John Quincy Adams

US-amerikanischer Politiker, sechster Präsident der Vereinigten Staaten
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John Quincy Adams (* 11. Juli 1767 in Braintree (seit 1792: Quincy) in Massachusetts; † 23. Februar 1848 in Washington D. C.) war Unitarier, US-amerikanischer Politiker, 6. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika vom 4. März 1825 bis zum 4. März 1829 und Sohn des 2. Präsidenten John Adams.

Leben

 
John Quincy Adams
 
Louisa Adams, seine Ehefrau

John Quincy Adams begann sein Studium der Rechtswissenschaften an der Universität von Leiden in den Niederlanden und schloss es 1787 an der Harvard University in Cambridge ab. Als Rechtsanwalt praktizierte er zunächst in Boston, Massachusetts.

1794 wurde er zum Botschafter in den Niederlanden berufen, 1796 war er Botschafter in Portugal und 1797 in Preußen.

1802 wurde er in den Staatssenat von Massachusetts gewählt und kandidierte im selben Jahr erfolglos für das US-Repräsentantenhaus. 1803 wurde er als Föderalist in den US-Senat gewählt und trat 1808, ein halbes Jahr, nachdem er mit den Föderalisten gebrochen hatte, von seinem Amt zurück.

1809 bis 1814 war er Botschafter in Russland und gehörte 1814 der Kommission an, die den Friedensvertrag von Gent zwischen den USA und Großbritannien aushandelte. 1815 bis 1817 war er Botschafter der USA in Großbritannien.

Von 1817 bis 1825 war er Außenminister im Kabinett von Präsident James Monroe.

Bei der Präsidentenwahl 1824 trat eine Besonderheit auf, keiner der Kandidaten konnte eine absolute Mehrheit der Wahlmännerstimmen oder aller Stimmen erreichen. Dies legte die Entscheidung in die Hände des Repräsentantenhauses, das zur Überraschung vieler Adams wählte und nicht seinen Rivalen Andrew Jackson, der ursprünglich mehr Stimmen hatte. Adams war Präsident von 1825 bis 1829. 1828 verlor er schließlich doch noch gegen Andrew Jackson beim Versuch einer Wiederwahl. Adams war der erste Präsident, der einer Frau ein Interview gab: sie hatte bei einem Bad in einem Fluss seine Kleidung entwendet und drohte, sie ohne Interview nicht zurückzugeben.

Statt sich von der politischen Bühne zurückzuziehen, gewann er 1831 die Wahl zum Repräsentantenhaus als Vertreter der Demokraten-Republikaner. Diesem gehörte er bis zu seinem Tod an. Er war unter anderem Vorsitzender eines Wirtschaftsausschusses, des Ausschusses für Indianerfragen und des Auswärtigen Ausschusses.

1834 scheiterte er bei dem Versuch, als Gouverneur von Massachusetts gewählt zu werden. 1841 vertrat er die Sklaven des spanischen Sklavenschiffes La Amistad, denen es gelungen war gegen ihre Unterdrücker aufzubegehren und in den USA zu landen, vor dem Supreme Court (höchstes Gericht der USA). Er erreichte, dass sie nicht an Spanien ausgeliefert wurden, sondern als freie Menschen in ihre Heimat zurückkehren konnten.

Adams starb an den Folgen seines zweiten Schlaganfalls. Sowohl sein Sohn als auch ein Enkel waren Kandidaten für den Posten des Vizepräsidenten der USA.

Literatur

  • Paul C. Nagel: John Quincy Adams : A Public Life, A Private Life. – New York : Knopf, 1997
  • Robert Remini: John Quincy Adams. – New York : Times Books, 2002
Commons: John Quincy Adams – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien