Dakosaurus andiniensis | |||||
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Zeitraum | |||||
Oberer Jura bis Untere Kreide | |||||
ca. 146 bis 140 Mio. Jahre | |||||
Fossilfundorte | |||||
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Vorlage:Taxonomy | |||||
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Wissenschaftlicher Name | |||||
Dakosaurus andiniensis | |||||
Gasparini et al. |
Dakosaurus andiniensis war ein marines Krokodil mit ungewöhnlich kurzer Schnauze, das um die Wende des späten Oberen Jura (Tithonium) zur frühen Unterkreide (Berriasium) im heutigen Patagonien gelebt hat.
Entdeckung und Erstbeschreibung
Der erste und vollständig erhaltenene fossile Schädel von Dakosaurus andiniensis wurde 1996 von Studenten der University of Buenos Aires im argentinischen Teil Patagoniens gefunden. Von den an der Untersuchung beteiligten Wissenschaftler erhielt der Fund aufgrund seiner für ein Krokodil ungewöhnlich kurzen Schnauze den Spitznamen „Godzilla“. Im Jahre 2006 wurde er in der Zeitschrift Science von der Paläontologin Zulma Gasparini von der National University of La Plata sowie D. Pol und L. A. Spalletti wissenschaftlich beschrieben.
Bisher wurden insgesamt drei Individuen entdeckt, eine auf Farmland in der Provinz Mendoza, zwei weitere in einer Felsformation der Provinz Neuquén. Diese Region war einstmals vom Pazifischen Ozean überflutet.
Morphologie
Es handelt sich bei D. andiniensis um ein rein marines Lebewesen. Von seinen Vorfahren unterscheidet sich die Art jedoch vor allem in der Form des massiven Schädels, der eher an einen fleischfressenden Dinosaurier wie Tyrannosaurus rex, als an andere Krokodile erinnert. Der Kiefer war einen Meter lang und mit bis zu 10 cm langen spitzen Zähnen bewaffnet.
Der Schädel und die Bezahnung deuten darauf hin, dass D. andiniensis nicht oder kaum, wie seine gleichzeitig lebenden Verwandten, Fische, sondern andere Meeresreptilien und große Meereslebewesen gejagt hat. In seiner Lebensweise ähnelte er wohl eher anderen, große Beute jagenden, Meeresbewohnern wie Weißen Haien oder Schwertwalen.
D. andiniensis war geschätzt insgesamt bis zu sechs Meter lang und hatte im Gegensatz zu rezenten, also heute lebenden Krokodilarten, vier zu paddelähnliche Flossen umgestalteten Füße, die wohl der Stabilität beim Schwimmen dienten. Für den Antrieb sorgte der Schwanz.
Literatur
Gasparini, Z., Pol, D. & Spalletti, L.A. (2006): An unusual marine crocodyliform from the Jurassic-Cretaceous boundary of Patagonia. Science 311: 70-73