenen Grenzen kennen zu lernen. Er ging an das Bouldern genauso wie an einen mathematischen Beweis heran.
Eines der weltweit bekanntesten Gebiete zum Bouldern liegt bei Fontainebleau in der Nähe von Paris.
Das vielleicht weltweit bekannteste einzelne Boulderproblem befindet sich in dem Nationalpark Yosemite Valley (USA) und trägt den Namen "Midnight Lightning". Es wurde 1978 erstmals von dem amerikanischen Kletterer und Boulderer Ron Kauk bezwungen. "Midnight Lightning" ist durch eine sich nach oben steigernde Schwierigkeit der einzelnen Kletterzüge gekennzeichnet. Höhepunkt ist ein prekärer Mantle in Verbindung mit einem Untergriffzug,um auf eine Platte auszusteigen. Gelingt diese Bewegung nicht, droht ein unkontrollierter Sturz aus recht großer Höhe.
Ein in neuerer Zeit äußerst populär gewordenes Boulderziel befindet sich bei Cresciano im Tessin (Schweiz).