DB-Baureihe E 320

Deutsche Zweisystem-E-Lok
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Die Elektrolokomotiven der Baureihe E 320, ab 1968 Baureihe 182 der Deutschen Bundesbahn, waren Mehrsystemlokomotiven, die für den grenzüberschreitenden Verkehr nach Frankreich und Luxemburg für zwei verschiedene Oberleitungsspannungen ausgerüstet waren.

Baureihe E320 / 182
Nummerierung: E 320 01, 11, 21;
ab 1968 182 001, 011, 021
Anzahl: 3
Hersteller: AEG, Krupp
Baujahr(e): 1960
Ausmusterung: 1982
Achsformel: Bo'Bo'
Länge über Puffer: 16.440 mm
Dienstmasse: 82* t
Höchstgeschwindigkeit: 120 km/h
Stundenleistung: 2760/ 2488/ 2550* kW
Dauerleistung: 2460/ 2320/ 2340* kW
Anfahrzugkraft: 30600/ 28000/ 28000* kp
Stromsystem: 15 kV, 16 2/3 Hz
25kV bei 50Hz
Lokbremse: el. Widerstandsbremse

Geschichte

Die frühen Jahrzehnte der Bundesbahn waren geprägt von der forcierten Elektrifizierung des Schienennetzes, die Anfang der 1960er auch das Saarland erreichte. Schon damals begann sich auch der grenzüberschreitende Schienenverkehr zu formen, der aber durch die unterschiedlichen Oberleitungsspannungen in Frankreich und den Benelux-Staaten zeit- und arbeitsintensive Lokwechsel in den Grenzbahnhöfen erforderte. Aus diesem Grund vergab die Bundesbahn 1957 den Auftrag an AEG, BBC und Siemens/SSW, den elektrischen Teil für eine Lokomotive zu entwickeln, die ihren Fahrstrom aus dem deutschen und dem nordfranzösischen bzw. luxemburgischen Bahnstromsystemen beziehen konnte. Die Technik sollte auf den bewährten Lokkasten der E 10 / E 40 aufgesetzt werden, daher auch die gleiche Optik.

1960 wurden die Lokomotiven E 320 01, 11 und 21 von den drei großen Elektronikfirmen mit Ausrüstung für das französische Wechselstromsystem geliefert und wurden vorwiegend auf der Strecke Saarbrücken-Forbach eingesetzt. 1968 wurden sie in Baureihe 182 umgezeichnet.

Technik

Aus der Achsfolge Bo'Bo' geht hervor, dass die Lokomotiven zwei Drehgestelle mit insgesamt vier Fahrmotoren und damit vier angetriebenen Achsen besitzt. Die Kraftübertragung erfolgt mittels Tatzlagerantrieb.

Einsätze

Bis 1983 wurden die Maschinen von Saarbrücken aus vorwiegend nach Forbach / Frankreich eingesetzt, dann wurde auch die letzte von ihnen ausgemustert.

182 001 wurde 1981 an die AEG verkauft und diente bis Ende der 80er Jahre als Versuchsträger. Als solcher wurde sie Anfang der 80er Jahre auf der S27 in München im Wendezugbetrieb eingesetzt. Sie erhielt dabei einen neuen Anstrich in rot/beige. Da in einem Führerstand zahlreiche Messgeräte aufgebaut waren, war nur noch ein Führerstand in seiner eigentlichen Funktion verfügbar. Die 182 001 wurde daher immer mit einem Steuerwagen gekoppelt.

Verbleib

Ausmusterungsdaten:
182 001: 30. Juni 1977
182 011: 26. Oktober 1978
182 021: 1. Oktober 1982

182 001 steht zur Zeit abgestellt im ehemaligen Bw (jetzt DB-Museum) in Koblenz-Lützel. Sie trägt noch den rot-weißen AEG-Versuchs-Anstrich. 182 011 wurde 1983/84 in München-Freimann verschrottet, über 182 021 ist nichts bekannt.


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