Eparchie Križevci

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Das griechisch-katholische Bistum Križevci (dt. Kreutz) ist eine unierte Eparchie in Kroatien. Das Bistum wurde 1777 auf Initiative der Kaiserin Maria Theresia gegründet. Sitz des Bischofs ist seit 1966 nicht mehr Kreutz sondern Zagreb. Als Liturgiesprachen sind heute Kirchenslawisch und Kroatisch in Gebrauch. Zur Eparchie gehören nicht nur die Katholiken des byzantinischen Ritus in Kroatien, sondern auch in Slowenien und Bosnien-Herzegowina.

In der Republik Kroatien leben heute etwa 15.566 von insgesamt 21.467 griechisch-katholischen Gläubigen in 32 Pfarreien mit 22 aktiven Priestern, davon 16 in der Diözese von Krizevci. Der Diözese sind auch einige dem griechischen Ritus folgende Klöster mit rund 100 Nonnen zugeordnet. Die Volkszugehörigkeit setzt sich in der Republik Kroatien folgt zusammen: 7.830 Gläubige sind Rusinen, 6.294 Gläubige Kroaten und 2.295 Gläubige Ukrainer. Über die Zahl der Gläubigen, die der Diözese in den Nachbarstaaten Slowenien und Bosnien-Herzegowina unterstehen, liegen folgende, aktuell gesicherten Zahlen vor: in Bosnien-Herzegowina 4.776 Gläubige und in der Republik Slowenien 1.298 Gläubige.[1] In Mazedonien und Serbien (mit der Vojvodina), die früher ebenfalls zu Križevci gehörten wurden 2001 in Skopje bzw. 2003 in Ruski Krstur eigene Exarchate für die Katholiken des östlichen Ritus errichtet.

In Zagreb unterhält die Diözese ein eigenes Priesterseminar, das seit dem 17. Jahrhundert besteht. Seit 1983 ist Slavomir Miklovš Bischof von Kreutz.

Geschichte

Seit Mitte des 16. Jahrhunderts flohen in größerer Zahl orthodoxe Christen aus dem osmanischen Machtbereich in das unter habsburgischer Herrschaft stehende Kroatien. Sie wurden zunächst im Bereich der kroatischen Militärgrenze und nach der Zurückdrängung der Türken Ende des 17. Jahrhunderts auch in Slawonien und in der Vojvodina angesiedelt. Es handelte sich um serbischsprachige Uskoken und Walachen, wie sie in den zeitgenössischen Quellen bezeichnet wurden. Ihre seelsorgliche Betreuung ließ lange Zeit zu wünschen übrig.

Zu Beginn des 17. Jahrhunderts, als der Erzbischof von Esztergom, Péter Pázmány, die Rekatholisierung der ungarischen Länder energisch vorantrieb, wurde von Papst Paul V. auch ein Bischofsvikar für die Christen des östlichen Ritus ernannt und dem Bischof von Zagreb untergeordnet. Ziel war es, die orthodoxen Untertanen der ungarischen Krone in die römisch-katholische Kirche zu integrieren. Die mangelnde Eigenständigkeit der Vikare und die geringe Rücksichtnahme auf die Bedürfnisse der Gläubigen orthodoxer Tradition ließ dieses Vorhaben nur in Ansätzen gelingen. Als 1690 Tausende Serben nach einem gescheiterten Aufstand gegen die Osmanen mit ihrem Patriarchen Arsenije III. an der Spitze in die bereits haburgischen Gebiete Syrmien, Slawonien und Vojvodina flohen, traten viele der unierten Katholiken wieder zu den Orthodoxen über, die von Kaiser Leopold freie Religionsausübung gewährt bekommen hatten.

Kaiserin Maria Theresia erkannte die organisatorischen Defizite in Bezug auf die Katholiken des byzantinischen Ritus und initiierte deshalb für sie die Errichtung einer unabhängigen Hierarchie. 1777 wurde deshalb die Diözese Kreutz in Slawonien gegründet. Bis 1852 gehörte sie zur Kirchenprovinz von Esztergom. Nach der Erhebung des Bistums Zagreb zur Erzdiözese wurde die Eparchie von Križevci Teil der neuen kroatischen Kirchenprovinz.

Die bischöfliche Residenz wurde in einem ehemaligen Franziskanerkloster eingerichtet. Dessen Klosterkirche diente als Kathedrale (St. Trinitatis) des griechisch-katholischen Bischofs. In der habsburgischen Zeit erstrecktete sich seine Jurisdiktion nur über die unierten Katholiken in Kroatien-Slawonien.

Seit der Gründung Jugoslawiens 1918 gehörten alle Unierten auf dessen Staatsgebiet zu Križevci. Dazu gehörten so verschiedene Gruppen, wie die unierten Rumänen im Banat, viele Ruthenen in der Vojevodina, einige unierte Serben in Dalmatien sowie auch einige griechisch-katholische Mazedonier und Albaner im Süden des Landes. Die kleine finanzschwache Diözese war mit der Seelsorge in diesem riesigen Gebiet völlig überfordert. Aufgrund der gespannten vatikanisch-jugoslawischen Beziehungen sowohl vor als auch nach dem zweiten Weltkrieg konnte eine Neustrukturierung der Seelsorgsbezirke für die Unierten aber erst zu Beginn dieses Jahrhunderts vorgenommen werden.

In den USA und in Kanada gründeten griechisch-katholische Auswanderer aus Kroatien zahlreiche Gemeinden. Sie unterstehen jedoch den dortigen Bischöfen des byzantinischen Ritus

Bischofsliste

  • Simone Vrtan'ya (1611-?)
  • Predoyevich
  • Stanislao
  • Kordich
  • Miyakirch Zorchich
  • Vasilije Bozhichikovich (1777-1785)
  • Jozaphat Bastashich (1785-1795)
  • Silvestar Bubanovich (1794-1810)
  • Konstantin Stanich (1810-1830)
  • Gabre Smichiklas (1834-1856)
  • Djordje Smiciklas (1857-1881)
  • Elias Hranilovic (1883-1889)
  • Gyula (Juri) Drohobeczky (1891-1917)
  • Dionizij Njarady (1920-1940)
  • Janko Simrak (1942-1946)
  • Vakanz (1946-1960)
  • Havriil Bukatko (1960-1961)
  • Vakanz (1961-1983, Joakim Segedi als Weihbischof)
  • Slavomir Miklovš (seit 1983)

Quellen

  1. Glas Koncila: Grkokatolici na Žumberku, (aberufen am 8. Oktober 2006)

Literatur

  • Goran Ivanisevic: Grkokatolicka katedrala Presvetoga Trojstva i biskupska rezidencija u Križevcima. Zagreb 2000.
  • Ernst Christoph Suttner: Östliches Kirchenleben in Kroatien am Beispiel der Geschichte der Diözese Križevci. In: Gazophylacium 8(2003), S. 100-106.