CSA-Dollar

Währung der Konföderierten Staaten von Amerika
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Der Confederate States of America Dollar, kurz CSD, war zwischen 1861 und 1865 die offizielle Währung der Konföderierten Staaten von Amerika (Confederate States of America, kurz CSA).

Christopher Memminger, Secretary of the Treasury 1861-1864
1000 C$ Banknote (1861)
500 C$ Banknote (1864)[1]
100 C$ Banknote (1861)
50 C$ Banknote (1862)
20 C$ Banknote (1861)
10 C$ Banknote (1861-1862)
5 C$ Banknote (1862)[2]
2 C$ Banknote (1862)
1 C$ Banknote (1862)[3]
50 ¢ Banknote (1864)
Schwarze Sklaven bei der Feldarbeit, Abbildung auf einer 100 C$ Banknote.
50 ¢ (Half Dollar) Münze (1861)
1 ¢ Münze (1861)

Dollar leitet sich von der niederdeutsch/niederländischen Münzbezeichnung Taler ab. Seine Südstaatenvariante wurde im April 1861, zwei Monate nach Gründung der Konföderation und wenige Tage vor Ausbruch des Sezessionskriegs, in Umlauf gebracht. Aufgrund der Farbgestaltung der Rückseiten der Banknoten wurde der CS-Dollar umgangssprachlich auch als „Grey- oder Blueback“ bezeichnet. Obwohl sie nicht durch Sachwerte gedeckt und damit eigentlich von Anfang an wertlos war, vertraute man darauf, dass die Papiernoten bis zum Kriegsende mit den Unionsstaaten ihren Wert behalten würden. Die Ausgabe und Fälschung dieser Banknoten ohne jegliche Deckung verursachte bald einen massiven Preisanstieg, wodurch der CSD sehr bald rapide an Kaufkraft verlor. Deswegen und auch in Folge der viel zu geringen Wirtschaftskraft der Südstaaten gegenüber den Nordstaaten konnte man den CSD in der kurzen Zeit seines Bestehens auch nicht als frei konvertierbares Zahlungsmittel im Außenhandel und den Finanzmärkten durchsetzen. Die Finanzierung des Krieges war auch für die Unionsstaaten eine große Herausforderung, ihre besser entwickelte Wirtschaft ermöglichte es ihnen aber den Konflikt ohne größere Schwierigkeiten bis zum Ende durchzuhalten.

Emissionen

Vor Ausbruch des Bürgerkrieges besaß das US-Finanzministerium die alleinige Befugnis, Geld innerhalb der Vereinigten Staaten auszugeben. Den einzelnen Bundesstaaten war es hingegen nicht gestattet, Münzen zu prägen oder Anleihen aufzulegen. Private Institutionen wie Banken, Kommunen und Versicherungsunternehmen durften jedoch Ersatzzertifikate für die gesetzliche Währung ausstellen. Diese Papiere waren für den Inhaber jedoch äußerst riskant, wenn die Bank insolvent wurde, waren sie wertlos. Im Gegensatz zur Konföderation gaben die Unionsstaaten erst ab 1862 Papiergeld heraus. Die „Legal Tender Note“ wurde als direkte Reaktion auf den Ausbruch des Krieges eingeführt da dadurch bald eine höhere Nachfrage nach (auch kriegswichtigen) Edelmetallen entstand, und diese nicht in der Mehrzahl für die Münzprägung aufgewendet werden sollte. Die Papiernoten ermöglichte es den Menschen auch, mehr Geld mit sich zu führen, ohne vom Gewicht der Münzen belastet zu werden. Dies bedeutete eine spürbare Veränderung für den Alltag der amerikanischen Bürger, die es bislang gewohnt waren, nur mit Münzen zu bezahlen, vergleichbar mit dem heutigen Übergang von physischen zu digitalen Währungen. Die Gestaltung der CSD-Noten war unterschiedlich, da sie vom Schatzamt der Konföderation, den Regierungen der einzelnen Bundesstaaten, Bezirksregierungen und Stadtverwaltungen, von Banken, Händlern, oder sogar von Versicherungsunternehmen gedruckt werden durften und so noch zusätzlich zur monetären Verwirrung beitrugen. Dies führte auch zu Problemen bei Geldtransfers zwischen den Einzelstaaten. Die Mehrzahl der Banknoten wurden aber von den Mitgliedsstaaten gedruckt.[4][5][6]

Münzen

Der CSD war nach dem Dezimalsystem in 100 Cents unterteilt. Ausgegeben wurden Münzen im Wert von 1 und 50 ¢ (Cent). Aufgrund begrenzter technischer Möglichkeiten wurden jedoch nur 14 verschiedene Prägungen von 1 Cent-Münzen (auch als Penny bezeichnet) und vier Prägungen von 50 Cent-Münzen ausgegeben. Unzureichende Metallvorräte verhinderten jedoch die Produktion größerer Mengen. Später beauftragte die Konföderation dafür sogar eine private Münzstätte in New York. Der dortige Münzmeister gravierte die dafür erforderlichen Stempel und prägte 12 Probeexemplare, bevor ihn die Angst vor Strafverfolgung veranlasste das Projekt wieder einzustellen. Bis 1879 war nicht bekannt, dass die Konföderierten auch in New Orleans Halbdollarmünzen geprägt hatten. Es wurden insgesamt aber nur 504 dieser Münzen hergestellt.[7]

Banknoten

Banknoten wurden in Stückelungen für 1, 2, 5, 10, 20, 50, 100, 500 und 1000 C$ ausgestellt. Bekannt sind bis zu zweiundsiebzig Variationen von Papiernoten mit einem Gesamtwert von mehr als 1,5 Milliarden Dollar, eine exorbitant hohe Summe für diese Zeit.,[8] Die Banknoten der Konföderierten wurde im Verhältnis zur Wirtschaftskraft des Südens in viel größeren Beträgen ausgegeben als die der Union.[9] Man bezeichnete sie wegen ihres Erscheinungsbildes als „Greyback“- oder „Blueback“, auch um die Noten vom damals ebenfalls neu aufgekommenen „Greenback“-Papiergeld der Unionsstaaten zu unterscheiden.[10] Sie trugen Darstellungen der CSA-Grundwerte und ihrer Infrastruktur. Einige waren mit Darstellungen mythologischer Figuren (meistens die griechische Fruchtbarkeits- und Freiheitsgöttin), mit wichtigen historischen Persönlichkeiten des Südens wie z. B. die der Präsidenten George Washington, Andrew Jackson und Jefferson Davis und repräsentativen Gebäuden dekoriert. Diese Szenen wurden oft von allegorischen Bildern begleitet, die Freiheit und Unabhängigkeit symbolisierten. Andere wiederum zeigten die wirtschaftlichen Grundlagen und Infrastruktur des Südens, wie versklavte Afroamerikaner in der Landwirtschaft[11] sowie Baumwollballen, Schiffe und Eisenbahnzüge.[12] Im Gegensatz zu Politikern und Amtsträgern wurden - mit Ausnahme von General Thomas Jonathan Jackson - keine konföderierten Militärführer auf den CSD-Banknoten abgebildet.[13]

Die Emissionen unterschieden sich nicht nur in ihrem Design, sondern auch in der Art und Qualität des Papiers, auf dem sie gedruckt wurden, hervorgerufen durch Versorgungsengpässe durch das Wirtschaftsembargo der Union. Die 1000-Dollar-Note wurde 1861 in Montgomery (Alabama), der provisorischen Hauptstadt der Konföderation, ausgegeben.[14] Diese wurden auf hochwertigem Banknotenpapier mit eingearbeiteten roten Seidenfasern gedruckt. Sie zeigten John C. Calhoun auf der linken Seite und Andrew Jackson auf der rechten Seite, die Grundfarben waren schwarz und grün auf weißem Leinenpapier. Alle wurden von Alex B. Clitherall, als Registrator und E. Elmore, als Schatzmeister der Konföderierten Staaten von Amerika, nummeriert und handsigniert. Nur 607 Stück dieser Noten wurden gedruckt, was sie heutzutage zu sehr seltenen Sammlerstücken macht.[15] 1861 druckte sogar die National Bank Note Company of New York Banknoten für die Konföderierten im Wert von einer Million Dollar und schmuggelte sie nach Montgomery.[16]

Die übrigen Banknoten waren generell nur von bescheidener Qualität, da man neben geeigneten Trägermaterial auch nicht ausreichend qualifiziertere Graveure zur Verfügung hatte, die in der Lage gewesen wären höherwertigere Druckplatten herzustellen. Die Drucktechniken waren primitiv, Fälscher wurden in einigen Fällen nur deshalb ertappt, weil ihre Noten viel zu gut gelungen waren.[17] Sie wurden mit Eisengallustinte auf die Papierbögen gedruckt und dann mit einer Schere voneinander getrennt. Es ist daher nicht ungewöhnlich, dass viele ungleichmäßige Ränder hatten, da es wichtiger war, sie rasch in Umlauf zu bringen, als darauf zu achten, dass jede Banknote sorgfältig zugeschnitten wurde. Saubere Kanten auf dem Papier deuteten darauf hin, dass es sich bei einer Banknote um Falschgeld handelt. Fast jede musste zudem von Hand signiert und nummeriert werden.[18][19] Die ersten sechs Banknoten einer neuen Serie wurden vom Sekretär und vom Secretary of the Treasury persönlich unterzeichnet. Den Rest unterschrieben Frauen „mit Genehmigung“ oder „im Auftrag“, für jede Serie wurden bis zu 200 von ihnen für diese Arbeit eingestellt. Nicht signiert wurden die 50-Cent-Noten, auf ihnen waren die Unterschriften der dafür Verantwortlichen aufgedruckt. Der Historiker Richard Doty (Smithsonian Institut) hat zudem Beweise für Maßnahmen gefunden, die die Menschen ergriffen haben, um beschädigte Banknoten weiterverwenden zu können. Bilder, Briefmarken, Zeitungspapier und sogar Schnipsel von Liebesbriefen wurden verwendet, um zerrissene Noten wieder zusammenzuflicken. [20]

Deckung

Die Währung des Südens gründete sich nicht auf die Deckung durch jederzeit verfügbare Edelmetalldepots, wie z. B. die Goldreserven in einer Zentralbank. Keine dieser Papiernoten konnte daher bei Bedarf in Gold, Silber oder andere Sachwerte eingelöst werden – wie es im 19. Jahrhundert noch vielerorts üblich war.[21] Die einzigen zwei Ausnahmen hierbei waren Mississippi, wo 1862 eine Serie von Banknoten ausgegeben wurden, die von einer Pflanzerkooperative mit eingelagerten Baumwollballen, und Florida, wo sie (theoretisch) durch im Staatsbesitz befindliches Land abgesichert waren.[22] Auf den Banknoten stand deswegen die folgende Garantieerklärung zu lesen:

„Sechs Monate nach der Ratifizierung eines Friedensvertrags zwischen den Konföderierten Staaten und den Vereinigten Staaten von Amerika werden die Konföderierten Staaten von Amerika (den angegebenen Wert) auf Verlangen an diejenige Person ausbezahlen, die diese Note besitzt.“

Bei diesem Geld handelte es sich – finanzrechtlich gesehen – nur um „Schuldscheine“, also lediglich um Absichtserklärungen der Emittenten, dem Inhaber der Noten den aufgedruckten Wert in Edelmetallen (oder anderen Sachwerten), zuzüglich Zinsen (zwei Cent pro Tag), auszuzahlen, vorausgesetzt, dass der Süden den Krieg bis dahin entweder gewonnen, oder wenigstens einen für ihn vorteilhaften Frieden ausgehandelt hatte. Später dehnte man die versprochene Auszahlungsfrist der Schuldverschreibungen sogar auf bis zwei Jahre nach Abschluss eines Friedensvertrags aus.[18][23][24]

Entwicklung

Um als eigenständiger Staat längerfristig zu überleben stand die Konföderation im Wesentlichen vor zwei wichtigen Aufgaben: die Schaffung eines Nationalbewusstseins und ihre Truppen für den heraufziehenden Krieg mit den Unionsstaaten kampfbereit zu machen. Eigenes Geld konnte beides lösen – es würde die Ideale der neuen Nation stärker im Volk verankern und vor allem den Krieg finanzieren. Am 9. März 1861 beschloss Richmond daher die Einführung einer neuen Währung. Als 1861 der Bürgerkrieg zwischen Nord- und Südstaaten ausbrach, hatten sie noch keine eigenen Banknoten in Umlauf; für den täglichen Zahlungsverkehr wurden Münzen verwendet. Erst die Konföderation begann – notgedrungen – mit der Einführung von Papiergeld, da der Norden den größten Teil der finanziellen und wirtschaftlichen Rücklagen der alten Union für sich vereinnahmt hatte. Noch dazu zog die konföderierte Armee die produktivsten (weißen) Arbeitskräfte aus den Farmen und den (wenigen) Fabriken heraus, forderte aber zugleich die Bereitstellung von enormen Ressourcen, um ihre Soldaten ernähren und ausrüsten zu können. Aus diesem Grund stand die abtrünnige Südstaaten-Konföderation bei der Finanzierung von Staat und Armee bald vor unüberwindlichen Herausforderungen. Die Kriegsanstrengungen kosteten Unsummen, also musste man das dafür erforderliche Geld drucken, um die Rechnungen der Lieferanten überhaupt irgendwie bezahlen zu können. Zu Beginn des Bürgerkrieges, als ein Großteil der Bevölkerung im Süden noch fest davon überzeugt waren, ihn zu gewinnen, erfuhr der CSD noch eine sehr hohe Akzeptanz, allerdings wurde die Produktion von Falschgeld sehr bald zu einem großen Problem. Auch der Norden beteiligte sich daran, indem er die Banknoten des Südens im großen Stil drucken ließ und im Umlauf brachte. Dieses „Souvenir-Money“ war den konföderierten Geldscheinen so täuschend ähnlich, dass es im Süden meist ohne Probleme akzeptiert wurde. Folglich trugen Unionssoldaten oft dieses Geld mit sich, um es dort auszugeben.[25] Eine strenge Wirtschaftsblockade verhinderte zudem den Export der meisten Baumwolle und anderer essentieller Güter des Südens und unterband auch die Beschaffung von dringend benötigten ausländischen Devisen. In weiterer Folge konnten deswegen auch keine Zolleinnahmen lukriert werden, die zudem sehr auf ihre Eigenständigkeit pochenden Einzelstaaten erachteten es (politisch) nicht als notwendig, direkte Steuern zu erheben.[26] Hinzu kam eine schwache industrielle Basis und zunehmende Rückschläge an der Front.

Angesichts all dieser Umstände und des ungewissen Kriegsausgangs gewährte man der CSA im In- und Ausland auch bald keine Kredite mehr. Diese Geldquellen konnten nur etwa ein knappes Drittel der Kriegsausgaben abdecken, und ein Großteil davon wurden noch vor Ausbruch des Krieges aufgenommen, als nach der ersten Schlacht am Bull Run ein schneller (und damit billigerer) Sieg des Südens noch als wahrscheinlich erschien.[27] Da sich die Kampfhandlungen – wider der optimistischen Erwartungen der Südstaatenelite – mehr und mehr in die Länge zogen und auch die Verluste an Mensch und Material im bedenklichen Maße zunahmen, war man dazu gezwungen weiter Papiergeld zu drucken. Die unvermeidliche Konsequenz daraus war eine galoppierende Inflation, die in der US-Wirtschaftsgeschichte gleich an zweiter Stelle nach der Hyperinflation des amerikanischen Revolutionskrieges gegen England am Ende des 18. Jahrhunderts steht. Die Graybacks verloren dadurch schon bereits im ersten Kriegsjahr etwa zwei Drittel ihres Wertes.[28] Als harte Währung galt im Volk immer noch der Golddollar, das bedeutete im wesentlichen, dass sich die Konföderation auch ökonomisch nie wirklich von der Union lösen konnte.[29] Bis 1863 kostete der Kauf eines Golddollars noch 10 CSD, im darauffolgenden Jahr musste man dafür schon 50 CSD auf den Tisch legen. Selbst Varina Davis, die First Lady der Konföderierten, beklagte in ihrem Tagebuch die gravierenden Auswirkungen der Inflation auf das tägliche Leben der Bürger von Richmond.[30] Finanzminister Christopher Gustavus Memminger wurde von vielen Südstaatlern – zu Unrecht – für all diese Übel verantwortlich gemacht, die die Wirtschaft ruinierten: „Memminger hat das Land mit nutzlosen Geld überschwemmt“, schrieb Catherine Edmondston aus Halifax County (North Carolina) im Jahr 1863, „[und] die Quelle unseres Wohlstands untergraben“.[31]

1863, nach Bekanntwerden der schweren Niederlage der Konföderierten bei Gettysburg, stürzte der CSD mit einem Schlag um weitere 20 % seines Wertes ab.[32] In Richmond rotteten sich im gleichen Jahr 3000 wegen der rapide kletterten Preise erboste Frauen zusammen und plünderten die Geschäftslokale, sie konnten erst wieder durch die persönliche Intervention von Präsident Jefferson Davis (und der Androhung von Waffengewalt) beruhigt werden.[33] Hinzu kamen die gezielten Zerstörungen der Infrastruktur durch die Unionsarmeen unter den Generalen Sherman und Sheridan, die den Krieg immer tiefer in die wirtschaftlich wichtigen Kerngebiete der Konföderation (Atlanta-Feldzug von 1864) trugen. Die Regierung in Richmond versuchte alldem entgegenzuwirken, indem sie die ersten Serien ihrer Dollarnoten wieder aus dem Verkehr zog, für ungültig erklärte und verbrennen ließ. Der erste offizielle Rückruf erfolgte am 17. Februar 1864 nach zwei Jahren energischer – aber letztlich erfolgloser – Bemühungen, die Geldmenge durch andere Maßnahmen zu drücken.[34] Am 15. Juni 1864 trat auch Memminger von seinem Amt zurück, weil er keinen realistischen Ausweg mehr sah, die massiven Finanzprobleme der CSA zu lösen. Die Anordnungen, die Inflationsrate durch Anleihen und die Konfiszierung der Goldvorräte der US-Münzanstalt in New Orleans und Louisiana, sowie durch Ausgabe von (wertlosen) Wertpapieren zu senken, waren allesamt ins Leere gelaufen. Durch die mangelnde Unterstützung im Kongress schlugen auch seine Besteuerungspläne fehl. Der Versuch, CSA-Anleihen im Ausland abzusetzen, scheiterte an den Forderungen der Militärs. Wenige Monate vor Kriegsende, war ein konföderierter Dollar nominell nur mehr drei US-Cent (in Gold) wert. Die Preise für Lebensmittel, Kleidung und andere Güter des täglichen Bedarfs stiegen zuletzt ins uferlose, da diese Konsumgüter wegen schwindender Rohstoffe und der äußerst wirksamen US-Wirtschaftsblockade immer knapper wurden.[35][36]

Als die konföderierte Armee im April 1865 schließlich kapitulieren musste, büsste der CSD jeglichen Wert als gesetzliches Zahlungsmittel ein. Die konföderierte Finanzadministration existierte nach Wiedereingliederung der Südstaaten in die USA nicht mehr, damit also auch keine Institution, bei der man diese Banknoten noch gegen wertbeständige Gold- oder Silbermünzen eintauschen hätte können. Die Union hatte zudem die Konföderation nie als legitimen Staat anerkannt, daher besaßen auch die in ihren Namen gezeichneten Schuldverschreibungen und Aktien keinen realen Wert mehr und konnten deswegen nicht in US-Fonds überführt oder weiterverhandelt werden. Jeder, der mit solchen Papieren die konföderierte Sache mitfinanziert hatte, verlor (im günstigsten Fall) nur sein gesamtes investiertes Kapital. Einige Wirtschaftshistoriker sind heute der Meinung, dass der CSD durchaus einen gewissen Wert hätte halten können (auch für einen längeren Zeitraum), wenn er durch Handelsgüter die im Süden noch reichlich vorhanden waren, wie Baumwolle oder Tabak, gestützt worden wäre. Im Gegensatz dazu blieb der US-Dollar den ganzen Krieg über relativ stabil. Die Unfähigkeit des Südens, das für die Kriegsführung benötigte Geld aufzubringen, war ein entscheidender Faktor für seine katastrophale Niederlage. Heute sind CSA-Dollar begehrte Sammlerstücke, einige seltene Banknoten sind nun zehnmal so viel wert als noch bei ihrer Emission im Jahr 1861.[18] [19]

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Literatur

  • William C. Davis, Bell I. Wiley: Civil War Times Illustrated. Photographic History of the Civil War. Band II, Vicksburg to Appomattox. National History Society, Black Dog & Leventhal Publishers, New York 1994.
  • M. Weidenmier: Turning Points in the U.S. Civil War: Views from the Grayback Market. Southern Economic Journal, Vol. 68(4), 2002.
  • Hugh Shull: A Guide Book of Southern States Currency. Whitman Pub Llc., 2006. ISBN 0-7948-2057-3.
  • R.S. Yeoman: A Guide Book of United States Coins. ISBN 0-7948-1790-4
  • Blackbook Price Guide to United States Paper Money, 2005. ISBN 1-4000-4839-7
  • America Money and War. Financing the Civil War. Katalog des Museum of American Financial History (Herausgeber), New York 1994.
  • Ben Tarnoff: Money Maker. The Wicked Lives and Surprising Adventures of Three Notorious Counterfeiters. Financial History, Penguin Press 2011. (PDF)
  • Arlie R. Slabaugh: Confederate States Paper Money: Civil War Currency from the South. Krause Publications, Iola 2000.
  • Pierre Fricke: Confederate Currency. Bloomsbury Publishing, New York, 2012.
  • Pierre Fricke: Collecting Confederate Paper Money-Field Edition, 2014.
  • William G. Sumner: A History of American Currency. Henry Holt & Company. New York 1874

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Mit dem Portrait von General Thomas Jackson.
  2. Mit dem Portrait von Finanzminister Christopher Memminger
  3. Anm.: Auf dieser Note befindet sich ein Porträt von Lucy Holcombe Pickens (1832-1899), die Gattin des Gouverneurs von South Carolina, F. W. Pickens. Sie war in den gesellschaftlichen Kreisen für ihren außergewöhnlichen Liebreiz bekannt und galt als Verkörperung des damaligen Schönheitsideals in den Südstaaten.
  4. Paying for Rebellion: Confederate Currency: DHR, Virginia Department of Historic Resources (abgerufen am 1. Oktober 2022).
  5. Slabaugh 2000.
  6. Neil Fulghum: Civil War Currency Specimens. Documenting the South. Southern Homefront 1861-1865 (abgerufen am 1. Oktober 2022)
  7. Anm.: 500 Stück wurden später für Sammler nachgeprägt. Als Muster wurden dafür vier von Hand gestempelte Originale verwendet, die ursprünglich den Verantwortlichen der konföderierten Regierung als Genehmigungsvorlage gedient hatten.
  8. ANCHOR Civil War and Reconstruction (1860-1876). The Home Front, Paper Money in the Civil War
  9. CSA Currency: Museum of American Finance (abgerufen am 22. September 2022)
  10. Anm.: Diese Noten wurden vom Committee on Ways and Means zur Kriegsfinanzierung ausgegeben.
  11. Anm.: Sie wurden wohlgenährt und mit lächelnden Gesichtern dargestellt, oder als ihre Kinder herzende Mütter, was wohl den Eindruck der Zufriedenheit mit ihren Lebensumständen suggerieren sollte.
  12. Fricke 2012; Slabaugh 2000.
  13. Anm.: Eine aufwändig gestaltete 500 C$ Banknote wurde zum Teil in Gedenken für den sehr populären Jackson entworfen, der 1863 versehentlich in der Schlacht von Chancellorsville (angeblich von Wachposten aus North Carolina) erschossen worden war.
  14. Slabaugh 2000.
  15. PMG featured-note gallery, $1,000 1861 Confederate States of America Note
  16. Neil Fulghum: Civil War Currency Specimens. Documenting the South. Southern Homefront 1861-1865 (abgerufen am 1. Oktober 2022)
  17. Zitat aus: Ken Burns - Der amerikanische Bürgerkrieg - Teil 4/9 "Glatter Mord", PBS Fernsehdokumentation von 1990.
  18. a b c Robert Gudmestad: What happened to Confederate money after the Civil War? In: The Conversation’s Curious Kids series. Colorado State University, 2021 ( source.colostate.edu), abgerufen am 9. September 2022.
  19. a b William C. Davis, Bell I. Wiley: Civil War Times Illustrated. Photographic History of the Civil War. Band II, Vicksburg to Appomattox. National History Society, Black Dog & Leventhal Publishers, New York 1994, Louis Manarin: An End at Last S. 1201ff.
  20. Patrick Boyle: Cornerstone Contributions: Paying for Rebellion: Confederate Currency in the Lee Cornerstone Box. DHR Virginia Department of Historic Resources (abgerufen am 1. Oktober 2022)
  21. Fricke 2012; Slabaugh 2000.
  22. H. Shull: A Guide Book of Southern States Currency. Whitman Publishing LLC, 2006.
  23. Ben Tarnoff: Money Maker. Financial History, 2011, S. 43ff.
  24. Fricke 2012; Slabaugh 2000.
  25. Ben Tarnoff: Money Maker. Financial History, 2011, S. 43ff.
  26. Anm.: Die Steuereinnahmen machten weniger als 10 % des Staatshaushalt aus.
  27. CSA Currency: Museum of American Finance (abgerufen am 22. September 2022)
  28. Anm.: Für 3 Papierdollar bekam man einen Golddollar.
  29. Zitiert aus: Ken Burns - Der amerikanische Bürgerkrieg - Teil 4/9 Glatter Mord, PBS Fernsehdokumentation von 1990.
  30. Beyond Face Value: Leah Wood Jewett, James Marten: Depictions of Slavery in Confederate Currency. U.S. Civil War Center, Louisiana State University, Baton Rouge, Louisiana 2003 (abgerufen am 1. Oktober 2022).
  31. Journal of a Secesh Lady: The Diary of Catherine Ann Devereaux Edmondston, 1860-1866. Raleigh: North Carolina Division of Archives and History, 1979.
  32. M. Weidenmier: Turning Points in the U.S. Civil War: Views from the Grayback Market. Southern Economic Journal, Vol. 68(4), 2002, S. 875–890.
  33. BREAD RIOT IN RICHMOND.; Three Thousand Hungry Women Raging in the Streets. Government and Private Stores Broken Open.Artikel in der New York Times vom 8. April 1863, S. 1. (abgerufen am 1. Oktober 2022).
  34. Anm.: Einige Noten entgingen der Zerstörung. Am Ende des Krieges wurden sie von der Union, zusammen mit Regierungsakten, beschlagnahmt um eine mögliche Verbindung zwischen der Konföderierten Administration und der Ermordung von Präsident Abraham Lincoln aufzudecken.
  35. Grant's Army: Gold Out of Sight in Richmond: Rebel Paper Absolutely Worthless. Artikel in der New York Times vom 28. September 1864., S. 5.
  36. Anm.: Zwischen Ende 1862 und Anfang 1865 stieg der Weizenpreis in North Carolina um 1700 Prozent. Der für Fleisch stieg um 2500 Prozent und der für Mehl um 2800 Prozent. 1865 kostete ein Paar Schuhe schon 600 CSD.