Rossija (Fluggesellschaft)

Russische Fluggesellschaft
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Rossija (russ.: Россия, dt. Russland) IATA Code R4, ICAO Code SDM ist eine staatliche russische Fluggesellschaft mit Sitz in Moskau-Vnukovo. Rossija wird von der im Eigentum der Stadt Sankt Petersburg stehenden und international sehr erfahrenen Fluglinie Pulkovo Airlines operativ betrieben.

Sie stellt vor allem die russischen Regierungsflugzeuge und verchartet diese Flugzeuge auch im Rahmen von VIP-Charter. Alle vier VIP-Jets des russischen Präsidenten Wladimir Putin, eine Iljuschin Il-96-300, eine Iljuschin-62, eine Tupolev-154 und eine Yak-40 sind Teil der Luftflotte von Rossija. Daneben unterhält sie einige innerussische Fluglinien.

Seit 2003 soll die Gesellschaft eine Fusion mit der Fluggesellschaft Pulkovo Airlines anstreben. Die Fusion soll bis Oktober 2006 vollzogen werden – unter dem Namen Rossija. Während zunächst davon ausgegangen wurde, dass Pulkowo nur noch als Bezeichnung des Flughafens weitergeführt wird, lässt eine Erklärung vom April 2006 den Schluss zu, dass die Marke Pulkovo auch nach der Fusion erhalten bleiben soll ("brand surviving").

Die Fusion soll vor allem aus dem Kreml, der sich die direkte Kontrolle über die dann zweitgrößte russische Fluggesellschaft erhoffen soll (siehe hierzu auch: Pulkovo Airlines ) betrieben werden. Eine weitere Motivation für die Fusion soll der internationale Druck auf Sankt Petersburg und Russland sein, den Betreiber des Flughafens und den Betreiber der diesen Flughafen beherrschenden Fluglinie juristisch zu trennen.

Für Aufmerksamkeit sorgte in Branche die Nachricht, dass die (staatliche) Sankt Petersburger Aussenhandelsbank Wneschtorgbank die Finanzierung (Leasing) von bis zu 16 Airbus 320-200 für die neue Pulkovo/Rossija-Gruppe übernommen hat. Die Flugzeuge sollen nach vollzogener Fusion übergeben werden, wobei noch unklar ist welche der beiden Marken sie tragen werden. Gleichzeitig wurde bekannt, dass die Wneschtorgbank 4,8% der Anteile an der Airbus-Muttergesellschaft EADS übernommen hat.

Der tatsächlicher Bezug so einer so großen Zahl hochmoderner, neuer Airbus-Flugzeuge würde einen Quantensprung in der Geschichte der neuen gemeinsamen Flugggesellschaft bedeuten.

Angeblich sollen die ausschließlich als Regierungsflugzeuge genutzten Maschinen unmittelbar von der Kreml-Adminstration gemanagt werden. Dies erscheint aber als eine ausschließlich politische Aussage, da der Kreml weder Erfahrung noch das Personal hat eigene Flugzeuge zu managen. Vermutlich wird nur der Abteilungsleiter Regierungsflugzeuge bei Rossija, vorbei am neuen Generaldirektor der Rossija und jetzigem Generaldirektor von Pulkovo Airlines, direkt an den Kreml berichten.

Im typisch russischen Gegengeschäft wird der Sitz der neuen Rossija-Pulkovo Gruppe aber an seine tatsächliche operative Basis nach Sankt Petersburg verlegt.