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Heinz Petry

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Heinz Petry (* 31. Dezember 1928 in Euskirchen; † 1. Juli 1945 in Braunschweig) war ein deutscher Hitlerjunge. Er wurde im Alter von 16 Jahren als "Spion der Nazis" in einer Kiesgrube bei Braunschweig erschossen.

Leben

Heinz Petry wurde als Sohn eines Gärtnereibesitzers in Euskirchen geboren. Mit 13 kam er auf die Adolf-Hitler-Schule in Schloss Drachenburg bei Königswinter. Im Januar 1945 wurde Petry mit Schülern seines Jahrgangs auf Sprengmittel geschult. Anfang Februar die Schule sie in Zweiergruppen zivil Richtung Bergheim. Sie sollten sich von der Front überrollen lassen und hinter den feindlichen Linien durch Sabotage oder Aufklärung operieren. Am 21. Februar wurde Petry mit dem ortskundigen Schöner in sein Einsatzgebiet bei Aachen gebracht. Dort sollte er zusammen mit Josef Schöner aus Stolberg, der sich freiwillig meldete, den feindlichen Verkehr ausspionieren. Aber schon einen Tag später wurden die beiden beim Dorf Birgden von der Ninth United States Army aufgegriffen. Sie wurden zunächst in ein Aachener Gefängnis verbracht um dann am 29. März 1945 nach einer eintägigen Verhandlung in einem Kriegsgerichtsverfahren in Mönchengladbach zum Tod durch Erschießen verurteilt zu werden. Die Jury aus Offizieren der 9. US Armee begründete ihr Urteil, dass mit Zweidrittelmehrheit gefasst wurde, dass die beiden sich außerhalb des Verfügungsbereiches ihrer Lehrer bzw. Vorgesetzten sich nicht sofort ergeben hätten. Daher ging man von von einem starken Vorsatz aus, der nach dem Gleichheitsgrundsatz zu bestrafen sei. Das ungemein harte Urteil lässt sich wohl durch die allgemeine Angst von der Werwolf-Aktionen erklären. Vier Tage vor dem Urteil wurde der Aachener Bürgermeister Franz Oppenhoff durch eine Werwolf-Aktion umgebracht. Warum das Urteil nach der Bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht dann noch immer vollstreckt wurde, lässt sich dagegen heute kaum noch nachvollziehen.

Hinrichtung

Am 1. Juni 1945 um genau 10.32 wurde das Urteil in einer Kiesgrube, die jetzt als Denstorfer Teiche bekannt ist, an der Straße zwischen den beiden Dörfern Denstorf und Wedtlenstedt bei Braunschweig vollstreckt. (52° 15′ 52,1″ N, 10° 24′ 18,8″ O) Petry wurde als erster hingerichtet, danach sein Kamerad Schöner. Insgesamt wurden sechs "Spione" erschossen. Der letzte war der 19 jährige SS-Mann Hans Becker, der am 5. April 1945 in Daseburg in Zivilkleidung aufgegriffen worden. Alle Delinquenten wurden nach der Hinrichtung durch Mitarbeiter des Deutschen Roten Kreuzes in bereitstehende Särge gelegt. Mit Ausnahme von Becker verzichteten alle auf die angebotene Augenbinde]].

Literatur