Die Glasschleiferei (oder das Glasschleifen) ist ein Kunsthandwerk, bei dem Glas mit Gravuren verziert wird.
Geschichte des Glasesschleifens
Bei Ausgrabungen gefundene Glasgegenstände zeigen zum Teil Spuren von eingeschliffenen Ringen. Diese entstehen, wenn man ein Werkstück auf einer drehbankartigen Vorrichtung einspannt oder auf einer Drehscheibe aufklebt und mit Holz zentriert. Diese ersten horizontalen Schleifbänke gab es bereits im 7. Jahrhundert v. Chr. Die Arbeit musste immer von zwei Personen durchgeführt werden. Während der eine das Werkstück mit einem Werkzeug bearbeitet, dreht der Zweite an der Kurbel. Die ersten Glasstücke wurden in Mesopotamien hergestellte. Von dort breitete sich diese Handwerkskunst über den Mittelmeerraum aus. Um Christi Geburt wurde die Glasmacherpfeife erfunden, die die Arbeit rationalisierte. Das Bronze- oder Kupferrädchen auf der Schleifbank wird mit einer Öl- und Quarzsandmixtur bedeckt. Diese harte Masse schneidet sich dann in Steine oder Glas ein und ermöglicht Gravuren. Der Handwerker hält das grob mit dem Entwurf vorgezeichnete Werkstück gegen die rotierende Scheibe.
Fachbegriffe der Glasschleifer
- Geschnittene Kanten sind unbearbeitende Glaskante, die beim Zuschnitt des Glases entstehen. Die Ränder der Zuschnittkante sind scharfkantig.
- Gesäumt Kanten: Die gesäumten Kanten entsprechen den Abmessungen der Schnittkante. Die Ränder sind mit einem Schleifstein gebrochen.
- Geschliffene Kanten, auch feinjustierte Kanten bezeichnen eine durch Schleifen ganzflächig bearbeite Kantenoberfläche. Diese Kanten haben ein mattes Aussehen.
- Polierte Kanten sind durch Überpolieren verfeinert geschliffene Kanten.
- Zierschliffe sind eine weitere Verfeinerung der Kantenoberfläche