Adelina Agostinelli

italienische Opernsängerin
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Adelina Agostinelli (23. November 1882 in Bergamo6. Juli 1954 in Buenos Aires) war eine italienische Opernsängerin der Stimmlagen Sopran und Mezzosopran, die insbesondere in Werken Verdis, Puccinis und Giordanos reüssierte. In späten Jahren wirkte sie als Gesangspädagogin.

Leben und Werk

Adelina Agostinelli studierte in Mailand bei dem Tenor Giuseppe Quiroli, den sie später heiratete. Ihre künstlerische Laufbahn begann 1903 am Teatro Fraschini von Pavia in der Titelpartie der Fedora von Umberto Giordano. Es folgte die Titelpartie von Puccinis Tosca und bereits im Folgejahr debütierte die Sängerin am Teatro alla Scala von Mailand – als Amelia in Verdis Simon Boccanegra, an der Seite des berühmten Baritons Mattia Battistini. Es folgten Reisejahre und Auftritte in Südamerika, im Nahen Osten, in nahezu ganz Europa und an vielen Bühnen Italiens. Rollen waren die Adina in L’elisir d’amore und die Norina in Don Pasquale, die Titelpartien in Verdis Aida und in Ponchiellis La Gioconda, die Santuzza in Cavalleria rusticana und nahezu überall die Mimì in Puccinis La Bohème, Auftrittsorte unter anderem Alexandria, Amsterdam, Antwerpen, Athen, Brüssel, Charkiw, Lüttich, Malaga, Malta, Marseilles, Nimes, Palma de Mallorca, Patras, Rio de Janeiro, Santiago de Chile und Smirne. 1908 trat sie erstmals in Argentinien auf, und zwar am Teatro Politeama von Buenos Aires in der Titelpartie von Puccinis Manon Lescaut. Im Jahr darauf debütierte sie am Teatro Colón, ein Haus, in welchem sie im Laufe mehrerer Spielzeiten auftreten sollte. In den Jahren 1908 bis 1910 war sie auch an der Metropolitan Opera von New York verpflichtet. Ihre Interpretation der Arie „Suicidio“ aus dem vierten Akt von La Gioconda, einer Oper von Amilcare Ponchielli, wurde mit stürmischem Applaus bedacht. Im März 1911 kehrte sie an die Mailänder Scala zurück – als Marschallin in der italienischen Erstaufführung des Rosenkavaliers von Hugo von Hofmannsthal und Richard Strauss. 1912 feierte sie Erfolge in Mailand, Paris und London. Am 23. November 1912 stand sie gemeinsam mit Amador Famadas und Riccardo Stracciari auf der Bühne des Gran Teatre del Liceu von Barcelona, als Amelia in Verdis Un ballo in maschera.

Es ist nicht bekannt, wann sie den in Turin geborenen Tenor Pedro Tabanelli (1885-1956) heiratete. Doch inmitten des Weltkriegs, im Mai 1916, verlagerte das Sängerehepaar seinen Wohnsitz nach Buenos Aires.[1] An ihrem Stammhaus, dem Teatro Colón sang sie neben ihren Standardpartien von Belcanto bis Verismo auch einige Rollen in deutschen, französischen und russischen Werken, beispielsweise die Eva in Wagners Meistersingern von Nürnberg, die Titelpartie in Massenets Thaïs und die Xenia in Mussorgsky Borís Godunow. Am 14. Februar 1925 gastierte sie in Verdis Il trovatore anlässlich der Eröffnung des Teatro Verdi von Canada de Gomez in der Provinz Santa Fe. 1929 zog sie sich von der Bühne zurück und widmete sich fortan dem Gesangsunterricht.

Tondokumente

Es gibt zumindest zwei Arienaufnahmen ihrer Stimme:

  • 1909 „Mi chiamano Mimì“ aus Puccinis La Bohème
  • 1913 „Vissi d'arte, vissi d'amore“ aus Puccinis Tosca

Kutsch/Riemens schreiben: „Sie sang auf Edison-Platten und -Zylindern (1910), auf Fonografia Nazionale (um 1920) und auf Pathé-Schallplatten.“

Quelle

Einzelnachweise

  1. politicamentecorretto.com: Sulle tracce dei musicisti lombardi in Argentina, 3. August 2008
Commons: Adelina Agostinelli – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien