Aachen
Wappen | Karte |
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Deutschlandkarte, Aachen markiert | |
Basisdaten | |
Bundesland: | Nordrhein-Westfalen |
Regierungsbezirk: | Köln |
Kreis: | Kreisfreie Stadt |
Fläche: | 160,83 km² |
Einwohner: | 256.605 (31.12.2003) |
Bevölkerungsdichte: | 1596 Einwohner/km² |
Höhe: | 180 m ü. NN |
Postleitzahl: | 52062-52080 (alt: 5100) |
Vorwahl: | 0241 |
Geografische Lage: | 50° 46′ n. Br. 6° 6′ ö. L. |
KFZ-Kennzeichen: | AC
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Amtlicher Gemeindeschlüssel: | 05 3 13 000 |
Gliederung des Stadtgebiets: | 7 Stadtbezirke |
Adresse der Stadtverwaltung: | Markt 52062 Aachen |
Website: | www.aachen.de |
E-Mail-Adresse: | stadt.aachen@mail.aachen.de |
Politik | |
Oberbürgermeister: | Dr. Jürgen Linden (SPD) |
Mehrheit im Stadtrat: | CDU/FDP |
Schulden: | 618 Mio. € (Stand: 31.12.02) |
Arbeitslosenquote: | 11,3 % (30.04.2004) |
Ausländeranteil: | 17,7 % |
Altersstruktur | |
0-18 Jahre | 16,1 % |
18-65 Jahre | 67,2 % |
ab 65 Jahre | 16,7 % |
Aachen ist eine kreisfreie Stadt im Regierungsbezirk Köln des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen und ein Oberzentrum des Landes. Der Name der Stadt leitet sich aus dem Lateinischen Aquis grana her, was Quellen des Granus bedeutet. Granus ist der lateinische Name einer keltischen Gottheit und taucht heute noch bei einer Mineralwassermarke auf. Aachen dürfte sich als Kurstadt Bad Aachen nennen, offiziell wird darauf aber meist verzichtet.
Die Einwohnerzahl der Stadt überschritt um das Jahr 1890 die 100.000-Grenze, wodurch Aachen zur Großstadt wurde.
Geografie
Aachen ist die westlichste deutsche Großstadt und zählt zu den Verdichtungsräumen des Landes. Sie liegt direkt an den Grenzen zu Belgien und den Niederlanden etwa 30 km nördlich des Hohen Venns in einer nur nach Nordosten geöffneten Mulde am Fuß des linksrheinischen Schiefergebirges (Eifel), das südlich der Stadt beginnt.
Der höchste Punkt im Stadtgebiet beträgt 410 m über N. N. und liegt im äußersten Südosten der Stadt, der tiefste Punkt beträgt 125 m über N. N. und liegt im Norden der Stadt an der Bundesgrenze. Die Länge der Stadtgrenze beträgt 87,7 km, davon 23,8 km Grenze zu Belgien und 21,8 km Grenze zu den Niederlanden. Die größte Nord-Süd-Ausdehnung beträgt 21,6, die größte West-Ost-Ausdehnung 17,2 km.
Nachbargemeinden
Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Stadt Aachen. Sie werden im Uhrzeigersinn, beginnend im Nordosten genannt:
Herzogenrath, Würselen, Eschweiler, Stolberg (Rhld.) und Roetgen (alle Kreis Aachen), Raeren und Kelmis (Provinz Lüttich in Belgien) sowie Vaals, Wittem, Simpelveld, Heerlen und Kerkrade (alle Provinz Limburg in den Niederlanden).
Stadtgliederung
Das Stadtgebiet gliedert sich in 7 Stadtbezirke mit je einer eigenen Bezirksvertretung und einem Bezirksvorsteher sowie einem eigenen Bezirksamt. Die Bezirksvertretung wird von der Bevölkerung des Stadtbezirks bei jeder Kommunalwahl gewählt. Die Stadtbezirke sind für statistische Zwecke teilweise in statistische Bezirke unterteilt. Diese haben eine zweistellige Nummer.
Die Stadtbezirke mit ihren zugehörigen statistischen Bezirken
- Aachen-Mitte: 10 Markt, 13 Theater, 14 Lindenplatz, 15 St. Jakob, 16 Westpark, 17 Hanbruch, 18 Hörn, 21 Ponttor, 22 Hansemannplatz, 23 Soers, 24 Jülicher Straße, 25 Kalkofen, 31 Kaiserplatz, 32 Adalbertsteinweg, 33 Panneschopp, 34 Rote Erde, 35 Trierer Straße, 36 Frankenberg, 37 Forst, 41 Beverau, 42 Burtscheid Kurgarten, 43 Burtscheid Abtei, 46 Steinebrück, 47 Marschiertor, 48 Hangeweiher
- Brand: 51 Brand
- Eilendorf: 52 Eilendorf
- Haaren: 53 Haaren (mit Verlautenheide)
- Kornelimünster/Walheim: 61 Kornelimünster, 62 Oberforstbach, 63 Walheim
- Laurensberg: 64 Vaalserquartier, 65 Laurensberg
- Richterich: 66 Richterich (siehe auch Grünental, Huf)
Geschichte
Aachen ist schon lange besiedelt. Nach den Kelten siedelten die Römer an den warmen Quellen. Ein römisches Militärbad ist im 1. Jahrhundert unserer Zeitrechnung belegt. Außerdem wurden fränkische Gräber aus dem 7. Jahrhundert gefunden.
Der fränkische König Pippin der Jüngere baut in Aachen einen Hof. Er sorgt für die erste schriftliche Erwähnung Aachens 765 als Aquis villa. Pippins Sohn Karl, später Karl der Große genannt, erbt das Fränkische Reich und den Aachener Hof, den er zu seiner Residenz wählt und zu einer Kaiserpfalz mit Palast (heute das Rathaus) und Kapelle (später zum Dom erweitert). Kaiser Karl wird 814 in der Kapelle beigesetzt.
Otto I. lässt sich 936 in Aachen zum König krönen. Bis 1531 werden 31 deutsche Könige im Dom zu Aachen gekrönt, letzter ist Ferdinand I.
1165 Friedrich I. Barbarossa lässt Karl den Großen heilig sprechen. Ein Jahr später erhält Aachen Stadtrechte und wird freie Reichsstadt (daher der Adler im Wappen).
1349 wird die Aachener Heiligtumsfahrt begründet, die seitdem alle sieben Jahre Pilger in die Stadt bringt.
1656 brennt fast die ganz Stadt nieder. Im darauf folgenden Wiederaufbau wird der Kurbetrieb durch Möglichkeiten zum Müßiggang (Casino, Ballsäle) erweitert. Aachen wird zum Modebad und beherbergt regelmäßig die europäische Prominenz.
1794 besetzten die Armeen der Französischen Revolution Aachen und vereinten es mit Frankreich. Aachen wurde Verwaltungssitz des den Niederrhein umfassenden Roer-Departements.
1802 wird Aachen erstmals Bischofssitz (Bistum Aachen), das bis 1825 besteht.
1815 wird Aachen nach dem Wiener Kongress in das Königreich Preußen eingegliedert und 1816 zunächst in der Provinz Jülich-Kleve-Berg Sitz einer preußischen Bezirksregierung und eines Landkreises. Die Stadt selbst wird kreisfrei. Ab 1824 gehört die Stadt mit dem gesamten Regierungsbezirk dann zur Rheinprovinz.
1870 wird die Technische Hochschule als "Königlich Rheinisch-Westphälische Polytechnische Schule zu Aachen" gegründet.
1930 wird das 1825 aufgelöste Bistum Aachen wieder errichtet und dem Erzbistum Köln als Suffraganbistum unterstellt.
1944 wird Aachen als erste deutsche Stadt vom Nationalsozialismus befreit, nachdem die Alliierten im Gebiet des Aachenener Stadtwaldes erstmalig den Westwall durchbrachen. Die Stadt ist durch den Krieg stark beschädigt. Die Amerikaner setzen als neuen Bürgermeister Franz Oppenhoff ein, der fast fünf Monate später von einer Spezialeinheit der Nazis als Kollaborateur erschossen wird. Nach ihm wird später die Oppenhoffallee benannt. Aachen ist die erste deutsche Stadt, in der nach dem Krieg wieder eine Tageszeitung erscheint.
1946 wird Aachen dem Land Nordrhein-Westfalen eingegliedert.
Erstmalig wird 1950 der Internationale Karlspreis der Stadt Aachen für besondere Verdienste um Einigung und Frieden in Europa verliehen.
Bei der Gebietsreform 1972 wird das Stadtgebiet Aachens mehr als verdoppelt und der Kreis Aachen erhält seine heutige Ausdehnung. Der Regierungsbezirk Aachen wird jedoch aufgelöst und dem Regierungsbezirk Köln angegliedert.
Unter anderem wegen ihrer großen Bedeutung in früherer Zeit hat Aachen in vielen Sprachen eigene Namen: niederl. Aken, frz. Aix-la-Chapelle, lat. Aquis Granum und davon abgeleitet span. Aquisgrán, ital. Aquisgrana und poln. Akwizgran.
Religionen
Das Gebiet der Stadt Aachen gehörte von Anfang an zum Bistum Lüttich bzw. dessen Archidiakonat Hasbanien, Dekanat Maastricht. Im Mittelalter war die Wurm die Grenze zum Erzbistum Köln. Kirchliche Rechte hatte der Herzog von Jülich. Im Jahre 1708 gab es in Aachen 17 Klöster. 1802 wurde Aachen Sitz eines eigenen Bistums, das jedoch 1825 wieder aufgehoben wurde. Danach gehörte das Gebiet zum Erzbistum Köln, bevor 1930 das Bistum Aachen erneut als Suffraganbistum Kölns errichtet wurde. Heute gehören die Pfarrgemeinden der Stadt zur "Region Aachen-Stadt". Kathedrale des Bistums Aachen und Hauptkirche der Stadt ist der Aachener Dom.
Die Reformation begann in Aachen um 1530. In den Folgejahren ließen sich vor allem protestantische (kalvinistische) Tuchmacherfamilien in der Stadt nieder. 1544 wurde eine evangelische Gemeinde gebildet. Jedoch wurde den evangelischen Bewohnern auf Befehl des Kaisers ab 1550 alle öffentlichen Ämter gesperrt. Der Rat der Stadt war jedoch gespalten. 1559 verließen die evangelischen Mitglieder den Rat. Danach wanderten viele Protestanten ab. 1576 konnte dank Unterstützung der Zünfte der Rat wieder mehrheitlich mit Protestanten besetzt werden. In der Folgezeit gab es zunächst eine lutherische und drei reformierte Gemeinden. Die Freiheiten dauerten jedoch nicht lange an, da 1598 die Reichsacht über die Stadt verhängt wurde, infolgedessen der evangelische Rat zurücktrat. Alle Predigthäuser und Schulen wurden geschlossen. Viele Protestanten wurden ausgewiesen. Nach einem Aufstand der Protestanten konnte 1611/12 vorübergehend wieder ein protestantischer Rat gebildet werden, doch 1614 wurde erneut die Reichsacht verhängt und die Protestanten ausgewiesen, teilweise sogar hingerichtet. Danach war die Zahl der Protestanten sehr gering, jedoch gab es stets evangelische Bewohner, die immer wieder versuchten Einfluss in der Stadt zu gewinnen. Da sie jedoch keine eigenen Gemeinden bilden konnten, schlossen sich die lutherischen und reformierten Bewohner den Gemeinden in Vaals an. Dort konnte 1736 eine protestantische Kirche errichtet werden. Nach Einmarsch der Franzosen konnten auch die Protestanten ihre Gleichheitsrechte zu den Katholiken allmählich gewinnen und 1802 erhielten sie die ehemalige Klosterkirche St. Anna für ihre Gottesdienste. Die inzwischen gegründete lutherische und reformierte Gemeinde fusionierte 1837 zur Vereinigten Evangelischen Gemeinde. Nachdem Aachen bereits 1815 preußisch geworden war und 1817 die Evangelische Kirche in Preußen als unierte Kirche gebildet worden war, gehörte die Gemeinde in Aachen zu dieser Kirche bzw. zur rheinischen Provinzialkirche. 1838 wurde Aachen Sitz eines Superintendenten, aus dem später der heutige Kirchenkreis Aachen innerhalb der Evangelischen Kirche im Rheinland hervorging, zu dem alle Kirchengemeinden der Stadt gehören. Der Kirchenkreis Aachen umfasst jedoch auch Gemeinden außerhalb der Stadt Aachen.
Neben den beiden großen Kirchen gibt es in Aachen auch Freikirchen und sonstige religiöse Vereinigungen bzw. Gemeinden, darunter eine Alt-Katholische Gemeinde, Freie Christliche Gemeinden und eine Katholische Koreanische Gemeinde. Ferner sind die Christengemeinschaft, die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage und die Neuapostolische Kirche in Aachen vertreten.
Eingemeindungen
Ehemals selbständige Städte und Gemeinden bzw. Gemarkungen, die in die Stadt Aachen eingegliedert wurden. Vor der ersten Eingemeindung betrug das Stadtgebiet 3.056 ha.
Datum | Orte | Zuwachs in ha |
1. Januar 1897 | Burtscheid | 858,6 |
1. April 1906 | Forst | 1.145,7 |
1. November 1922 | Sief, Bildchen und Lichtenbusch | 789,1 |
1. Januar 1972 | Brand (ohne Randgebiete), Eilendorf, Haaren (ohne Randgebiete), Kornelimünster, Laurensberg, Richterich (ohne Bank und Wilsberg), Walheim sowie diverse kleinere Gebiete |
10.595 |
Nach diversen kleineren Grenzänderungen und Neuvermessungen seit 1949 umfasst das Stadtgebiet heute eine Fläche von insgesamt 16.082,9 ha.
Einwohnerentwicklung
Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Die Zahlen sind entweder Schätzungen, Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter (nur Hauptwohnsitze).
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¹ Volkszählungsergebnis
Politik
Oberbürgermeister und Rat
An der Spitze der Stadt Aachen stand zunächst ein königlicher Beamter. 1250 ging die Leitung auf den Rat über, dem ein Bürgermeister vorstand. Mitglieder des Rates waren zunächst nur lebenslänglich amtierende Schöffen. Seit dem 15. Jahrhundert waren auch die Zünfte vertreten. Dies wurde im so genannten Gaffelbrief von 1450, der bis 1794 galt, festgelegt. Jedoch konnten die Zünfte erst 1513 ihre ständige Mitgliedschaft im Rat erreichen. Die Mitgliederzahl schwankte mehrmals. An der Spitze standen meist 2 Bürgermeister, die aber nur ein Jahr amtierten und am 25. Mai ihr Amt wechselten. Die Ratmitglieder übten neben ihrer Ratsmitgliedschaft meist noch wichtige Sonderämter in der Stadt aus. Nach dem Einmarsch der Franzosen 1794 wurde die Munizipalverfassung eingeführt. Stadtoberhaupt war der Maire. Ihm standen 3 Beigeordnete und ein 30köpfiger Rat zur Seite. In preußischer Zeit wurde 1815 aus dem Maire der Oberbürgermeister. Eine Neuordnung der städtischen Verfassung wurde erst 1845 mit der rheinischen Gemeindeordnung bzw. 1856 mit der rheinischen Städteordnung eingeführt. Die Stadtverwaltung bestand weiterhin aus dem Oberbürgermeister und dem Rat.
Während der Zeit der Nationalsozialisten wurde der Oberbürgermeister von der NSDAP eingesetzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte die Militärregierung der Britischen Besatzungszone einen neuen Oberbürgermeister ein und 1946 führte sie die Kommunalverfassung nach britischem Vorbild ein. Danach gab es einen vom Volk gewählten "Rat der Stadt", dessen Mitglieder man als "Stadtverordnete" bezeichnet. Der Rat wählte anfangs aus seiner Mitte den Oberbürgermeister als Vorsitzenden und Repräsentanten der Stadt, welcher ehrenamtlich tätig war. Desweiteren wählte der Rat ab 1946 ebenfalls einen hauptamtlichen Oberstadtdirektor als Leiter der Stadtverwaltung. 1995 wurde die Doppelspitze in der Stadtverwaltung aufgegeben. Seither gibt es nur noch den hauptamtlichen Oberbürgermeister. Dieser ist Vorsitzender des Rates, Leiter der Stadtverwaltung und Repräsentant der Stadt. Er wurde 1999 erstmals direkt vom Volk gewählt.
Im Aachener Stadtrat sitzen 58 Ratsfrauen und Ratsherren. Der direkt gewählte Oberbürgermeister hat Stimmrecht und leitet die Sitzungen. Derzeit sind im Aachener Rat folgende Parteien vertreten: CDU (29 Mitglieder), SPD (19 Mitglieder), Bündnis 90/Die Grünen (6 Mitglieder), FDP (2 Mitglieder), PDS (1 Mitglied) sowie ein parteiloses Mitglied.
Oberbürgermeister seit 1815
- 1815 - 1820: Cornelius von Guaita
- 1820 - 1831: Wilhelm Daniels und Dr. med. Matthias Solders
- 1831 - 1848: Edmund Emundts
- 1848 - 1851: Arnold Edmund Pelzer
- 1851 - 1875: Johann Contzen
- 1875 - 1883: Ludwig von Weise
- 1884 - 1896: Ludwig Pelzer
- 1896 - 1916: Philipp Veltmann
- 1916 - 1928: Wilhelm Farwick
- 1929 - 1933: Dr. Wilhelm Rombach
- 1933 - 1944: Quirin Jansen
- 1944 - 1945: Franz Oppenhoff
- 1945: Dr. Wilhelm Rombach
- 1946: Ludwig Kuhnen
- 1946 - 1952: Dr. Albert Maas
- 1952 - 1973: Hermann Heusch
- 1973 - 1989: Kurt Malangré
- 1989 - heute: Dr. Jürgen Linden SPD
Oberstadtdirektoren 1946 - 1995
Wappen
Das Wappen der Stadt Aachen zeigt in Gold einen rot bewehrten und gezungten schwarzen Adler. Die Stadtfarben sind schwarz-gelb. Das Wappen wurde zuletzt am 24.1.1980 durch die Hauptsatzung der Stadt Aachen festgelegt, ist aber schon sehr lange im Gebrauch. Der Adler symbolisiert das Reich und bringt so zum Ausdruck, dass die Stadt lange Zeit Krönungsstätte der deutschen Könige war.
Partnerstädte
- Reims (Frankreich), seit 1967
- Halifax / Calderdale (Vereinigtes Königreich), seit 1979
- Toledo (Spanien), seit 1985
- Ningbo (China), seit 1986
- Naumburg (Saale) (Sachsen-Anhalt), seit 1988
- Arlington (Virginia, USA), seit 1993
- Kapstadt (Südafrika), seit 1999
- Kostroma (Russische Föderation), seit 2001
Wirtschaft und Infrastruktur
Die bedeutendsten Industriezweige in Aachen sind der Bau von Schienenfahrzeugen sowie die Produktion von Süßwaren. Daneben gibt es eine Reihe von Forschungsbetrieben und Hochtechnologieunternehmen, oft als Spin-offs der Universität. Auch der Tourismus spielt eine wichtige Rolle. Früher war Aachen auch bekannt durch die führende Stelle bei der Produktion von Tuch, Nadeln und Schirmen.
Verkehr
Am Autobahnkreuz Aachen treffen sich die Autobahnen A 4, A 44 und A 544. Die A 4 führt nach Köln sowie über den Grenzübergang Vetschau in die Niederlande, die A 44 nach Düsseldorf sowie nach Belgien. Die A 544 verbindet das Kreuz Aachen mit dem Europaplatz im Osten Aachens. Ferner führen die Bundesstraßen B 1, 57, 258, 264 durch das Stadtgebiet.
Neben dem Hauptbahnhof gibt es die Bahnhöfe Aachen West und Aachen-Rothe Erde sowie die Haltepunkte Aachen Schanz und Eilendorf. Der Schnellzug Thalys von Köln nach Paris fährt über Aachen, Lüttich und Brüssel.
Wichtigere regionale Bahnverbindungen (Stand Juli 2004):
- RegionalExpress RE1: Aachen-Köln-Düsseldorf-Duisburg-Essen-Dortmund-Hamm (NRW-Express)
- RegionalExpress RE4: Aachen-Mönchengladbach-Düsseldorf-Wuppertal-Dortmund (Wupper-Express)
- RegionalExpress RE9: Aachen-Köln-Siegen(-Gießen) (Rhein-Sieg-Express)
- RegionalBahn RB33: Aachen-Mönchengladbach-Duisburg (Rhein-Niers-Bahn)
Rund 30 km vom Stadtzentrum entfernt liegt in den Niederlanden der Maastricht Aachen Airport, der unter anderem von der KLM angeflogen wird.
1974 wurde die letzte Aachener Straßenbahnlinie stillgelegt. Seitdem beschränkt sich der Stadtverkehr auf Busse. Die Linien fahren innerhalb des Aachener Verkehrsverbundes (AVV) und ins benachbarte Ausland wie zum Beispiel nach Heerlen (NL) oder Eupen (B). Den ÖPNV in der Stadt selber betreibt die ASEAG(Aachener Straßenbahn und Energieversorgungs AG) mit insgesamt 60 Buslinien (Stand Juni 2004). Da jedoch seitens der Stadt ein Einsparungsziel der ASEAG gegeben wurde, ist man zurzeit bemüht, das Linienangebot stärker dem Bedarf anzupassen. Zwar gab es in den letzten Jahren Versuche wieder eine Stadt- und Straßenbahn einzuführen, das Projekt scheiterte jedoch bisher an den Kosten und wird seit 1999 nicht mehr weiterverfolgt.
Medien
Aachen ist Sitz eines Studios des Westdeutschen Rundfunks (WDR). Hier wird das Regionalprogramm "Regio Aachen" produziert und ausgestrahlt.
An Tageszeitungen erscheinen die Aachener Nachrichten und die Aachener Zeitung.
Öffentliche Einrichtungen
Aachen ist Sitz folgender Institutionen und Einrichtungen bzw. Körperschaften des öffentlichen Rechts:
- Handwerkskammer Aachen - Kammerbezirk: Stadt Aachen und Kreise Aachen, Heinsberg, Düren und Euskirchen
- Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Aachen - Kammerbezirk: Stadt Aachen und Kreise Aachen, Heinsberg, Düren und Euskirchen
- Kreisverwaltung Aachen
Bildung und Forschung
- Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen (RWTH) (link) - Diese Hochschule wurde 1870 gegründet und eine der ältesten, größten und traditionsreichsten Technischen Hochschulen Europas.
- Fachhochschule Aachen (link) - Die Fachhochschule ist eine der größten ihrer Art in Deutschland. In Jülich befindet sich ein weitere Studienstandort dieser Fachhochschule.
- Aachener Abteilung der Musikhochschule Köln (link)
- Katholischen Hochschule für Kirchenmusik St. Gregorius (link) - Die Hochschule geht zurück auf die 1881 gegründete Kirchenmusikschule St. Gregorius, die 2000 in eine Hochschule umgewandelt wurde. Träger dieser Hochschule sind das Erzbistum Köln sowie die Bistümer Aachen, Essen und Trier.
- Katholische Fachhochschule (link) - Die Fachhochschule wurde 1971 gegründet, indem mehrere Höhere Fachschulen für Sozialarbeit, Sozialpädagogik und Heilpädagogik und ein Institut für Religionspädagogik in einer Fachhochschule zusammen gefasst wurden. Neben Aachen befinden sich weitere Abteilungen dieser Fachhochschule in Köln, Münster und Paderborn.
- Volkshochschule Aachen (link)
- Fraunhofer-Institut für Lasertechnik ([[1]])
- Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie ([[2]])
- Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und Angewandte Oekologie ([[3]] seit 2003)
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Aachener Dom, im Kern ein Zentralbau aus karolingischer Zeit, gotischer Umbau der Parlerzeit, Restaurierungen im 19. und 20. Jahrhundert; mit Thron Karls des Großen und Schatzkammer. Der Aachener Dom gehört zum Weltkulturerbe der UNESCO und ist das Wahrzeichen der Stadt.
- Rathaus am Markt
- Elisenbrunnen
- historische Altstadt
- Lousberg (mit ehemaligem Panoramaturm Belvedere)
- Ponttor (historisches Stadttor)
- Marschiertor (historisches Stadttor)
- Ehrenmal (Teil des alten Stadtwalls)
- Wege gegen das Vergessen, (im ganzen Stadtgebiet verteilte Gedenktafeln, die an Opfer des NS-Regimes erinnern)
- Spielkasino
- Burg Frankenberg
- Elisabethhalle (historisches Schwimmbad mit zwei Hallen in Jugendstil-Architektur)
- Straßenleben im Universitätsviertel zwischen Ponttor und Markt
- Klinikum der RWTH Aachen (Foto)
- Kurgebiet Burtscheid
- diverse Brunnen, Denkmäler, Parks, Alleen, Kirchen, historische Fassaden im gesamten Stadtgebiet
- Tierpark "Drimborner Wäldchen"
- Aachener Wald (mit Stausee Kupferbach, Stausee Diepenbenden, Pionierquelle, etc.)
- Dreiländereck (mit höchstem Punkt der Niederlande)
- Vorort Kornelimünster
Theater
- Stadttheater mit Großem Haus, Kammerspielen und Mörgens: Oper, Operette, Schauspiel, Musical, Konzerte und Lesungen
- Grenzlandtheater
- Aachener Stadtpuppenbühne "Öcher Schängchen" (gegr. 1921)
- mehrere kleine Theater (DasDa Theater, Theater K., unter anderem)
Museen
- Suermondt-Ludwig-Museum
- Ludwig-Forum für Internationale Kunst
- Couven-Museum (Baumeister) Jakob Couven
- Museum der Stadtgeschichte (in der Burg Frankenberg)
- Domschatzkammer (der größte Kirchenschatz nördlich der Alpen)
- Internationales Zeitungsmuseum
- Computermuseum der RWTH Aachen
- Zollmuseum Aachen-Horbach
Weitere Einrichtungen
- Kinos: Nach dem Zweiten Weltkrieg galt Aachen viele Jahre als Stadt mit den meisten Kinos Deutschlands, die über das gesamte Stadtgebiet verteilt waren. Aufgrund der Verbreitung des Fernsehens wurden im Laufe der Jahrzehnte viele Kinos geschlossen und auch umgebaut oder gar abgerissen. Die meisten heutigen Kinos in Aachen sind moderne Säle - historische Säle sind (bis auf eine Ausnahme) heute nicht mehr zu finden. Im Dezember 2003 gab es in Aachen insgesamt noch 19 Säle an 5 Spielstätten. Seit April 2004 sind die meisten Kinos in Aachen allerdings geschlossen (3 Kinos).
- Eurogress: Internationales Veranstaltungs- und Kongresszentrum, direkt am Stadtpark gelegen.
- Volksternwarte Aachen
- Stadtbücherei mit mehreren Ortsteilbüchereien und Bücherbus "Fabian". Seit kurzem gibt es auch einen Onlinekatalog der Stadtbücherei.
- Sportstätten: 5 Schwimmhallen, Freibad "Hangeweiher", zahlreiche Sporthallen und Sportplätze für die verschiedensten Sportarten, Eislaufhalle, Carolus-Therme (link) unter anderem
Regelmäßige (Groß-)Ereignisse
- Aachener Weihnachtsmarkt: findet in der Adventszeit rund um Dom und Rathaus statt (Markt, Katschhof) und gilt als einer der drei größten und schönsten Weihnachtsmärkte Deutschlands
- Öcher Bend: in Aachen heißt die zweimal jährlich auf dem Bendplatz stattfindende Kirmes "Bend" (Frühlingsbend und Sommerbend)
- Europamarkt der Kunsthandwerker: im Spätsommer findet rund um Dom und Rathaus (Markt, Katschhof, Münsterplatz, Hof) der Kunsthandwerkermarkt statt, bei dem Künstler aus ganz Europa ihre Erzeugnisse anbieten und sich teilweise auch bei der Arbeit über die Schulter sehen lassen. Von Töpferei, Malerei und Schmiedekunst über Stoffarbeiten und Schnitzereien bis hin zu Seifenmachern, Kerzenmachern, Spielzeugmachern und vielem anderen mehr ist das gesamte Spektrum europäischen Kunsthandwerks vertreten.
- Aachener Kultursommer: im Sommer finden auf dem Katschhof (zwischen Dom und Rathaus) im Rahmen des Kultursommers mehrere Freiluft-Konzerte mit renommierten Musikern aus Rock, Pop, Jazz und Klassik statt.
- Lust auf Jazz: Jährlich an einem Samstag im Frühling findet in der Aachener Innenstadt die Aktion "Lust auf Jazz" statt. Im gesamten Innenstadtbereich spielen an mehreren Standorten Jazzbands und es gehen mehrere Marching-Bands durch die Stadt. Der musikalische Schwerpunkt liegt auf den Jazzstilen Swing, Dixie und Ragtime.
- Karneval: Aachen ist eine der rheinischen Karnevalshochburgen. Zusätzlich zu den typischen dazu zählenden Veranstaltungen wird der anerkannte Kulturpreis Orden wider den tierischen Ernst verliehen. Er geht an Personen (meist Politiker), die sich durch "Humor im Amt" ausgezeichnet haben.
- Karlspreisverleihung: Persönlichkeiten, die sich um die Einheit Europas verdient gemacht haben, erhalten den internationalen Karlspreis.
Sport
- Fußball: Alemannia Aachen (Homepage) mit dem Tivoli-Stadion (Fassungsvermögen: 22.500 Zuschauer, davon 3.500 überdachte Sitzplätze und 6.500 überdachte Stehplätze) an der Krefelder Straße. (2. Bundesliga)
- Reitsport: In Aachen findet jährlich der CHIO, das weltgrößte Turnier für Springreiten, Dressur und Wagen fahren statt. 2006 werden die Weltreiterspiele (World Equestrian Games, WEG, Homepage) in Aachen stattfinden. Das Stadion in der Soers fasst über 50.000 Zuschauer
- Mit dem Tanzsportclub Schwarz-Gelb stellte Aachen dreimal in Folge - 1996, 1997 und 1998 - den Weltmeister im Formationstanz.
- Weitere international erfolgreiche Aachener Sportvereine sind das Tanzsportzentrum Aachen im Formationstanz, der SV Neptun im Kunst- und Turmspringen, der Burtscheider Turnverein im Trampolinturnen und der Allgemeine Turnverein Aachen im Rhönradturnen.
Brauchtum
Im Dialekt Öcher Platt, der immer weniger gesprochen wird, wird Aachen Oche genannt. Im Karneval ruft man Oche Alaaf.
Der Aachener Gruß ist der Klenkes. Dazu wird die Faust (Finger vorne) gezeigt und der kleine Finger nach oben gestreckt. Aachen hatte eine bedeutende Textilindustrie und Firmen, die für diese Maschinen bauten. Frauen benutzen den kleinen Finger, um Nähnadeln in der Produktion in gute und schlechte zu sortieren. Es gibt in Aachen ein Denkmal (am Holzgraben), das diesem Gruß gewidmet ist, ein Stadtmagazin, das diesen Namen trägt, und er taucht häufig im Stadtbild (als Abbildung) auf. Benutzt wird er (mittlerweile) kaum noch.
Siehe auch: Bahkauv
Kulinarische Spezialitäten
Die lukullische Spezialität Aachens ist die Printe. Ein Honigkuchengebäck mit vielen aromatischen Gewürzen, häufig mit Schokolade überzogen und reich dekoriert. Außer zwischen den verschiedenen Sorten (Schokoladenprinten, Honigprinten, Prinzessprinten, Kräuterprinten, unter anderem) ist grundsätzlich zwischen Hart- und Weichprinten zu unterscheiden. Alle Printensorten sind (je nach Hersteller und Auswahl) als Hart- und Weichprinten bzw. in Zwischenstufen erhältlich.
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
Die Stadt Aachen hat folgenden Personen das Ehrenbürgerrecht verliehen (Auflistung chronologisch nach Verleihungsdatum)
- 1880: Dr. Heinrich von Dechen *1800 † 1889, Erbauung neuer Wasserleitungen
- 1882: Barthold Suermondt † 1. März 1887, Kunstsammler
- 1883: Dr. jur. et phil. Alfred von Reumont † 27. April 1887, Historiker Wirklicher Geheimrat
- 1890: Graf Helmuth von Moltke † 24. April 1891, Generalfeldmarschall
- 1910: Dr. jur. Adam Bock † 1. November 1912, Päpstlicher Geheimkämmerer
- 1928: Professor Dr. Hugo Junkers † 3. Februar 1935, Erbauer des Flugzeuges "Bremen"
- 1930: Paul von Hindenburg † 2. August 1934, Reichspräsident
- 1967: Albert Servais *26.02.1887 † 27. Oktober 1974, Oberstadtdirektor a.D.
- 1968: Willem Baron Michiels van Kessenich † 9. Januar 1992, Bürgermeister von Maastricht
- 1968: Dr. Kurt Pfeiffer *03.06.1893 † 30. Januar 1987, Gründer des Internationalen Karlspreises
- 1973: Hermann Heusch *23.06.06 † 15. Januar 1981, Oberbürgermeister von Aachen und Mitglied des Rates der Stadt
- 1991: Konsul Hugo Cadenbach *2. Oktober 1916 † 29. September 2000
- 1994: Professor Dr. h.c. mult. Irene Ludwig *17. Juni 1927 und Professor Dr. Dr. h.c. mult. Peter Ludwig *9. Juli 1925 † 22. Juli 1996 die Förderer von Kunst und Künstlern, Museen und kulturellen Institutionen
- 2001: Dr. Jost Pfeiffer * 29. Dezember 1920
- 2002: Dr. Hans Müllejans *12. März 1929, Dompropst
Außerdem waren 1933 Adolf Hitler und Hermann Göring zu Ehrenbürgern ernannt worden. Nach einer Feststellung des Rates im Jahre 1983 ist die Ehrenbürgerschaft dieser Personen mit Ende der NS-Gewaltherrschaft erloschen.
Söhne und Töchter der Stadt
Folgende Persönlichkeiten sind in Aachen geboren (Auflistung chronologisch nach Geburtsjahr).
- 1816, 15. Mai, Alfred Rethel, † 1. Dezember 1859 in Düsseldorf, Maler u. Zeichner
- 1871, 21. oder 22. April, Leo Blech, † 25. August 1958 in Berlin, Komponist (Opern) und Dirigent
- 1886, 27. März, Ludwig Mies van der Rohe, † 17. August 1969 in Chicago/USA, Architekt
- 1890, 8. Juli, Walter Hasenclever, † 21. Juli 1940 nahe Aix-en-Provence/Frankreich, Schriftsteller
- 1904, 8. Januar, Dr. Otto Spülbeck, † 21. Juni 1970 auf der Rückreise von einer Wallfahrt n. Wechselburg, Bischof von Dresden-Meißen (1958-1970)
- 1905, 18. August, Peter Kreuder, † 28. Juni 1981 in Salzburg, Komponist
- 1926, 20. Dezember, Otto Graf Lambsdorff, Politiker, MdB, Bundeswirtschaftsminister (1977-1984), Vorsitzender der FDP (1988-1993)
Literatur
- Preußens Städte - Denkschrift zum 100jährigen Jubiläum der Städteordnung vom 19. November 1808; hrsg. im Auftrag des Vorstandes des Preußischen Städtetages von Prof. Dr. Heinrich Silbergleit, Berlin, 1908
- Rheinisches Städtebuch; Band III 3. Teilband aus "Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte - Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages, hrsg. von Erich Keyser, Stuttgart, 1956
Weblinks
- www.aachen.de Offizielle Website der Stadt Aachen.
- wikiwikiweb.de/AachenFaq Aachen FAQ (häufig gestellte Fragen), als Wiki.