Unter Collie führt der FCI (Nr.156 und 296, Gr.1, Sek.1) zwei anerkannte britische Hunderassen.
Collie | |
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FCI - Standard Nr.156 und 296 | |
Patronat | Großbritannien |
Klassifikation FCI |
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Rassenamen laut FCI |
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Widerristhöhe | Rüde 56-61cm, Hündin 51-56cm |
Gewicht | zwischen 25 und 30 kg |
Liste der Hunderassen |
Herkunft und Geschichtliches
Der schottische Schäferhund existiert schon seit dem 13. Jahrhundert in England und wurde bis ins 18. Jahrhundert zum Schafehüten verwendet. Mitte des 19. Jahrhunderts (1840 Gründung des "Collie Club"s) wurde er u. a. Stammvater des Australischen Cattle Dog. Um dem Collie ein edleres Aussehen zu verleihen, damit er nicht mehr wie ein ganz normaler Bauern-Hütehund aussieht, hat man u. a. Barsois und angeblich auch Setter eingezüchtet. Dem Barsoi hat er seine lange Schnauze zu verdanken. Dieses Zuchtmerkmal wurde eine Zeit so sehr forciert, dass das Colliegesicht eher dem Barsoi glich. Durch den extrem schmalen Kopf wurde ihm eine mindere Intelligenz zugesprochen. Dieses Extrem hat sich mit der Zeit zum Glück wieder nivelliert. Nachdem Königin Victoria ihn als Gefährten wählte, und spätestens mit Lassie aus der gleichnamigen Fernsehserie, stieg er zu einer der beliebtesten Haushunderassen auf. Seinen Namen verdankt er einer englischen Schafsrasse.
Beschreibung
Der Collie wird heute in zwei Varianten gezüchtet. Der Britische Collie ist ein eleganter bis 61 cm großer und bis 25 kg schwerer Begleithund. Er gilt auch heute noch als vornehmer, um nicht zu sagen adliger Luxushund. Aber er ist auch ein ausgezeichneter Wächter für Tierherden, wie Schafe und ein guter Spielkamerad für Kinder. Dieser geschmeidige und aktive Hund hat dichtes Fell, das Deckhaar ist lang und straff mit pelzigem Unterhaar.
Farbschläge
Den Collie gibt es weltweit in drei Farbschlägen: zobel-weiß(sable-white), tricolor (überwiegend schwarz-weiß mit tan) und blue-merle. Die sable-Variante variiert zwischen einem hellen Goldton und einem tiefdunklen Mahagoni, deshalb spricht man auch vom dark-sable. Seit der Collie ein "Rassehund ist" gibt es die schwarz-weiße Varietät (wie beim Border-Collie) nicht mehr. eine Sonderform ist der Weiße Collie, der bei der ursprünglichen Rassebeschreibung einfach "vergessen" wurde, also FCI-rein nicht gezüchtet wird. Der weiße Collie hat den typisch gezeichneten Colliekopf mit rotem, schwarzem, blue-merle oder sable-merle Kopf und wird erst hinter der typischen Halskrause überwiegend weiß. Flecken sind dabei durchaus möglich. Auch von Queen Viktoria ist bekannt, dass sie weiße Collies gehalten hat. Der weiße Collie wird bisher nur in Amerika, Kanada, den Niederlanden und Belgien von der FCI anerkannt, aber es gibt ihn durchaus auch in Deutschland. Der Club für Amerikanische Collies e.V. hat den amerikanischen Zuchtstandard übernommen und züchtet hier in Deutschland Collies im Amerikanischen Typ in insgesamt 8 anerkannten Farbvarianten, auch in Weiß.
Der Blue Merle ist ein graumelierter Collie. Er ist ein Tricolor-Collie mit einer Aufhellung, die durch das Merle-Gen bewirkt wird. Das Merle-Gen darf nur von einem Elterntier vererbt werden, da es sonst zu sogenannten "Weißtigern" kommt, die vorwiegend weiß, aber auch oftmals schwer behindert und keinesfalls mit dem normalen weißen Collie zu verwechseln sind. Da das Merle-Gen in Zobel-Farbenen Collies im erwachsenen Zustand häufig nicht mehr erkennbar ist, besteht bei "Sable-Merle"-Collies immer die Gefahr, dass versehentlich 2 Elterntiere mit Merle-Gen verpaart werden, was wiederum zu Weißtigern führt. Deshalb ist die "Sable-Merle"-Farbe im Club für Britische Hütehunde (VDH) verboten. Bei ehrlicher Angabe dieser Farbe in den Papieren besteht dieses Problem natürlich nicht. Natürlich ist da die Sachkenntnis der Züchter gefragt.
Häufiger Gendefekt
Seit Anfang der 80er Jahre ist bekannt, dass Collies auf bestimmte Medikamente empfindlich reagieren, ja, sogar an ihnen sterben können. In Anlehnung an eines der für den Collie möglicherweise tödlichen Medikamente wurde damals der Begriff „Ivermectin-empfindlicher Collie" geprägt. Beschrieben wurden Reaktionen von Bewegungsstörungen, Erbrechen und Koma bis hin zum Tod einzelner Tiere. Dabei fiel aber auch auf, dass andere Tiere der selben Rasse keinerlei Beeinträchtigungen zeigten. Im äußeren Erscheinungsbild konnten keine Unterschiede zwischen gefährdeten und ungefährdeten Tieren festgestellt werden.
Intensive Forschungen der letzten 20 Jahre und vor allem die moderne Biotechnologie brachten den Beweis, dass der MDR1-Defekt Ursache dieser Empfindlichkeit und Ivermectin nur ein gefährlicher Wirkstoff von vielen ist. Auch für andere Hunde oder Menschen harmlose Mittel, wie Durchfallmittel, Antibiotika oder Herzmittel, können, je nach Wirkstoff, die beschriebenen Nebenwirkungen hervorrufen.
Von allen Hunderassen, bei denen dieser Defekt auftaucht, sind die Collies am stärksten betroffen: 76 % besitzen mindestens ein defektes Gen. Das ergab eine Studie der Uni Gießen[1], die auch einen Bluttest auf den Defekt anbietet.
Smooth Collie
Der Kurzhaarige Collie (engl. Smooth), hat hartes, dichtes und kurzes Haar und ähnelt auf den ersten Blick einem Laufhund oder Windhund. Der FCI führt ihn als eigene Rasse unter der Nummer 296. Er ist in der Öffentlichkeit sehr selten anzutreffen. Da er nie Modehund war dürfte es um seine Gesundheit besser bestellt sein, jenseits aller "Modetorheiten".
Amerikanischer Collie
Eine Variante des Rough ist der nicht vom FCI anerkannte Amerikanische Collie. Er entspricht in seinem Äußeren mehr dem "Lassie-Typ". Er ist bis zu 66 cm hoch und schwerer als der britische Collie. Er hat weniger Unterfell, ein kräftiges Fundament, eine etwas andere Gesichtsform und mandelförmige, etwas größere Augen. Der Amerikanische Collie wird in 8 Farbvarianten im Club für Amerikanische Collies e.V. gezüchtet.
Quellen
Weblinks
- Club für Amerikanische Collies e.V. in Deutschland
- Genetischer Stammbaum des Collies
- Deutscher Collie Club - Zuchtverband im VDH/FCI mit Informationen zum Collie, über Ausstellungen und Züchter
- Club für britische Hütehunde - Zuchtverband im VDH/FCI mit Informationen zum Collie und verwandte Rassen, über Ausstellungen und Züchter
- Amerikanischer Collie Club
- Die Farbvererbung beim Collie