Mario Francesco Pompedda

italienischer Kurienkardinal der römisch-katholischen Kirche
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 18. Oktober 2006 um 14:52 Uhr durch 134.76.61.194 (Diskussion). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Mario Francesco Kardinal Pompedda (* 18. April 1929 in Ozieri, Italien; † 17. Oktober 2006 in Rom) war ein Kardinal der römisch-katholischen Kirche.

Leben

Mario Francesco Pompedda empfing nach einem Studium der Katholischen Theologie und Philosophie im Jahre 1951 das Sakrament der Priesterweihe. Nach weiterführenden Studien promovierte er in den Fächern Rechtswissenschaften und Katholische Theologie und erwarb darüber hinaus die Lehrbefugnis in Biblischer Theologie. Ab 1955 arbeitete er in verschiedenen Aufgaben am Gerichtshof des Vatikan, der Sacra Rota Romana. 1998 weihte ihn Papst Johannes Paul II. zum Bischof und übertrug ihm ein Jahr später die Leitung des Obersten Gerichtshofs der Apostolischen Signatur. Diese Aufgabe nahm Pompedda bis März 2004 wahr. Im Jahre 2001 wurde er im Rahmen des Konsistoriums in das Kardinalskollegium aufgenommen.

Kardinal Mario Francesco Pompedda sprach sich gegen eine Gleichsetzung der Homo-Ehe mit dem Rechtinstitut der Ehe aus. Zugleich erkannte in einem Zeitungsinterview als ehemaliger Leiter des Vatikangerichts die Notwendigkeit an, im Staat eine rechtliche Regelung der faktisch zusammen lebenden homosexuellen Paare zu definieren. In einem solchen Gesetz könne es um die Eigentumsrechte gehen, um Pensionsansprüche und um Erbfragen. Mit diesen Äußerungen zeigte der Kardinal einen wegweisenden pragmatischen Umgang des Vatikans mit homosexuellen Paaren auf. In der Vergangenheit hatte gerade der Vatikan sich gegen eine rechtliche Anerkennung homosexueller Paare immer wieder ausgesprochen.