Joe Henderson

US-amerikanischer Jazz-Tenorsaxophonist
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 8. Oktober 2006 um 22:09 Uhr durch 88.70.66.91 (Diskussion) (Der Name des Schlagzeugers auf dem Album lautet http://de.wikipedia.org/wiki/Al_Foster nicht "Forster"). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Joe Henderson (* 24. April 1937 in Lima, Ohio; † 30. Juni 2001 in San Francisco) war ein US-amerikanischer Jazz-Musiker (Tenorsaxophonist).

Leben

Henderson wuchs als eines von fünfzehn Kindern in ärmlichen Verhältnissen auf. Der erste Kontakt zur Musik fand sich nach seinen eigenen Worten in den "Jazz at the Philharmonic"-Platten eines seiner Brüder. Nachdem ihm gelungen war, den Vater zum Kauf eines Saxophons zu überreden, gab die Musik Lester Youngs die ersten Stücke zur Übung.

Henderson studierte Musik am Kentucky State College und der Wayne University in Detroit (Michigan) und leistete von 1960 bis 1962 seinen Militärdienst ab. Danach arbeitete er, von dem Trompeter Kenny Dorham nach New York geholt, mit Jack McDuff und Kenny Dorham zusammen. 1963 nahm ihn das Label Blue Note unter Vertrag. 1964 spielte er für zwei Jahre mit dem Horace Silver's Quintet. In dieser Zeit brachte er auch erste eigene Veröffentlichungen heraus. Platten mit Titeln wie Black Is The Color oder Black Narcissus reflektieren die US-amerikanischen Rassenkonflikte jener Zeit.

Henderson spielte nun an der Seite von Herbie Hancock, Andrew Hill und kurzzeitig auch Miles Davis und der Gruppe Blood, Sweat & Tears. Und auch wenn seine "überblasenen" Obertöne später anachronistisch mit John Coltrane identifiziert werden sollten, wurde Hendersons "pointilistischer" Stil doch zunehmend als wichtiger und einzigartiger Beitrag zur Geschichte der Jazzmusik empfunden.

Nach einer längeren veröffentlichungsfreien Zeit legte Henderson dann in den 90ern die Konzeptalben Lush Life (1992), gewidmet Billy Strayhorn, dem Komponisten Duke Ellingtons, und So Near, So Far (1993), gewidmet Miles Davis, vor. Es folgten weitere Publikationen, wie die Antonio Carlos Jobim gewidmete Platte Double Rainbow 1995 und eine Interpretation von George Gershwins Porgy and Bess 1997, bei der unter anderen Tommy Flanagan, Dave Holland (Bass) und Jack DeJohnette mitspielten und Chaka Khan "Summertime" und Sting "It Ain't Necessarily So" sangen.

Joe Henderson, der sich stets als einen Lernenden und Suchenden sah, erlitt Anfang 1998 einen schweren Schlaganfall und musste seine musikalische Karriere beenden. Am 30. Juni 2001 verstarb er in San Francisco an Herzversagen.

Werke (Auswahl)

  • Page One; Blue Note 1963
  • m. Kenny Dorham, Andrew Hill, Eddie Khan u. Pete LaRoca, Our Thing; Blue Note 1963
  • In 'n Out; Blue Note 1964
  • Inner Urge; Blue Note 1964
  • Mode for Joe; Blue Note 1966
  • The Kicker; Original Jazz Classics 1967
  • Tetragon; Fan/Mile, Original Jazz Classics 1967
  • m. The Wynton Kelly Trio, Four; Verve 1968
  • Straight No Chaser. (feat. Wynton Kelly Trio); Verve 1968
  • Power To The People; Milestone 1969
  • Joe Henderson in Japan; Milestone/OJC 1971
  • Multiple; Fan/Ojc 1973
  • The Elements; Original Jazz Classics 1973
  • Barcelona; Enja-Weber 1977
  • Relaxin' at Camarillo; Fan/Ojc 1979
  • m. Al Foster, Ron Carter, The State of the Tenor, Vols. 1 & 2 - Live at the Village Vanguard; 2 CDs, Blue Note 1985
  • An Evening with Joe Henderson ; Red Records 1987
  • The Standard Joe; Red Records 1991
  • Lush Life: The Music of Billy Strayhorn; Verve 1991
  • So Near, So Far (Musings for Miles); Verve 1992
  • Double Rainbow: The Music of Antonio Carlos Jobim; Verve 1995
  • Big Band; Verve 1996
  • Porgy And Bess; Verve 1997

Boxsets und Zusammenstellungen

  • The Blue Note Years; 4 CDs, Blue Note 1963 - 1990
  • The Milestone Years; 8 CDs, Fan/Mile 1967 - 1976
  • The Best of Blue Note Years; Blue Note 1963 - 1985
  • Ballads & Blues; Blue Note 1963 - 1985