Atos IT Solutions and Services

deutsche Tochtergesellschaft des französischen IT-Dienstleisters Atos SE
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Siemens Business Services (SBS) ist einer der größten IT-Service-Anbieter in Deutschland und besteht aus den Geschäftsbereichen ORS (Operation Related Services) und SOL (Solution Business). Der Bereich PRS (Product Related Services) wurde zum 1. April 2006 an Fujitsu Siemens Computers verkauft. Als strategischer Partner bei der Lösung unternehmerischer Aufgabenstellungen bietet SBS seinen Kunden in Deutschland Leistungen entlang der gesamten IT-Dienstleistungskette aus einer Hand - vom Consulting über die Systemintegration bis zum Management von IT-Infrastrukturen. Schwerpunktbranchen sind Manufacturing, Öffentliche Auftraggeber und Finanzdienstleister.

Im vergangenen Geschäftsjahr (Ablauf am 30. September 2005) setzte SBS mit weltweit 36.100 Mitarbeitern 5,373 Milliarden Euro (+14%) um, davon 2,3 Milliarden Euro in Deutschland. 23 Prozent seines Umsatzes erzielt der Bereich nach eigenen Angaben mit seinem Mutterkonzern. Internationale Niederlassungen bestehen in nahezu allen europäischen Ländern, Amerika und Asien und Südafrika. Derzeit beschäftigt die SBS ca. 15.100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Deutschland. Der Vorstand besteht aus Dr. Christoph Kollatz (Vorsitzender des Bereichsvorstands seit 9/2005), Jürgen Frischmuth (seit 10/2001) und Michael Schulz-Drost (seit 9/2005) (beide Mitglieder des Bereichsvorstandes). Ziel des Unternehmens ist es, mit entsprechender Qualität seiner Dienstleistungen in enger Zusammenarbeit mit internen und externen Partnern eine Beschleunigung der Geschäftsprozesse des Kunden sicherzustellen und damit für eine hohe Wertschöpfung in den Unternehmen der Kunden zu sorgen.

Siemens Business Services ist eine 100%ige Tochter der Siemens AG. Zwischengeschaltet sind allerdings die Siemens Business Services Beteiligungs-GmbH sowie die Siemens Business Services Investment GmbH & Co. KG. Des weiteren ist SBS ORS (Mit-) Eigentümer an verschiedenen IT-Outsourcing-Unternehmungen, beispielsweise der SBI-IS, der SBI Ruhr, der WIVERTIS oder Sinius.

Historie

SBS ist ursprünglich entstanden aus der Ausgliederung von Siemens internen IT-Abteilungen der Bereiche in eine eigene Gesellschaft. Im Zuge der Auflösung der Siemens Nixdorf Informationssysteme AG (SNI), die aus der Übernahme der Nixdorf Computer AG durch Siemens und des nachfolgenden Zusammenschluss mit dem Siemens Bereich DI (Daten und Informationstechnik) hervorgegangen war, wurden die IT-Beratungs und Serviceabteilungen der SNI in die SBS integriert. Die Hardware und Computerfertigung wurde in das Joint Venture Fujitsu Siemens Computers AG eingebracht.

SBS versteht sich als weltweit tätiger Dienstleister und Big Player im IT-Servicegeschäft. Ein Blick auf die Verteilung der Umsätze zeigt, dass diese noch zu etwa 23 Prozent mit dem eigenen Mutterkonzern erwirtschaftet werden. Selbst wenn man diese ausklammert gehört SBS zumindest in Deutschland zu den grössten IT-Dienstleistern.

Innerhalb des Siemens-Konzern gehörte SBS aufgrund des seit Anfang 2001 festzustellenden branchentypischen Preisverfalls und Managementfehlern lange Zeit zu den "Sorgenkindern" der Konzernleitung.

Seit 2005 arbeitete eine neue Geschäftsleitung an der Transformation von SBS in einen neuen schlagkräftigen SIEMENS Bereich. Die lange andauernden Gerüchte um Auflösung oder Verkauf wurden vom Zentralvorstand der SIEMENS AG am 12.10.2006 beendet. SBS wird zusammen mit weiteren vier IT- und Softwarehäuser integriert, darunter Aktivitäten in Wien (PSE), in Indien SISL), in Griechenland (BIC) und in der Schweiz (BIS). Insgesamt wird der neue Bereich SIS dann künftig rund fünf Milliarden Euro Umsatz haben und 43 000 Mitarbeiter beschäftigen. SIS wird sowohl für Siemens intern aktiv sein als auch Geschäfte mit externen Kunden machen.

Der bisherige SBS-Chef Christoph Kollatz wird künftig auch an der Spitze der neuen SIS stehen, hieß es in einer Mitteilung des SIEMENS Konzerns.

Geschäftsbereich Solution Business (SOL)

Der Bereich SOL positioniert sich am Markt als Anbieter von Softwarelösungen für die Wertschöpfungskette von Kunden in der Fertigungsindustrie sowie im öffentlichen Bereich (publich Sector). Ca 30% seines Umsatzes macht SOL im Umfeld der SAP-Beratung. In diesem Bereich sind mehr als 2.600 SAP Berater weltweit tätig. Darüber hinaus wird Systemintegration auf einer Vielzahl von Plattformen angeboten. Für Speziallösungen wie z.B. RFID hat sich SOL mit anderen SIEMENS-Bereichen positioniert. Die Partnerschaft mit SAP basiert auf einer mehr als 20 Jahre alten Zusammenarbeit zwischen der SAP und der Siemens AG, die bereits die ersten Produkte der SAP im siemenseigenen Produktspektrum integriert und vermarktet hat. SBS ist seit Markteintritt der SAP mit SAP R/3 (1993) der einzige Lizenzpartner der SAP, der Lizenzen für SAP-Software in allen Kundensegmenten anbieten kann.

Beratung, Projektmanagement und Services werden für Softwareanwendungen und IT-Themen in allen Prozessbereichen angeboten, vom Customer Relationship Management über Business Intelligence bis zum Supply Chain Management. So wird zum Beispiel der Siemens Buy-Side Marktplatz "Click-2-Procure" von SBS betreut und weiterentwickelt.

Mit dem Verkauf der Sparte PRS (Product Related Services) an Fujitsu Siemens Computers mit Wirkung zum 1. April 2006 wurde diese als Ganzes in den Augsburger Hardware-Hersteller integriert und bildet den Kern einer neuen, eigenständigen Service-Einheit. Der Hardware-Hersteller kann künftig das komplette Spektrum von Beratung und Design über Installation und Service aus einer Hand anbieten. Ein großer Teil der SBS-Kunden gehört bereits gleichzeitig zum Kundenkreis des Augsburger Unternehmens. Fujitsu Siemens Computers, ein Gemeinschaftsunternehmen der Japaner und der Münchner, sei der ideale Partner, betonten Bischoff und Klaus Kleinfeld. Laut FTD liegt der Preis für das PRS-Geschäft bei 200 bis 300 Millionen Euro.

PRS ist nach Angaben von SBS der zweitgrößte Anbieter in Deutschland und der sechstgrößte weltweit von Wartungsarbeiten für Großkunden. Im Ende September abgelaufenen Geschäftsjahr (2004/2005) lieferte das Wartungsgeschäft mit rund 1,3 Milliarden Euro knapp ein Viertel des SBS-Umsatzes, sorgte aber auch für einen Gutteil der Verluste. Diese beliefen sich bei SBS insgesamt auf rund 695 Millionen Euro inklusive der Restrukturierungsaufwendungen und Goodwill-Abschreibungen.

Nach dem Verkauf des PC-Wartungsgeschäfts konzentriert sich SBS laut Kleinfeld auf die Sanierung und Weiterentwicklung des Kerngeschäfts. Der Siemens-Chef hatte der Sparte einen Sparkurs von 1,5 Milliarden Euro in den nächsten zwei Jahren verordnet; dazu sollten 2400 Stellen in Deutschland abgebaut werden.

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