Glück

mentaler oder emotionaler Zustand des Wohlbefindens, der durch angenehme Emotionen gekennzeichnet ist
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Der Begriff Glück wird in der deutschen Sprache in zwei sehr unterschiedlichen Bedeutungen gebraucht:

  • Glück im Sinne von "Glück empfinden"
  • Glück im Sinne von "Glück haben"

Das Empfinden von Glück ist sowohl ein Gefühl, als auch ein Zustand, in dem sich eine Person befindet und der sich durch ein allgemeines, oft unbewussten Wohlbefinden auszeichnet. Entscheidend sind dabei nicht die objektiven Tatsachen, sondern das subjektive Erleben der betreffenden Person. Glücksforscher verwenden deshalb statt des Begriffes "Glück" eher den Begriff "Subjektives Wohlbefinden".

"Glück empfinden" hat zwei mögliche Varianten:

  • "Glück empfinden" können wir während einer kurzen Zeitdauer (wir erleben einen Glücksmoment, englisch: pleasure). Beispiele: Sex haben; etwas Gutes essen; mit Freunden zusammen sein; eine wichtige Sache erfolgreich abschließen.
  • "Glück empfinden" kann ein dauerhaftes Gefühl sein (im Glück leben, englisch: happiness). Beispiele: Mit dem Leben zufrieden sein; viele Glücksmomente erleben.

Glück haben bedeutet, entweder schicksalhaft (vgl. Heil) oder durch einen glücklichen Zufall begünstigt zu sein (Schwein zu haben). Beispiele für Letzteres: durch Zufall beim Lotto, Roulette oder einem sonstigen Glücksspiel gewinnen; durch Zufall einen Vorteil erlangen; durch Zufall einen Nachteil vermeiden. Das Gegenteil von Glück (im Sinne von "Glück haben") ist Unglück, Unheil oder Pech.

Die folgenden Absätze beziehen sich alle auf "Glück" im Sinne von "Glück empfinden".

Andere Begriffe für Glück

Glücksdefinitionen verschiedener Fachrichtungen

Psychologen definieren Glück u.a. als die Empfindung der absoluten Harmonie unseres Bewusstseins. Wir gehen in unserem augenblicklichen Tun auf, alles um uns herum einschließlich der Zeit verschwimmt und spielt keine Rolle mehr. Als Auslöser für Glücksgefühle werden die Übereinstimmung von Erwartung mit wahrgenommenen Umständen oder die Befriedigung von Bedürfnissen betrachtet. Somit wird dem Glücksemfpinden einerseits interpersonelle Bedeutung zugesprochen (also aufgrund zwischenmenschlicher Beziehungen), als auch intrapersonelle Bedeutung zugewiesen (Glücksempfinden aufgrund sog. innerer Dialoge). Wichtige Voraussetzungen zum Erreichen eines Glückszustandes sind hierbei u.a.:

  • soziale Integration
  • positives Selbstwertgefühl
  • erfüllte Sexualtität
  • angepasse Agressivität
  • materielle / ideelle Ziele

Die Konditionierung auf Glücksmomente wird hierbei genutzt, um z.B. Störungen des Selbstwertgefühles als Grund für die fehlende Fähigkeit Glück zu empfinden zu heilen.

Philosophen beschäftigen sich schon lange mit der Frage: "Was ist Glück". Danach ist z.B. die Glückseligkeit der Zustand vollkommener Befriedigung, vollkommener Wunschlosigkeit, ein Ideal, dessen Verwirklichung durch sinnvolles Wirken und Zusammenwirken erstrebbar ist, solange, bis der einzelne Mensch sein Maß gefunden hat. Während die Sophisten in der Antike die Auffassung vertraten, dass, "wer richtig leben will, seine Begierden muss so groß werden lassen als möglich und sie nicht einzwängen" ([Platon], Gorgias, 491 e)und deshalb Wohlleben, Zügellosigkeit und Freiheit Glückseligkeit sind, hält [Sokrates] seinem sophistischen Wiedersacher Kallikles entgegen, dass wahres Glück und richtiges Leben an Glückseligkeit und Beständigkeit gebunden seien, wozu die Beherrschung zügelloser Begierden gehöre. Für [Aristoteles] verwirklicht sich das menschliche Wesen in der Polis (Staatsgemeinschaft). Wer die in ihm liegenden Tugenden und Tüchtigkeiten innerhalb der Polisgemeinschaft von Natur aus entfaltet, ist glückselig. Vollendet glücklich (makarios) kann ein Mensch jedoch erst genannt werden, wenn er mit äußeren Gütern hinreichend ausgestattet ist und sein ganzes Leben lang tugendgemäß verbringt.

Medizinisch bzw. neurobiologisch betrachtet ist es der Neurotransmitter Serotonin, der das Glücksgefühl auslöst. Der menschliche Körper schüttet diese Botenstoffe in unterschiedlichen Situationen aus, z.B. bei der Nahrungsaufname, beim Sex oder beim Sport. Kohlenhydrate spielen bei der Produktion des Neurotransmitters Serotonin eine wichtige Rolle, was nicht heißt, dass der Neurotransmitter, wie oftmals durch das Zitat "Schokolade macht glücklich" beschrieben, ausgeschüttet wird.

Entsprechende Drogen veranlassen das Gehirn die Neurotransmitter Dopamin und Serotonin auszuschütten und danach die Wiederaufnahme in den Synapsen für die Zeit der Wirkung zu hemmen, was für ein sonst für den menchlichen Körper unübliches über mehrere Stunden dauerndes Glücksgefühl sorgt.

Der Mench hat ein angeborenes Verlangen nach Serotonin, was für den Fortbestand der Menschheit und das Überlebnen des einzelnen Menschen wichtig ist, denn Serotonin wird sowohl bei der Fortpflanzung als auch bei der Nahrungsaufnahme ausgeschüttet. So ist jeder Mensch potenziell abhängig.

Original: Medizinisch bzw. neurobiologisch betrachtet sind es die Botenstoffe Dopamin und Serotonin, die Glücksgefühle auslösen. Der menschliche Körper schüttet diese Botenstoffe in unterschiedlichen Situationen aus, z.B. beim Sport. Aber auch z.B. Schokolade führt dazu, dass auf Umwegen im Körper der Glücksbotenstoff Serotonin entsteht. Die Botenstoffe transportieren die Botschaft "Sei glücklich" per Nervenzellen zum Gehirn. Entsprechende Drogen können ebenfalls diese Botschaft transportieren, machen jedoch abhängig.

Sprachwissenschaftler finden als Herkunft des Wortes "Glück" ab dem 12. Jahrhundert die Worte "Gelucke" im Mittelniederdeutschen und "Gelücke" im Mittelhochdeutschen. Beide Worte kommen vom Verb "gelingen", das sich vom Wort "leicht" ableitet. Glück ist demnach ursprünglich also das Gelungene, das leicht Erreichte oder der günstige Ausgang eines Ereignisses.

Glücksforscher

Aus den verschiedenen Fachrichtungen haben sich folgende Forscher mit Glück beschäftigt:


  • http://beste-texte.com/search.php In der Literaturdatenbank beste-texte sind unter dem Zusammenhang "Glück" zahlreiche Texte in erzählerischer oder essayistischer Form zu finden


Siehe auch: