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Benutzer:Rolf-Dresden/Baustelle

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Most–Litvínov
Basisinformationen
Staat Tschechien
Stadt Most / Litvínov
Eröffnung 1. April 1957
Betreiber Dopravní podnik měst Mostu a Litvínova (DPmML)
Infrastruktur
Streckenlänge 18 km
Spurweite 1435 mm (Normalspur)
Stromsystem 600 V = (Oberleitung)
Haltestellen 27
Betriebshöfe 2
Betrieb
Linien 4
Streckenverlauf
U-Bahn-Strecke von linksU-Bahn-Strecke von rechts
U-Bahn-BahnhofU-Bahn-Strecke geradeaus
1 3 4 Citadela Litvínov
U-Bahn-Abzweig geradeaus, nach links und von linksU-Bahn-Strecke nach rechts
U-Bahn-Haltepunkt / Haltestelle
U dílen Litvínov
U-Bahn-Haltepunkt / Haltestelle
Stadion Litvínov
U-Bahn-Haltepunkt / Haltestelle
Technické služby Litvínov
U-Bahn-Abzweig geradeaus und von linksU-Bahn-Strecke von rechts
Wendeschleife Poliklinika
U-Bahn-Haltepunkt / Haltestelle
Poliklinika Litvínov
U-Bahn-Haltepunkt / Haltestelle
Obchodní dům Litvínov
U-Bahn-Betriebs-/Güterbahnhof Streckenanfang und querU-Bahn-Abzweig geradeaus, nach rechts und von rechts
Betriebshof Litvínov
U-Bahn-Haltepunkt / HaltestelleBahnhof
Litvínov, nádraží
Strecke querU-Bahn-Kreuzung mit Eisenbahn geradeaus untenStrecke nach rechts
Bundesstraße 27
U-Bahn-Haltepunkt / Haltestelle
Litvínov, Báňské stavby
U-Bahn-Haltepunkt / Haltestelle
Záluží, areál Hlubina
U-Bahn-Kreuzung mit Eisenbahn geradeaus oben
Industriegleise
U-Bahn-Haltepunkt / Haltestelle
Záluží, Petrochemie
U-Bahn-Haltepunkt / Haltestelle
Záluží, Chemopetrol
U-Bahn-Strecke von linksU-Bahn-Abzweig geradeaus, nach rechts und von rechts
U-Bahn-StreckeU-Bahn-Strecke
Wendeschleife Chemopetrol
U-Bahn-Strecke nach linksU-Bahn-Abzweig geradeaus, nach rechts und von rechts
U-Bahn-Haltepunkt / Haltestelle
Záluží, zdravotní středisko
U-Bahn-Kreuzung mit Eisenbahn geradeaus oben
Industriegleise
U-Bahn-Haltepunkt / Haltestelle
Záluží, Důl Julius IV.
U-Bahn-Haltepunkt / Haltestelle
Rozcestí Kopisty
U-Bahn-Haltepunkt / Haltestelle
Sídliště ČD
U-Bahn-Kreuzung mit Eisenbahn geradeaus oben
U-Bahn-Haltepunkt / Haltestelle
Souš
Bundesstraße 13
U-Bahn-Haltepunkt / Haltestelle
Chomutovská Most
U-Bahn-Strecke von linksU-Bahn-Abzweig geradeaus, nach rechts und von rechts
U-Bahn-StreckeU-Bahn-Haltepunkt / Haltestelle
Tesco Most
U-Bahn-StreckeU-Bahn-Bahnhof
2 3 Most nádraží
U-Bahn-Strecke
U-Bahn-StreckeU-Bahn-Strecke nach linksU-Bahn-Strecke nach rechts
Wendeschleife Nádraží
U-Bahn-Haltepunkt / Haltestelle
Zimní stadion Most
U-Bahn-Haltepunkt / Haltestelle
Sportovní hala Most
U-Bahn-Haltepunkt / Haltestelle
Obchodní dům Prior Most
U-Bahn-Haltepunkt / Haltestelle
1. náměstí Most
U-Bahn-Haltepunkt / Haltestelle
Československé mládeže Most
U-Bahn-Bahnhof
4 Dopravní podnik Most
U-Bahn-Strecke nach linksU-Bahn-KreuzungU-Bahn-Strecke nach rechts
Wendeschleife Dopravní podnik
U-Bahn-Abzweig geradeaus, nach links und von linksU-Bahn-Betriebs-/Güterbahnhof Streckenende und quer
Betriebshof Most
U-Bahn-Haltepunkt / Haltestelle
Severografia Most
U-Bahn-Abzweig geradeaus, nach links und von linksU-Bahn-Strecke von rechts
U-Bahn-BahnhofU-Bahn-Bahnhof
1 2 Velebudická Most
U-Bahn-Strecke nach linksU-Bahn-Strecke nach rechts

Die Straßenbahn Most–Litvínov ist ein regelspuriger Straßenbahnbetrieb in Tschechien. Das kleine – 1951 als „moderne“ Schnellstraßenbahn konzipierte – Netz verbindet die beiden nordböhmischen Städte Most (Brüx) und Litvínov (Oberleutensdorf) mit dem bedeutenden Industriestandort Záluží (Maltheuren). Betreiber ist das kommunale Unternehmen Dopravní podnik měst Mostu a Litvínova (DPmML; Verkehrsbetrieb der Städte Most und Litvínov).

Vorläufer war ein 1901 begründeter meterspuriger Straßenbahnbetrieb, der bis 1961 zugunsten der neuen Schnellstraßenbahn aufgegeben wurde.

Geschichte

Ausgangspunkt für den Aufbau moderner öffentlicher Verkehsmittel zwischen Most und Litvínov war die Errichtung des Hydrierwerkes Maltheuren auf der Flur von Záluží ab 1939. Die alte meterspurige Straßenbahn war zur Erschließung des neuen Industriestandorts kaum geeignet. Obwohl noch 1939 eine Zweigstrecke zum Osttor des Werkes errichtet worden war, begrenzte insbesondere die eingleisige Strecke in Straßenseitenlage deren Kapazität. Noch unter deutscher Verwaltung begann darum 1943 der Aufbau einer Oberleitungsbuslinie zwischen Most und Litvinov, die nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges im Jahr 1946 eröffnet wurde. Letztlich konnten weder der Oberleitungsbus, noch die überalterte meterspurige Straßenbahn den steigenden Berufsverkehr zum Hydrierwerk bewältigen.

In dieser Situation beschloss die tschechoslowakische Regierung im Jahr 1951 den Aufbau einer Schnellstraßenbahn auf neuer Trasse, die sowohl den Oberleitungsbus als auch die meterspurige Straßenbahn ersetzen sollte.

Die neue zweigleisige Straßenbahnstrecke wurde zwischen Most und Litvinov parallel zur Oberberleitungsbus-Trasse auf eigenem Bahnkörper trassiert. Der erste Abschnitt wurde am 1. April 1957 zwischen den Chemischen Werken in Záluží und Litvínov in Betrieb genommen. Am 30. Dezember 1957 wurde auch der Abschnitt zwischen Most und den Chemischen Werken eröffnet. Die Züge wendeten zunächst in einem provisorischen Gleisdreieck an der Haltestelle Most, Kopistska sowie in Litvínov im neu gebauten Betriebshof. Der weitere Aufbau des Netzes konzentrierte sich zunächst auf den Bau der innerstädtischen Trassen in Litvínov und Most. Am 30. Dezember 1958 ging die neue Wendeschleife in Most als Blockumfahrung am Theater (divadlo) in Betrieb, die Strecke zwischen Betriebshof Litvinov und der heutigen Endstelle Citadela wurde am 1. November 1960 eröffnet.

Der Betrieb der alten meterspurigen Straßenbahn wurde bereits am 28. November 1955 zwischen Dolní Litvínov und Janov eingestellt. Nach weiteren stufenweisen Streckenstillegungen endete am 24. März 1961 der Betrieb des verbliebenen Restnetzes in der Stadt Most. Am 25. März 1961 ging stattdessen die neue Trasse der Schnellstraßenbahn von Most, divadlo bis Most, Rozkvět in Betrieb, die am 16. Dezember 1961 noch bis Velebudice verlängert wurde. Der Oberleitungsbus zwischen Most und Litvinov war bereits 1959 aufgegeben worden.

Eine Zäsur war der 1964 bekannt gegebene Beschluss der tschechoslowakische Regierung zum Abriß der Altstadt von Most, um die unter der Stadt in geringer Tiefe lagernden Braunkohlevorräte gewinnen zu können. Der Beschluss erzwang nicht nur den Aufbau neuer Stadtviertel auf den Fluren von Čepirohy und Velebudice, sondern auch die Neutrassierung aller Verkehrswege an der Flanke des Berges Hněvín im sogenannten Korridor zwischen Souš und Rudolice nad Bílinou. Nachdem bereits zum 1. August 1973 ein kurzer Abschnitt der Straßenbahnstrecke südlich der im Abriss befindlichen Altstadt neu trassiert worden war, ging am 5. Mai 1978 die neue Strecke im Korridor zwischen Souš und Rudolice in Betrieb. Am 11. Oktober 1978 wurde auch die kurze Zweigstrecke bis zum neu gebauten Bahnhof Most auf der Flur Rudolice eröffnet.

Am 19. Juli 1974 kam es in den Chemiewerken Záluží zu einem Unfall mit katastrophalen Auswirkungen, bei dem große Teile des Werkes durch eine Explosion in der Spiritusanlage zerstört wurden. Der Straßenbahnverkehr ruhte dort aufgrund der Schäden für einige Tage.

Als letzte Netzerweiterung wurde am 20. Januar 1981 die Streckenverlängerung bis zum heutigen Endpunkt Most, Velebudická eröffnet.

Die wirtschaftlichen Auswirkungen der samtenen Revolution von 1989 führten in den Folgejahren insbesondere im Berufsverkehr zu einer signifikanten Verringerung der Fahrgastzahlen. Der Verkehrsbetrieb reagierte darauf mit der schrittweisen Einstellung der Berufsverkehrslinien sowie mit der Ausmusterung und dem Verkauf nicht mehr benötigter Straßenbahnwagen. Die schon beschlossene Erweiterung der Strecke im Nordwesten von Litvinov bis Janov auf der Trasse der früheren Schmalspurstraßenbahn sowie der Bau weiterer innerstädtischer Strecken in Most wurden nicht mehr realisiert. Vorgesehen war insbesondere der Bau einer Strecke im Osten der Stadt zwischen dem Bahnhof und Velebudice. Damit wäre eine Ringlinie entstanden.

Liniennetz 1994

Linie Verlauf Anmerkungen
1 Velebudice – Litvínov, Citadela nur Hauptverkehrszeit
2 Velebudice – Most, Nádraží nachts aller 60 min
3 Litvínov, Citadela – Most, Nádraží nachts aller 60 min
4 Most, Dopravní podník – Citadela nachts aller 60 min
7 Most, Dopravní podník – Litvínov, vychod nur Hauptverkehrszeit
8 Litvínov, Citadela – Chemické závody Záluží nur Berufsverkehr zu den Schichtwechselzeiten im Chemiewerk

Der Verkehrsbetrieb DPmML gab im Februar 2020 bekannt, dass zehn Kilometer der Überlandlinie vollständig erneuert werden sollen. Neben einer Erhöhung der Fahrgeschwindigkeit soll damit auch die Lärmemission an der Strecke deutlich reduziert werden. Das Projekt mit einem geplanten Kostenrahmen von 680 Millionen Kronen soll 2020 begonnen und bis 2022 abgeschlossen sein. Ab Februar 2020 soll zunächst der Abschnitt Záluží–Litvínov und nach dessen Fertigstellung ab Februar 2021 der Abschnitt Most–Záluží erneuert werden. Neben den Gleisen sollen auch die Fahrleitungsanlage, die Wegübergänge und die Haltestellen vollständig neu gebaut werden.[1][2]

Liniennetz 2022

Linie Verlauf Anmerkungen
1 Most, Velebudická – Litvínov, Citadela nur Hauptverkehrszeit
2 Most, Velebudická – Most, Nádraží -
3 Litvínov, Citadela – Most, Nádraží nur Berufsverkehr
4 Most, Dopravní podník – Litvínov, Citadela -

Fahrzeuge

Zur Betriebsaufnahme standen insgesamt 34 Wagen des Typs Tatra T1 zur Verfügung, die 1957 von ČKD Tatra in Prag geliefert wurden. Infolge des teigenden Verkehrsaufkomens wurde der Fahrzeugbestand 1961-62 noch durch weitere 36 Wagen des Nachfolgetyps Tatra T2 ergänzt. Zwischen 1967 und 1972 erhielt Most zudem noch neun Wagen des Typs Tatra T3. Die Fahrzeuge dieser Reihen basierten unmittelbar auf PCC-Lizenzen und waren technisch eng verwandt. Einige Wagen des Typs T1 erhielten darum später neue Wagenkästen des Typs T3.

Ab 1976 wurden die beiden Prototypen der neuen Straßenbahnwagengeneration des Typs Tatra T5 in Most intensiv erprobt. Die beiden Wagen, die eine moderne Thyristorsteuerung aufwiesen und nicht mehr vollständig auf PCC-Lizenzen basierten, wurden 1979 übernommen und bis Anfang der 1990er Jahre eingesetzt. Einer der Wagen wurde 1995 wieder aufgearbeitet und ist heute das einzige Museumsfahrzeug.

Das weiter steigende Verkehrsbedürfnis und die Ausmusterung der Typen T1 und T2 erforderten in den 1980er Jahren weitere Fahrzeugneubeschaffungen. Da die Entwicklung des Typs Tatra T5 abgebrochen worden war, konnten keine zeitgemäßen Wagen beschafft werden. In dieser Situation erwarb der Verkehrsbetrieb weitere Wagen des veralteten Typs T3 in der Konfiguration T3SUCS. Erst ab 1986 waren moderne Zweirichtungs-Gelenkwagen des Typs Tatra KT8D5 verfügbar, von denen bis 1989 insgesamt acht Wagen in den Bestand eingereiht wurden.

Die Tatra KT8D5 wurden infolge des sinkenden Verkssaufkomens bis 1995 abgestellt und an die Straßenbahn Miskolc verkauft. Bis 2001 wurde der Straßenbahnbetrieb darum ausschließlich mit den Wagen des Typs Tatra T3SUCS abgewickelt, die teilweise in Doppeltraktion eingesetzt wurden.

Škoda Transportation lieferte 2001/2002 zwei teilweise niederflurige Gelenkwagen des Typs Škoda 03T „Astra“. Dazu kamen bis 2016 zwei konzeptionell ähnliche Solowagen des Konsortiums Aliance TW, die technisch auf dem Typ Tatra T4 basieren. Nach einer Ausschreibung für die Lieferung von drei zweiteiligen Niederflurfahrzeugen gab als einziger Bewerber Aliance TW ein Angebot für Triebwagen des Typs EVO2 ab. Fünf Triebwagen wurden 2019 und 2020 geliefert.[3]

Der Wagen 277 des Typs T3SUCS ermöglicht die Fahrradmitnahme. Im hinteren Teil des Fahrzeugs gibt es Halterungen für acht Fahrräder, im vorderen Teil sind 19 Sitzplätze. Zuim einsatz kommt der Triebwagen an den Wochenenden und Feiertagen in den Monaten Mai bis Oktober auf der Linie 4.

Typ Bild Hersteller Baujahre Anzahl Nr. Anmerkung
Tatra T1 ČKD Tatra 1957 34 201–234
Tatra T2 ČKD Tatra 1961–1962 36 235–270
Tatra T3 ČKD Tatra 1967–1972 9 290–298
Tatra T5B6 ČKD Tatra 1976 2 272–273 Prototypen, Nr. 273 seit 1995 Museumsfahrzeug
Tatra T3SUCS ČKD Tatra 1982–1987 ? 313
Tatra KT8D5 ČKD Tatra 1986–1989 8 315-322 1997 an Straßenbahn Miskolc verkauft
Škoda 03T Škoda Transportation 2001–2002 2 201–202
VarioLF plus Aliance TW ? 1 314
EVO1 Aliance TW 2016 1 316 Prototyp
EVO2 Aliance TW 2019-2020 5 320–324

Betriebshöfe

Betriebshof Litvínov

Obwohl das Streckennetz relativ klein ist, gibt es zwei Betriebshöfe: einen in Most und einen in Litvínov.

Literatur

  • Gerhard Bauer: Straßenbahnen in der Tschechischen und Slowakischen Republik. Von der Pferdebahn zum Tatrawagen. Die Geschichte der Straßenbahnbetriebe in Wort und Bild. Verlag für Verkehrsliteratur Bauer, Dresden 1995, ISBN 3-9804303-0-8.
Commons: Straßenbahn Most–Litvínov – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. „Tramvajovou trať z Mostu do Litvínova čeká rozsáhlá rekonstrukce, většinu zaplatí evropská dotace“, zdopravy.cz
  2. Modernizace a rekonstrukce tramvajové trati Most – Litvínov, Information von DPmML
  3. Most nakoupí tramvaje od Pragoimexu cs-dopravak vom 19. Juni 2018 (tschechisch), abgerufen am 19. Juni 2018