Der SV Prussia Samland Königsberg war ein deutscher Fußballverein der ostpreußischen Hauptstadt Königsberg, dem heute russischen Kaliningrad.
Geschichte
Der Verein wurde 1904 als FC Prussia 1904 Königsberg gegründet und fusionierte 1908 mit Sportzirkel Samland 1904 Königsberg zur SpVgg. Prussia Samland 1904 Königsberg. Bereits 1909 wurde der Fußballklub erstmals Meister des zwei Jahre zuvor gegründeten "Baltischen Rasensport-Verbandes (BRV)" und durfte damit ein Entscheidungsspiel um die Teilnahme an der ersten Runde der Endrunde um die deutsche Fußballmeisterschaft gegen den märkischen Meister Tasmania 1900 Rixdorf bestreiten. Das Spiel ging am 10. April 1910 am VfB-Platz in Königsberg jedoch klar mit 1:5 verloren.
Im Spieljahr 1912/13 konnten die Königsberger erneut den Titel des baltischen bzw. nordostdeutschen Meisters erringen, verloren in der Endrunde zur deutschen Meisterschaft jedoch im Viertelfinale gegen Viktoria 89 Berlin auswärts am Berliner Unionplatz mit 1:6. In den Jahren 1913/14, 1930/31 und 1932/33 feierte der SV Prussia Samland noch drei weitere Male den Gewinn des Regionaltitels, vermochte sich in der Endrunde zur deutschen Meisterschaft jedoch nie durchzusetzen. So verloren die Königsberger sowohl 1914 gegen den VfB Leipzig, 1931 gegen Holstein Kiel als auch 1933 gegen den Beuthener SuSV, wobei sich die Gegner dem Verein aus Königsberg zumeist klar überlegen zeigten. Einzig im Duell gegen Holstein Kiel konnte Prussia Samland gut mithalten und verlor nur äußerst knapp mit 2:3.
Nach Einführung der Gauliga Ostpreußen im Jahr 1933 vermochte der SV Prussia Samland mit dem Stadtkonkurrenten VfB Königsberg sowie den immer stärker werdenden Vereinen aus Hindenburg und Insterburg nicht mehr mitzuhalten. 1944 musste der Spielbetrieb eingestellt werden und 1945, nach dem das einstmals deutsche Königsberg der Sowjetunion zugefallen war, aufgelöst werden.
Der bekannteste Fußballspieler des SV Prussia Samland Königsberg war der am 12. Dezember 1909 geborene Fritz Ruchay, der es auch zu einem Spiel für die deutsche Nationalmannschaft brachte und später beim SV Waldhof Mannheim aktiv war.
Erfolge
- 5 x Teilnahme an der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft: 1910, 1913, 1914, 1931, 1933
- 5 x Nordostdeutscher (Baltischer) Meister: 1910, 1913, 1914, 1931, 1933