Antimon(III)-fluorid

chemische Verbindung
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 8. Oktober 2006 um 19:52 Uhr durch Andelfrh (Diskussion | Beiträge) (Artikel angelegt). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Strukturformel
Allgemeines
Name Antimontrifluorid
Andere Namen Antimon(III)-fluorid
Summenformel SbF3
CAS-Nummer 7783-56-4
Kurzbeschreibung farblose Kristalle
Eigenschaften
Molmasse 178.76 g/mol
Aggregatzustand fest
Dichte 4.38 g/cm3 (20 °C)
Schmelzpunkt 292 °C
Siedepunkt 376 °C
Dampfdruck Vorlage:Unbekannter Wert Pa (x °C)
Löslichkeit löslich in Wasser (492 g/100ml)
Thermodynamische Eigenschaften
ΔfH0g -916 kJ/mol
ΔfusH 21 kJ/mol
Sicherheitshinweise
Vorlage:Gefahrensymbol 2
R- und S-Sätze R: 23/24/25-51/53
S: 7-26-45-61
MAK nicht festgelegt
Vorlage:SI-Chemikalien

Antimontrifluorid ist ein Fluorid des Antimons. Es liegt bei Raumtemperatur als farblose bis leicht gräuliche Kristalle mit stechendem Geruch vor.

Gewinnung und Darstellung

Antimontrifluorid lässt sich durch Reaktion von wasserfreiem Fluorwasserstoff mit Antimontrioxid herstellen. Hierbei entsteht Antimontrifluorid und Wasser.

 

Eigenschaften

Physikalische Eigenschaften

Antimontrifluorid autodissoziert zu Antimondifluorid- und Antimontetrafluridionen.

 

Dadurch leitet geschmolzenes Antimontrifluorid auch elektrischen Strom. Die Antimodifluoridionen werden von Antimontrifluorid-Molekülen stabilisiert.

Chemische Eigenschaften

Antimontrifluorid ist eine starke Lewis-Säure aber eine verhältnismässig schwache Lewis-Base. Mit Donorfluoriden bildet es Fluorokomplexe.

Verwendung

Antimontrifluorid wird als mässig aktives Fluorierungsmittel, bevorzugt für niedrig schmelzende Fluoride, verwendet. Diese lassen sich anschliessend vom überschüssigen Antimontrifluorid abdestillieren. Ausserdem dient es als Beizmittel zum Färben und wird bei der Herstellung von Keramik verwendet.

Sicherheitshinweise

Antimontrifluorid ist für den Menschen giftig. Einatmen von Antimontrifluorid kann zu chemischer Lungenentzündung und Lungenödem führen. Berührungen können zu stärken Schädigungen der Haut, der Gewebe der Schleimhäute sowie der Atemwege und der Augen führen.

Der LD50-Wert (Maus, oral) beträgt 804 mg/kg.

Quellen

  • A.F. Holleman, E. Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie. 101. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 1995. ISBN 3-11-012641-9.
  • G.H. Aylward, T.J.V. Findlay: Datensammlung Chemie in SI-Einheiten. 3. Auflage. Wiley-VCH, 1999, ISBN 3-527-29468-6.
  • Autorenteam: RÖMPP CD 2006. Georg Thieme Verlag, Stuttgart/New York 2006. ISBN 3-131-43321-3.