Rebecca Horn

deutsche Bildhauerin (1944–2024)
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Rebecca Horn (* 24. März 1944 in Michelstadt) ist eine deutsche Künstlerin. Ihr Werk umfasst Installationen, Performances, skulpturalen Raum-Installationen, kinetische Objekte, poetische Texte, Film und Zeichung. Rebecca Horn gilt als eine der vielseitigsten und kreativsten Künstlerinnen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Ihre Arbeit bewegt sich oftmals im Grenzbereich verschiedenster künstlerischer Disziplinen.

Leben

Rebecca Horn wird am 24. März 1944 als Tochter eines Kaufmanns und Textildesigners im hessischen Michelstadt, Odenwald geboren.

Schon im frühen Kindesalter träumte Sie davon eine Künstlerin zu werden. Inspiriert wurde Sie von Ihrem rumänischen Kindermädchen, eine Malerin, die Rebecca im Zeichnen unterichtete sowie Ihrem Onkel, der ebenfalls ein Künstler war und ein abwechslungsreiches Leben führte. [1]

Nach einem langjährigen Internatsaufenthalt soll Rebecca Volkswirtschaft studieren um die elterliche Textilfabrik, die schon seit mehreren Generationen im Familienbesitz ist, zu übernehmen. Doch Sie bricht das Studium nach sechs Monaten ab und beginnt 1963, vorerst ohne das Wissen der Eltern, ein Philosophie- und Kunststudium an der Hochschule der Bildenden Künste in Hamburg.

Wichtige Lektüre und Inspiration fand Rebecca in literarischen Werken von Tagebuch eines Diebes von Jean Genet, Locus Solus von Raymond Roussel, Johann Valentin Andreae Chymische Hochzeit des Christian Rosencreuz oder auch in den Werken von Franz Kafka und Filmen von Luis Buñuel and Pier Paolo Pasolini. [2] [3]

1967 beginnt Sie Abgüsse für eine Skulptur aus Fieberglas und Polyester herzustellen, allerdings wurde Sie nicht vor giftigen Dämpfe und die Verwendung einer Atemschutzmaske gewarnt. Rebecca Horn und zwei weitere Kommilitoninnen erleiden eine schwere Lungenvergiftung, worauf Sie lange Zeit im Krankenhaus und ein Jahr im Sanatorium verbrachte. [4]

Als Sie nach der Unterbrechung an die Universität zurückkehrt, verwendet Rebecca Horn daraufhin nur noch leichtere und organische Materialien, wie Baumwolle, Bandagen und insbesondere Federn.

Sie arbeitet u.a. mit dem Arte Povera-Künstler Jannis Kounellis und macht einige Filmprojekte, darunter die Kinofilme La Ferdinanda: Sonate für eine Medici-Villa mit den Schauspielern Valentina Cortese, Richard Sutherland, Hans Peter Hallwachs 'Buster's Bedroom (1990) mit den Schauspielern Donald Sutherland, Geraldine Chaplin und Martin Wuttke, der für seine Ausstattung durch Nana von Hugo 1992 den Deutschen Filmpreis erhält.

Horn stellt mehrere Male auf der Documenta in Kassel aus und wird mit wichtigen Kunst-Preisen ausgezeichnet. So wird sie 1992 als erste Frau "Trägerin des Kaiserrings von Goslar".

Filmografie

  • 1970: Einhorn. Super-8-mm,
  • 1971: Schwarze Hörner. Super-8-mm,
  • 1972: Performances 1, 22 min, Farbfilm,
  • 1973: Performances 2, 45 min, Farbfilm,
  • Flamingos: , nicht fertiggestellt
  • 1974-75: Berlin, Übungen in neun Stücken, 16 mm,
  • 1975: Paradieswitwe, 16 mm,
  • 1976: Die chinesische Verlobte, 16 mm,
  • 1978: Der Eintänzer, 16 mm, 45 min,
  • 1981: La Ferdinanda - Sonate für eine Medici-Villa, Artimino, 35 mm, 90 min,
  • 1990: Busters Bedroom [5]

Einzelausstellungen (Auswahl)

  • 1973: Rebecca Horn - Körperraum, Galerie René Block, Berlin
  • 1974: Rebecca Horn - Dreaming Under Water, René Block Gallery, New York
  • 1979: Rebecca Horn - Dialogue Between Two Swings, Galleria Salvatore Ala, Mailand
  • 1981: Rebecca Horn - La Ferdinanda - Sonate für eine Medici-Villa, Staatliche Kunsthalle Baden-Baden
  • 1993: Solomon R. Guggenheim Museum, New York
  • 1994: Neue Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin
  • 1995: Festival d' Automne à Paris, Chapelle Saint-Louis de la Salpêtière, Paris
  • 2001: Das Santiago de Compostela-Projekt - Rebecca Horn and students, Haus am Lützowplatz, Berlin
  • 2002: Sean Kelly Gallery, New York
  • 2003: Tate Gallery Liverpool / "Rebecca Horn - Dancing Canvases", Galerie Thomas Schulte, Berlin
  • 2005: Rebecca Horn - Zeichnungen, Exhibition Centre, Centro Cultural de Bélem, Lissabon
  • 2006: Rebecca Horn - Retrospektive, Martin-Gropius-Bau, Berlin

Preise und Auszeichnungen

  • 1975: Deutscher Kritikerpreis für den Film "Berlin Exercises: Dreaming Under Water"
  • 1977: Kunstpreis der Glockengasse, Köln
  • 1979: Kunstpreis der Bötcherstraße, Bremen
  • 1986: Arnold-Bode-Preis der documenta, Kassel
  • 1988: Carnegie Prize für "The Hydra Forest, Performing Oscar Wilde", Pittsburgh
  • 1992: Kaiserring der Stadt Goslar und Medienkunstpreis Karlsruhe
  • 2004: The Barnett and Annalee Newman Award, New York
  • 2005: Hans-Molfenter-Preis, Stuttgart
  • 2006: Piepenbrock-Preis für Skulptur
  • 2007: Alexej-von-Jawlensky-Preis der Stadt Wiesbaden

Retrospektiven

  • 1993: Solomon R. Guggenheim Museum, New York. Die Austellung reiste danach zum Stedelijk Van Abbemuseum, Eindhoven; Nationalgalerie, Berlin; Kunsthalle Wien; Tate Gallery und Serpentine Gallery, London und das Musée de Grenoble.
  • 2006: Rebecca Horn - Retrospektive, Martin-Gropius-Bau, Berlin

Literatur

Museen zu Rebecca Horn

Galerien zu Rebecca Horn

Aktuelle Ausstellungen

Quellen

  1. The Guardian - The bionic woman (23.5.2005)
  2. Du770 Zeitschrift für Kultur - S.70 Rebecca Horn Chronik von Leben und Werk (10.2006)
  3. http://www.guggenheimcollection.org/site/artist_bio_66.html Guggenheim Collection Künstler Biografie
  4. Du770 Zeitschrift für Kultur - S.70 Rebecca Horn Chronik von Leben und Werk (10.2006)
  5. Rebecca Horn Archivs - Filmografie