Merlin de Thionville

französischer Revolutionär
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Antoine Christophe Merlin, genannt Merlin de Thionville (* 13. September 1762 in Thionville; † 14. September 1833 in Paris) war eine hervorragende Persönlichkeit der französischen Revolution.

Merlin war beim Ausbruch der Revolution, deren Grundsätzen er mit Enthusiasmus huldigte, Huissier in seiner Vaterstadt und ward hierauf Parlamentsadvokat zu Metz und 1791 Deputierter des Département Moselle in der Gesetzgebenden Versammlung, wo er sich zur äußersten Linken hielt.

Er beantragte die Konfiskation der Emigrantengüter und die Deportation der eidverweigernden Priester an den Ereignissen des 10. August 1792 einen hervorragenden Anteil. Von der Stadt Paris in den Nationalkonvent gewählt, gehörte er auch hier zur äußersten Linken und stimmte für den Tod des Königs.

Als Kommissar bei der Armee des Generals Custine bewies er 1793 in Mainz, als es von den Preußen belagert wurde, eine seltene Tapferkeit. Am 9. Thermidor 1794 unterstützte er die Angriffe gegen die Partei Maximilien de Robespierres Sturz der Schreckensregierung einer der zehn Konventskommissare.

Zum Präsidenten des Konvents erwählt, verfolgte er jetzt ebenso die Jakobiner wie früher die Feuillants. Darauf ging er als Adjutant des Generals Charles Pichegru zur Rheinarmee und nahm hier die Festung Luxemburg im Namen der Republik in Besitz, bewies aber gegen die gefangenen Emigranten große Schonung.

Bei Einführung der Konstitution vom Jahr III in den Rat der Fünfhundert gewählt, hielt er sich zur gemäßigten Partei. Nach Niederlegung seines Mandats als Abgeordneter wurde er Generaladministrator der Posten. Da er gegen das lebenslängliche Konsulat Napoleons I. votierte, musste er seine Stelle niederlegen und zog sich auf ein Landgut in der Picardie zurück. Er starb am 14. September 1833 in Paris.

Vorlage:Meyers ist obsolet; heißt jetzt Vorlage:Hinweis Meyers 1888–1890