Røros

Kommune in Trøndelag in Norwegen
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Wappen Karte
Basisdaten
Fylke: Sør-Trøndelag
Fläche: 1.956 km²
Einwohner: 5.632 (2004)
Bevölkerungsdichte: 3 Einwohner je km²
Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Offizielle Sprachform: Bokmål
Offizielle Website: roros.kommune.no
Politik
Bürgermeister: John Helge Andersen (Ap)

Røros ist eine "Bergstadt" in der gleichnamigen Kommune (Gemeinde) im mittelnorwegischen Verwaltungsbezirk Sør-Trøndelag nahe der Grenze zu Schweden.


Wintermarkt in Røros 2001.

Seit der Mitte des 17. Jahrhunderts bis in die 70er Jahre des 20. Jahrhunderts wurde in Røros Kupfererz abgebaut, was das Aussehen der Stadt sehr geprägt hat. Die verhältnismäßig große Kirche (1779-84), die bis zu 250 Jahre alten Holzhäuser der Bergleute, der Schlackenberg und die Bergbaumuseen sind Zeugen dieser Zeit. Wohl auch deshalb steht Røros auf der World Heritage List der UNESCO. Die Stadt ist damit das vierte Objekt auf der Liste.

Bekannt wurde die Stadt und das Los ihrer Bergleute einem breiterem Publikum durch die Romantrilogie von Johan Falkberget die im Deutschen den Titel "Im Zeichen des Hammers" (1927 - 1935) trägt. Røros ist Norwegens einzige „Bergstadt“. Sie liegt auf 630 Meter Höhe, und das Klima ist sehr rau. 1644 fand man zufällig Kupfer und im gleichen Jahr wurde die erste Schmelzhütte in Betrieb genommen. Weil Norwegen keine Bergbautradition hatte, holte man Bergleute aus ganz Europa nach Røros, die die Gruben im Storvola anlegten. Ihnen oder auch dem Namen des ersten Ingenieurs, Oskar Schwartz aus Deutschland, ist die Verballhornung des Namens Storvola in „Storvarts“ zu verdanken. Im Laufe der 333 Jahre, die der Bergbau in Røros betrieben wurde, entstand eine Reihe weiterer Bergwerke wie Hestkletten, Christianus Quintus, Nyberget und Olavsgrube. Letztere kann noch heute besichtigt werden. Die Entwicklung verlief nicht kontinuierlich, denn mehrmals ist Røros bei kriegerischen Auseinandersetzung mit Schweden niedergebrannt worden. Das Stadtbild war geprägt von kleinen flachen Holzhäusern, die zum Teil noch heute im Schatten der Schlackenhalden stehen. Die Gebäude für die Direktoren, Ingenieure und Beamten (also die besseren Leute), standen weiter unten in der Stadt. Damals war der "Malmplass" (dt.: Erzplatz) das Zentrum; hier wurde das angelieferte Erz gewogen, und hier stand auch die Glocke, die zu Schichtbeginn und Schichtende läutete.

Røros wird von der Oktogonkirche aus dem Jahre 1784 überragt, deren Baumaterial auf den noch heute sichtbaren Terrassen gelagert wurde. Am Turm sind die Bergmannszeichen Meißel und Schlägel angebracht. Das Kircheninnere wird von offenen und geschlossenen Galerien und der Königsloge geprägt. An den Wänden hängen die Bilder der Pastoren und der Bergwerksdirektoren. Ebenfalls beherbergt die Kirche eine Barockorgel.

Unweit der Kirche findet man heute das Denkmal für den ersten Erzfund, sowie die Bergmannsgate, die Ausstellung der Historischen Sammlung des Kupferwerks. Hier sind unter anderem Grubenwerkzeuge, Lampen und Fahnen aber auch die Waffen des Bergmannskorps zusehen.

Ebenfalls in der Nähe der Kirche steht Aasen Gard, das älteste Gebäude von Røros. Hans Aasen hatte 1644 hier beim Bau seines Hofes das erste Erz gefunden. Er gilt heute als „Vater“ der Stadt.


Kjerkegata 1869

Røros ist mit -50,4°C im Jahre 1914 einer der kältesten Orte Norwegens.

Am vorletzten Dienstag im Februar beginnt der Rørosmartnan, ein großer Markt der fünf Tage dauert.


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