Ljudmyla Monastyrska

ukrainische Opernsängerin
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Ljudmyla Wiktoriwna Monastyrska (ukrainisch Людмила Вікторівна Монастирська; geboren in Kiew) ist eine ukrainische Opernsängerin der Stimmlage Sopran. Sie reüssiert international in dramatischen Partien des italienischen Repertoires.

Leben und Werk

Ljudmyla Monastyrska studierte und debütierte in ihrer Heimatstadt. Ihre Stimmausbildung abolvierte sie am Glière Konservatorium und an der Nationalen Musikakademie der Ukraine.[1] 1996 debütierte sie als Tatjana in Eugen Onegin am Taras-Schewtschenko-Opernhaus, der ukrainischen Nationaloper, 1998 wurde sie als Solistin an dieses Haus verpflichtet.

Ihre internationale Karriere begann 2010 mit einem kurzfristig angesetzten Gastspiel an der Deutschen Oper Berlin in der Titelpartie von Puccinis Tosca. Es folgte dieselbe Rolle beim Festival Puccini in Torre del Lago in der Toskana und im Folgejahr das Debüt am Londoner Royal Opera House, wo sie in zwei Verdi-Rollen auftrat – als Aida und als Lady Macbeth.[2]

Die Erfolge in Berlin und London führten zu Verpflichtungen an weitere große Opernhäuser. Als Aida, ihrer Paraderolle, debütierte sie 2012 am Mailänder Teatro alla Scala[3] und an der New Yorker Metropolitan Opera und in den folgenden Jahren an der Houston Grand Opera, der Wiener Staatsoper, der Opéra National de Paris und am Teatro San Carlo in Neapel. Sie sang diese Rolle auch bei Open-Air-Aufführungen, beispielsweise im Stade de France, 2017 und 2018 bei der Stadium World Tour mit Plácido Domingo, in der Hollywood Bowl in Los Angeles und in der Arena von Verona.

Weitere Engagements führten sie an das Teatro Municipal Santiago de Chile, das Gran Teatre del Liceu in Barcelona, Teatro dell’Opera di Roma, an die Staatsoper Hamburg und die Bayerische Staatsoper sowie als Lady Macbeth auf Japan-Tournee. 2015 übernahm sie bei den Salzburger Osterfestspielen die Rolle der Santuzza in Cavalleria rusticana unter der musikalischen Leitung von Christian Thielemann. 2022 übernahm sie an der Metropolitan Opera anstelle von Anna Netrebko die Titelpartie in Turandot, eine der Met-Aufführungen wurde weltwelt im Radio ausgestrahlt und in europäische Kinosäle übertragen.[4][5]

Manastyrska sang unter anderem unter musikalischen Leitung von Dirigenten wie Gustavo Dudamel, James Levine, Fabio Luisi, Nicola Luisotti, Zubin Mehta, Andris Nelsons, Antonio Pappano und Simone Young.

Rollenspektrum

Das Repertoire der Sängerin umfasst überwiegend Opern von Giuseppe Verdi und des Verismo. Darunter die Verdi-Partien, mit denen sie international reüssierte: Abigaille, Lucrezia Contarini und Odabella in den Frühwerken Nabucco, I due Foscari und Attila, Lady Macbeth in Macbeth, die beiden Leonoren in Il trovatore und in La forza del destino, Amelia in Un ballo in maschera, die Titelpartie in Aida sowie Elisabetta im Don Carlo. Fallweise übernahm sie auch die Titelrollen in Bellinis Norma und in Ponchiellis La Gioconda.

Aus dem veristischen Repertoire sind Auftritte verzeichnet als Nedda in Pagliacci und als Santuzza in Cavalleria rusticana sowie die Titelpartien der Puccini-Opern Tosca, Manon Lescaut und Turandot. Weiters sang sie in früheren Jahren ihrer Karriere Tatjana und Lisa in den Tschaikowski-Opern Eugen Onegin und Pique Dame.

Im Konzertsaal übernahm sie das Sopransolo in Verdis Messa da Requiem. Weiters wird sie häufig für Gala-Abende mit Opernarien und Opernensembles verpflichtet.

Privatleben

Ljudmyla Monastyrska heiratete den Tenor Oleksandr Monastyrsky, der an der Städtischen Oper für Kinder und Jugendliche in Kiew engagiert war. Der Ehe entstammen zwei Kinder. Seit dem russischen Überfall auf die Ukraine 2022 wohnt die Sängerin in Warschau, ihre Kinder befinden sich ebenfalls in Sicherheit, eines in Polen, eines in Rumänien.[6]

Auszeichnungen

Aufzeichnungen (Auswahl)

Einzelnachweise

  1. Liudmyla Monastyrska. IMG Artists, abgerufen am 8. Januar 2017.
  2. The Telegraph: Macbeth, Royal Opera House / Ariodante, Barbican, review, 26. Mai 2011].
  3. Aida at Teatro alla Scala, 14. Februar bis 10. März 2012
  4. New York Times: Dropping Anna Netrebko, the Met Turns to a Ukrainian Diva, 28. April 2022
  5. Seen and Heard International: It’s not just the glitter that makes the Metropolitan Opera’s Turandot one of the wonders of opera, 15. Mai 2022
  6. Orpheus: Eine Frage der Ehre, Liudmyla statt Anna – die neue Turandot an der Met, Interview mit der Sängerin, abgerufen am 29. Mai 2022