Engishiki

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Das Engishiki oder Yengishiki (jap. 延喜式, Zeremonien aus der Engi-Zeit) ist einer der drei wichtigsten klassischen Texte des Shintō in Japan. Er ist jedoch nicht ganz von der Bedeutung des Kojiki und des Nihongi.

Das Engishiki kann als Teil des ritsuryo-Systems gesehen werden, bei dem man den Staat nach chinesischen Vorbildern der Tang-Dynastie reglementieren wollte.

Der Text aus 50 Schriftrollen stammt mehrheitlich aus Kompilationen der Jahre 907 bis 915 und wurde 927 unter Fujiwara no Tokihira (871-909) und Fujiwara no Tadahira (880-949) fertiggestellt. Es gehört zu den ersten schriftlichen Ausführungen über Shinto. Er kann als eine Art Gesetzbuch gesehen werden, in dem alle Hofzeremonien und das Hofprotokoll detailliert festgelegt sind. Dieses Exemplar wurde, mit Ausnahme einer Rolle, in der späten Heian-Zeit transscribiert. Diese 27 Schriftrollen sind heute im Nationalmuseum Tokyo aufbewahrt und die älteste und besterhaltenste Fassung. Sie stammen aus dem Besitz der Familie Kujô, eines Zweiges des Fujiwara-Klans. Da viele der Rollen auf der Rückseite älterer Dokumente geschrieben wurden, sind diese Rollen nicht nur in Hinblick auf das Engishiki selbst von großer historischer Bedeutung.

Im Engishiki sind Verhaltensregeln, eine Liste aller Staatsgötter des Shinto, detaillierte Anweisungen zur Durchführung nationaler Riten (z.B. den Ablauf einer Kaiserkrönung und die Riten zu den Jahreszeiten) und alte Gebete (norito) aufgezeichnet. Das Buch gibt zu den einzelnen Anlässen teils sehr detaillierte Angaben zu vorherigen Fastenzeiten, beteiligten Personen, darzubringenden Opfergaben etc.)

In dem Werk werden in den Büchern 9 und 10 umfassende Erhebungen und Unterteilungen in Bezug auf das Schrein-System gemacht. In ihm wurde die Gesamtzahl der Schreine auf etwa 30.000 geschätzt. 3.000 davon wurden als kanpaisha (Regierungsschrein) oder kansha (Zentralregierungsschrein) klassifiziert, denen damit kaiserliche Opfergaben (kanpei) durch das Shintō-Amt am Frühlings-Gebetsfest (toshigoi no matsuri) zukamen. Ähnliche von staatlicher Seite verpflichtende Opfergaben (kokuhei) existierten bereits seit 798 für die großen Schreine der Provinzen (später National-Schreine bzw Volks-Schreine (kokuheisha)) und die Gouverneure der Provinzen.

Es ist fraglich, ob die Vorschriften in dieser Detailtreue tatsächlich eingehalten wurden oder ob es sich eher um eine Idealvorstellung handelte, der man nur in den großen Schreinen nahe kam.

Über den in dieser Zeit auch bei Hofe schon verbreiteten Buddhismus findet in dem Werk keine Ausführungen. Im Gegenteil werden für bei Hofe übliche buddhistische Begriffe alternative Begriffe vorgeschlagen, so dass das Werk als eher traditionell-shintōistisch und damit eher gegen den Buddhismus eingestellt angesehen werden kann.

Das Engishiki liefert aber auch eine Vielzahl Informationen zum Leben der damaligen Zeit, so werden 10 verschiedene Sake-Sorten beschrieben.

Quellen

Website des Nationalmuseums Tokio zu der Kujo-Fassung