Fehler bei Vorlage * Parametername unbekannt (Vorlage:Infobox Film): "AF"
Film | |
Titel | Sissi |
---|---|
Produktionsland | Österreich |
Originalsprache | Deutsch |
Erscheinungsjahre | 1955 |
Länge | 102 Minuten |
Stab | |
Regie | Ernst Marischka |
Drehbuch | Ernst Marischka |
Produktion | Karl Ehrlich, Ernst Marischka |
Musik | Anton Profes |
Kamera | Bruno Mondi |
Schnitt | Alfred Srp |
Besetzung | |
|
Sissi ist ein österreichischer Heimatfilm aus dem Jahr 1955, der von den frühen Jahren der Kaiserin Elisabeth erzählt. Er basiert auf dem gleichnamigen, erstmals 1937 in zwei Teilen veröffentlichten Roman von Marie Blank-Eismann.
Als sich der Film als großer Erfolg an den Kinokassen erwies, folgten die Sequels Sissi – Die junge Kaiserin (1956) und Sissi – Schicksalsjahre einer Kaiserin (1957). Die Sissi-Trilogie gehört zu den erfolgreichsten deutschsprachigen Filmproduktionen aller Zeiten und zu den erfolgreichsten Filmen in deutschen Kinos, die Zuschauerzahlen bewegen sich zwischen 20 und 25 Millionen. Nur Der Förster vom Silberwald (28 Mill.) gilt als noch erfolgreicher. Die Zahlen sind allerdings ungenau, da in dieser Zeit die Kartenverkäufe noch nicht lückenlos erfasst wurden.
Vorgeschichte
1931 kaufte Hubert Marischka das Theaterstück Sissys Brautfahrt von Ernst Decsey. Zusammen mit seinem Bruder Ernst schrieb er es um zu einem Libretto für ein Singspiel mit Namen Sissy. Mit der Musik von Fritz Kreisler wurde es am 23. Dezember 1932 im Theater an der Wien uraufgeführt. Das Stück wurde, mit Paula Wessely und danach mit Hedy Kiesler und schließlich Rose Stradner in der Titelrolle, ein großer Erfolg. Es wurde bis 1936 aufgeführt. Für die damals beträchtliche Summe von 160000 Dollar erwarb die amerikanische Filmgesellschaft Universal die Rechte an dem Stück, doch die Filmfassung unter dem Titel The King Steps Out wurde ein Flop. 1955 entschloss sich dennoch auch Ernst Marischka zu einer Verfilmung. Er konzipierte das Drehbuch völlig neu und nannte den Film, um keinen Rechtsstreit zu riskieren, Sissi.
Handlung
Prinzessin Elisabeth, genannt Sissi, ist zusammen mit ihrer Mutter, Herzogin Ludovika und ihrer Schwester Helene aus dem bayerischen Possenhofen nach Bad Ischl unterwegs. Hier soll Helene, genannt Nene, den jungen Kaiser Franz Joseph kennen lernen und daraufhin heiraten. Sissi hat keine Ahnung von diesen Abmachungen und begegnet zufällig beim Angeln dem 23jährigen Kaiser, ohne zu wissen, wen sie da vor sich hat. Dieser verliebt sich seinerseits in die schöne Unbekannte.
In Bad Ischl angekommen, erfährt Sissi die Umstände des vermeintlichen Ausflugs: Ihre Schwester soll den Kaiser heiraten. Doch zur allgemeinen Überraschung verlobt sich dieser mit Sissi. Dessen Mutter Erzherzogin Sophie ist von der Braut ihres Sohnes wenig angetan. Sie muss den bayerischen Wildfang in eine künftige Kaiserin von Österreich umwandeln. Endlich gibt sie ihre Zustimmung. Sissi macht eine triumphale Schiffsreise nach Wien und schließt im Stephansdom in einer Traumhochzeit mit Franz Joseph den Bund fürs Leben.
Kritiken
- "Romantisch-gefühlvolle Unterhaltung im Stil anspruchsloser Heimatfilme." - „Lexikon des internationalen Films“ (CD-ROM-Ausgabe), Systhema, München 1997
- "Damals, als es die Lady Di noch nicht gab, mussten die Bedürfnisse von Royalisten anders befriedigt werden, und da bot sich die für den Film entsprechend frei bearbeitete Geschichte der jungen und schönen bayerischen Prinzessin, die in zwei Fortsetzungen als österreichische Kaiserin auftrat, geradezu an. Herzallerliebst." - Heyne-Filmlexikon
- "Anspruchslos unterhaltsame Farbenpracht." - 6000 Filme. Kritische Notizen aus den Kinojahren 1945 bis 1958. Handbuch V der katholischen Filmkritik, 3. Auflage, Verlag Haus Altenberg, Düsseldorf 1963, S. 397-398
- "Romy Schneider ist taufrisch, jung, kindlich verführerisch und trägt ihre Roben mit Anmut. Karlheinz Böhm als herausgeputzter Kaiser Franz Joseph weiß sein Glück zu schätzen. Mischung aus Heimatfilm, Melodram, Märchen und prachtvoller Biedermeieridylle, die Romys große Starkarriere einleitete." (Wertung: 2½ Sterne = überdurchschnittlich) – Adolf Heinzlmeier und Berndt Schulz in Lexikon „Filme im Fernsehen“ (Erweiterte Neuausgabe). Rasch und Röhring, Hamburg 1990, ISBN 3-89136-392-3, S. 751
Hintergrund
Die Sissi-Verfilmungen zeigen für Österreichs Tourismus noch heute äußerst positive Effekte. Die Verfilmung, der zwei Fortsetzungen folgten, zeigt Österreichs Landschaft als Kulisse der berühmtesten Liebesgeschichte des deutschsprachigen Raums.
Trotz der begeisterten Aufnahme durch ihr Publikum wurde den Sissi-Filmen die öffentliche Anerkennung versagt. Besonders bei Intellektuellen und der Filmkritik galten sie als typischer Kitsch. Auch die Hauptdarsteller Romy Schneider und Karlheinz Böhm distanzierten sich von ihren Rollen, da sie nicht mit Sissi und Franz Joseph identifiziert werden wollten. Romy Schneider bezeichnete die Filme und ihre Rolle darin in einem späteren Interview als "das pappt mein Leben lang wie Griesbrei an mir".
Mehrmals wurde versucht, den Sissi-Mythos zu entzaubern. So wurde 1991 von Christoph Böll, Neffe des Literaturnobelpreisträgers Heinrich Böll, eine weitere Verfilmung des Themas mit dem Titel Sissi und der Kaiserkuss in die Kinos gebracht. Der Film sollte weniger romantisch, dafür respektloser und näher an der echten Person Elisabeth sein. Hauptrollen hatten u.a. Wichart von Roëll und Sonja Kirchberger. Es gab Streit zwischen den verschiedenen Finanziers des Films, was den Kinostart behinderte. Trotz umfangreicher Presseberichterstattung im Vorfeld floppte deshalb die Produktion. Der Film hatte nur ca. 3.000 Zuschauer, durch Filmförderung wurde jede einzelne Kinokarte mit einer vierstelligen Summe subventioniert. Co-Produzent des Films war Wilhelm Grönemeyer, Bruder des Sängers Herbert Grönemeyer und des Arztes Dietrich Grönemeyer.
Demgegenüber blieb die Beliebtheit von Ernst Marischkas Sissi-Verfilmung ungebrochen. Sein Werk ist bis heute der Inbegriff einer traumhaft schönen Liebesromanze.
Eigentlich beruht der Name „Sissi“ auf einem Missverständnis. Der wahre Rufname der späteren Kaiserin Elisabeth in ihrer Familie lautete „Sisi“. So schrieb sie sich zumindest selber, manchmal auch „Lisi.“
Fortsetzungen
Drehorte
Literatur
- Marie Blank-Eismann: Sissi. Roman. Deutscher Literatur-Verlag Melchert, Hamburg 1991, 318 S., ISBN 3-87152-275-9
- Ernst Marischka: Sissi. Ein Roman nach den Filmen Sissi; Sissi, die junge Kaiserin und Schicksalsjahre einer Kaiserin. Blüchert, Hamburg 1960, 271 S.
- Karin Petra Rudolph: Sissi. Das Leben einer Kaiserin. Der Bildband zu den Originalfilmen. Burgschmiet-Verlag, Nürnberg 1998, 95 S., ISBN 3-932234-26-X