Dieser Artikel behandelt die Stadt Düren. Siehe auch: Düren (Saar).
Karte | |
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Karte Düren in Deutschland | |
Basisdaten | |
Bundesland: | Nordrhein-Westfalen |
Kreis: | Landkreis |
Fläche: | 85 km² |
Einwohner: | 92.966 (31.12.2003) |
Bevölkerungsdichte: | 1.080 Einwohner/km² |
Höhe: | 125 NN |
Postleitzahlen: | 52349/52351/52353/52355 |
Vorwahl: | 02421 |
Geografische Lage: | 50° 48' N.B.
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KFZ-Kennzeichen: | DN |
Webseite: | www.dueren.de |
Politik | |
Bürgermeister: | Paul Larue (CDU) |
Regierende Partei: | CDU |
Düren ist eine Kreisstadt in Nordrhein-Westfalen zwischen Aachen und Köln mit über 90.000 Einwohnern. Düren ist Verwaltungssitz des Kreises Düren. Durch das Stadtgebiet Dürens fließt die Rur.
Durch die Lage am Rand der Nordeifel sind sowohl der Nationalpark Eifel als auch größere Städte wie Aachen, Düsseldorf und Köln schnell erreichbar.
Geografie
Geografische Lage
Das Stadtgebiet liegt auf einer Fläche von 85 km². Die Ausdehnung in Nord-Süd-Richtung beträgt 12,5 km, die in Ost-West-Richtung 10 km. Die Stadtgrenze ist ca 50 km lang. Der höchste Punkt liegt mit 225 m über NN bei Berzbuir-Kufferath, während sich der niedrigste Punkt an der Rur bei Merken mit 105 m über NN befindet.
Den größten Anteil an der Flächenverteilung hatten im Jahr 1999 Landwirtschaftsflächen mit ca 52 %, Gebäude- und Freiflächen mit fast 24 %, sowie Wald- und Verkehrsflächen mit jeweils ungefähr 9 %.
Nachbargemeinden
Stadtgliederung
Die Stadt Düren gliedert sich in folgende Stadtteile:
- Altes Stadtgebiet
- Arnoldsweiler
- Berzbuir
- Birgel
- Birkesdorf
- Derichsweiler
- Echtz-Konzendorf
- Gürzenich
- Hoven
- Lendersdorf
- Krauthausen
- Kufferath
- Mariaweiler
- Merken
- Niederau
Der größte Stadtteil - neben dem alten Stadtgebiet - war Ende 2003 Birkesdorf mit 8130 Einwohnern, der kleinste Kufferath mit 336.
Geschichte
Wahrscheinlich begann die Geschichte Dürens bereits vor 2000 Jahren. Schon vor Christi Geburt lebten hier die Kelten. Sie nannten ihre kleine Ansiedlung Durum (d. h. Burg). Nach den Kelten drangen andere Germanenstämme in dieses Gebiet ein. Diese wurden von den Römern unter Julius Cäsar besiegt (‘Römisches Germanien’).
Durum sollte der Versorgungsraum für die sich schnell vergrößernde römische Station Köln werden. Außerdem führten wichtige römische Verkehrswege an Durum vorbei (z. B. die Straße Köln - Jülich - Tongeren oder die Straße Köln - Zülpich - Trier). Etwa 400 Jahre lang blieben die Römer in dieser Gegend und nannten das ehemals keltische Durum ‘Villa Duria’.
Nach dem Ende der römischen Herrschaft kamen die Franken im 5. Jahrhundert nach Düren. Der Frankenkönig Pippin der Kleine besuchte im 8. Jahrhundert öfter die römische Ansiedlung Villa Duria und hielt hier wichtige Versammlungen ab. Die erste offizielle Erwähnung Dürens als Villa Duria stammt aus dem Jahre 747. Pippin war der Vater des berühmten späteren Kaisers Karl der Große. Aus dem früheren keltischen Durum (= Burg) machten die Franken eine Königsburg, die sie Pfalz nannten und in der Karl der Große (742-814) sich häufig aufhielt. Sie stand dort, wo heute die Annakirche gebaut ist. Durch die häufige Besuche Karl des Großen entstanden bald viele Märkte, z. B. Kornmarkt, Viehmarkt, Holzmarkt, Hühnermarkt, Buttermarkt, die zum Aufschwung Dürens beitrugen.
Düren erhielt Anfang des 13. Jahrhunderts die Stadtrechte. Um 1200 wurde auch mit der Errichtung der Stadtmauer begonnen. Zur Stadtmauer gehörten 12 Stadttürme und 5 Stadttore. Die Stadttore lagen zu allen 4 Himmelsrichtungen hin. es waren: im Norden das Philippstor und das Wirteltor, im Osten das Kölntor, im Süden das Obertor und im Westen das Holztor (von den Stadttürmen gibt es heute noch Ruinenreste).
Der Steinmetz Leonhart entwendete im Jahre 1501 ein Kästchen mit der Reliquie der Heiligen Anna aus der Mainzer Stiftskirche St. Stephan und brachte diese nach Düren. Ein Gericht entschied, dass Düren die Gebeine behalten durfte. Sie wurden in der Martinskirche, die 1505 in Annakirche umbenannt wurde, aufbewahrt. Die Heilige Anna wurde die Schutzpatronin Dürens. Jedes Jahr feiert man den Namenstag der Hl. Anna (26. Juli) eine Woche lang (Annakirmes).
Nachdem Herzog Wilhelm der vierte von Jülich 1542 einen Krieg gegen den deutschen Kaiser Karl der Fünfte begann, wurde Düren 1543 von den Truppen des Kaisers belagert. Diese drangen in die Stadt ein, zündeten sie an, und raubten und plünderten die Stadt aus. Der Wiederaufbau dauerte einige Zeit und 1563 war der die Annakirche wieder fertig.
Düren wurde 1642 auch in den Dreißigjährigen Krieg verwickelt. Feindliche Truppen zerstörten und verwüsteten die Stadt. Nachdem 1648 der Krieg endlich zu Ende war, brach die Pest aus und forderte viele Menschenleben.
Eine zweite Pestepidimie brach 1665 aus. Durch verschiedene Angriffe auf die geschwächte Stadt wurde Düren 1679 wieder teilweise zerstört.
Gegen Ende des Jahres 1755 begann in der Gegend von Düren und Aachen eine Erdbebenserie, die am 18. Februar 1756 ihren Höhepunkt mit einem Erdbeben der Stärke 8 bei Düren erreichte.
Das Wirtschaftsleben im Dürener Raum wurde seit dem 15. Jahrhundert durch das Textilgewerbe (Tuche) und das Metallgewerbe (Eisen) bestimmt. Seit Anfang des 17. Jahrhunderts kam die Papiererzeugung, begünstigt durch das außergewöhnlich weiche Wasser der Rur, dazu.
Rütger von Scheven errichtete 1710 die 1. Papiermühle in Düren. 1812 gab es in Düren schon 17 Papierfabriken, 11 Tuch- und Deckenfabriken, 1 Walzwerke und 2 Eisengießereien.
Um 1900 galt Düren als eine der wohlhabendsten Städte Deutschlands und als zweitreichste Stadt in Preußen. 1805 lebten hier 4563 Bürger, 1900 waren es schon 27.168.
Am 16. November 1944 wurde Düren durch einen Alliiertenangriff im Zweiten Weltkrieg völlig zerstört. Ungefähr 22.000 Menschen lebten zu der Zeit in der Stadt, von denen 3.000 beim Bombenangriff starben. Das Weiterleben in der fast vollständig zerbombten Stadt war nicht mehr möglich. Die noch lebenden Dürener mussten ihr Heimat verlassen und wurden nach Mitteldeutschland evakuiert.
1945 lag die Stadt in der Hauptkampffront. Im Februar 1945 überquerten die amerikanischen Truppen die Rur bei Düren. Nach Kriegsende kehrten schon im Sommer 1945 viele evakuierte Dürener in ihre zerstörte Stadt zurück und fingen gegen den Willen der amerikanischen Besatzer mit dem Wiederaufbau an.
Im Juni 1945 waren wieder 3806 Bürger in Düren. Die Architektur Dürens ist deswegen durch den Stil der 50er Jahre geprägt.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen
- Leopold-Hoesch-Museum, 1905 von Leopold Hoesch gestiftet, weltbekannt wegen der "Internationale Biennale der Papierkunst" (2-jährig)
- Papiermuseum, 1990 eröffnet
siehe auch: Liste_deutscher_Museen_nach_Orten, Liste_deutscher_Museen_nach_Themen
Bauwerke
Das heutige Schmuckstück der Stadt Düren ist das im Stadtteil Niederau gelegene Schloss Burgau. Erbaut wurde das Wasserschloss zu Beginn des 14. Jahrhunderts durch die Grafen von Heinsberg und anschließend als Lehen an Wilhelm von Burgau gegeben. Nachdem es 1944 zerstört wurde, blieb es bis zum Jahr 1979 Ruine. Seit 1998 ist es vollständig renoviert. Heute bietet es dem Besucher neben einem Schlosscafé Veranstaltungen wie Theater, Ausstellungen und Konzerte. Weiter bietet das Standesamt Düren die Möglichkeit sich auf dem Schloss trauen zu lassen. Der angrenzende Burgauer Wald läd zu Spaziergängen und Fahrradtouren ein.
Sport
Düren ist in der 1. Volleyball-Bundesliga durch evivo Düren erfolgreich vertreten. Die Fußball-Mannschaft des GFC Düren 09 spielt in der Oberliga Nordrhein und das für die Volleyball-Abteilung des GFC spielende Beachvolleyball-Duo Susanne Lahme / Danja Müsch hat bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen teilgenommen.
Zum Schwimmen im Freien gibt es zwei Badeseen in Echtz und Gürzenich.
Regelmäßige Veranstaltungen
Absolutes Highlight ist die Annakirmes, die jährlich in der Zeit der Anna-Oktav in der letzten Juli- und ersten August-Woche stattfindet. Die Annakirmes ist mit insgesamt über 170 Geschäften entlang der Budenfront von etwa 2,5 km auf einer Fläche von über 50.000 m² eines der größten Volksfeste nicht nur in der Dürener Region. Jährlich wird die Annakirmes von etwa 1.000.000 Menschen besucht. Höhepunkte sind
- Weltmeisterschaft im Kirsch-Kern-Weitspucken
- Das große Feuerwerk am Freitag der Annakirmes-Woche
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Durch die Rurtalbahn besteht eine gute Anbindung im Nahverkehr zwischen Linnich, Düren und Heimbach. Weiter liegt der Bahnhof an der Strecke Aachen-Köln.
Düren verfügt über eine Anbindung an die Bundesautobahn 4. In Richtung Jülich bietet sich dann noch die Möglichkeit zur Nutzung der Bundesautobahn 44. Anfang 2003 gab es in Düren 104.089 registrierte PKW, 6.045 Nutzfahrzeuge, 3.578 Krafträder und 4.384 Anhänger.
Der Fremdenverkehr in Düren zählte in 2002 72.155 Übernachtungen.
Öffentliche Einrichtungen
Die Stadtbücherei ist die älteste kommunale Bibliothek im Rheinland.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- 1805, 13. Februar, Peter Gustav Lejeune Dirichlet, † 5. Mai 1859 in Göttingen, Mathematiker
- 1915, Rudolf Schock, † 1986, Opernsänger
- 1939, 31. März, Karl-Heinz Schnellinger, Fußballnationalspieler in den 1960er Jahren
- 1954, 6. März, Harald Schumacher, genannt Toni, Fußballspieler, Nationaltorwart
- 1957, 17. Mai, Wilfried Hannes, Fußballnationalspieler in den 1980er Jahren
- Kalle Pohl, Musiker und Schauspieler (7 Tage, 7 Köpfe)
- Lars Vogt, Pianist
Literatur
- Ulrich Coenen: Architektonische Kostbarkeiten im Kreis Düren, 2. Aufl. Aachen 1989. ISBN 3925714278
- Helmut Krebs: Düren. ISBN 3897025655
Weblinks
- http://www.dueren.de
- http://www.annakirmes.de
- http://www.papier-museum.de/
- http://www.museennrw.de/dueren/
- http://www.duria.de Ärztliche Duria-Genossenschaft
- http://www.division11.kiwanis-aachen.de Kiwanis Club Düren Villa Duria
- http://www.cappella-villa-duria.de Capella Villa Duria