Wappen | Karte |
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Deutschlandkarte, Position von Eggenstein-Leopoldshafen |
Basisdaten | |
Bundesland: | Baden-Württemberg |
Regierungsbezirk: | Karlsruhe |
Landkreis: | Karlsruhe |
Geografische Lage: | Vorlage:Koordinate Text Artikel |
Höhe: | 100 m ü. NN |
Fläche: | 26,09 km² |
Einwohner: | 15.220 (31. Dezember 2005) |
Bevölkerungsdichte: | 583 Einwohner je km² |
Ausländeranteil: | 6,6 % |
Postleitzahl: | 76344 |
Vorwahlen: | 0721 und 07247 |
Kfz-Kennzeichen: | KA |
Gemeindeschlüssel: | 08 2 15 102 |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Friedrichstraße 32 76344 Eggenstein-Leopoldshafen |
Website: | www.egg-leo.de |
E-Mail-Adresse: | info@egg-leo.de |
Politik | |
Bürgermeister: | Bernd Stober |
Eggenstein-Leopoldshafen ist eine ca. 15.000 Einwohner zählende Gemeinde im Landkreis Karlsruhe. Sie wurde im Zuge der baden-württembergischen Gemeindereform aus den Gemeinden Eggenstein und Leopoldshafen gebildet. Ein Großteil des Forschungszentrums Karlsruhe befindet sich auf der Gemarkung Leopoldshafen.
Geografie
Die Gemeinde Eggenstein-Leopoldshafen liegt in der Rheinebene etwa 12 km nördlich der Mitte von Karlsruhe und grenzt an dessen Ortsteil Neureut an. Im Norden liegt die Gemeinde Linkenheim-Hochstetten. Diese Ortschaften liegen zusammen auf einer Rodungsfläche, die auf zwei Seiten durch topographische Barrieren eingefasst ist: Nach Osten der Hardtwald, jenseits der Waldfläche liegt die Stadt Stutensee. Im Westen der Rhein, gegenüber liegt die Gemeinde Leimersheim (Landkreis Germersheim, Rheinland-Pfalz).
Geschichte
Eggenstein
Die Gemeinde Eggenstein wird urkundlich erstmals in einem Urkundeneintrag des Lorscher Codex vom 13. Juni 766 als "villa hecinstein" erwähnt. Die eigentliche Siedlungsgründung dürfte jedoch früher, in alemannischer oder fränkischer Zeit, erfolgt sein. Der Name "Hecinstein" oder später "Eckenstein" bedeutet soviel wie "Spitze" und "Stein" und könnte auf die Existenz einer vorgeschichtlichen Kultstätte am heutigen Kirchberg hinweisen. Im Mittelalter verfügte der Ort über eine der frühesten Pfarreien der näheren Umgebung. Eine erste Nennung der Pfarrei Eggenstein datiert aus dem Jahr 1160. Eggenstein gehörte zu dieser Zeit zum Bistum Speyer. 1239 wurde Eggenstein kirchlich dem 1110 gegründeten Kloster Gottesaue unterstellt. Das Kloster verfügte über Besitzungen und einen Zehnthof im Ort. 1556 wurde Eggenstein im Zuge der Reformation evangelisch. 1689-1693 erfolgte im Pfälzischen Erbfolgekrieg die nahezu vollständige Verwüstung des Ortes. Im 18. Jahrhundert entstanden neben Landwirtschaft, Fischerei und Handwerk neue Gewerbeformen. Im Ort befand sich damals eine bedeutende Pferdezucht. Weitere Gewerbe waren Torfabbau, Goldwäscherei und das Zieglergewerbe. Im 18. Jahrhundert ist Eggenstein ferner oftmals Lager- und Quartierort durchmarschierender Kriegstruppen. Linksrheinische Gemarkungsgebiete gehen 1802 infolge des Friedens von Lunéville verloren. Ein bei Eggenstein durchgeführter Durchstich im Zuge der Rheinbegradigung durch Oberst Tulla im Jahr 1818 wird im Dorf groß gefeiert. 1869/70 Bau der Rheintaleisenbahn und Errichtung eines Bahnhofsgebäudes. 1925/26 Bau eines gemeindeweiten Wasserleitungssystems. 1939 infolge seiner Grenzlage zu Frankreich Errichtung zahlreicher Westwall-Bunker. Nach dem Zweiten Weltkrieg finden hier zahlreiche Heimatvertriebene eine neue Bleibe. Errichtung eines Gewerbegebiets im Tiefgestade in den 1960er Jahren. Zahlreiche Gärtnereien und eine florierende Blumenzucht bringen Eggenstein den Ruf eines "Gärtnerdorfes" ein. Enorme Ausweitung des Siedlungsgebietes durch Neubaugebiete. 1974 Gemeindefusion mit Leopoldshafen
Leopoldshafen
Die erstmalige urkundliche Nennung Leopoldshafens bzw. Schröcks datiert vom 1. Juli 1160. Damals bestätigte Bischof Gunther von Speyer die Besitzübertragung des dortigen Hofes ans Kloster Maulbronn. Die früheste Schreibweise "Schrâg" entwickelte sich später zu den Schreibweisen "Schreck", "Schroeckh", "Schröck". Der Name gibt bis heute Rätsel auf, er bedeutet zunächst soviel wie schrecken, aufschrecken, springen, hüpfen oder kragen. Damit könnte auf den markanten und auffällig spitzen Gestadesporn Bezug genommen worden sein, auf dem Schröck einst errichtet wurde und der in den Rhein hineinragte. Auf ein Gesuch des Handelsstandes und der Einwohnerschaft an den damaligen Großherzog Leopold von Baden wurde das Dorf mit amtlicher Veröffentlichung vom 4. Juni 1833 in "Leopoldshafen" umbenannt.
Damals bestand hier der erste Karlsruher Hafen, doch verursacht durch Rheinkorrektur, ständige Versandung und ungünstige Entwicklungen hinsichtlich wichtiger Standortfaktoren (1862 Errichtung des Hafens Maxau, 1869/70 Errichtung des Eisenbahnnetzes zunächst ohne Haltestelle Leopoldshafen, 1901 Errichtung des Rheinhafen Karlsruhe) führten zuletzt zum völligen Niedergang des Schiffahrtsbetriebs. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte mit der Errichtung des Forschungszentrum Karlsruhe ein neuerlicher wirtschaftlicher Aufschwung ein.
Eggenstein-Leopoldshafen
Im Zuge der Anfang der 1970er Jahre angestrengten Gemeindereform Baden-Württemberg schlossen sich Eggenstein und Leopoldshafen mit Wirkung zum 1. Dezember 1974 zu einer Einheitsgemeinde zusammen. Um der geschichtlichen Bedeutung beider Ortsteile Rechnung zu tragen und weil es an glaubwürdigen Alternativen mangelte, wurde der neue Gemeindename "Eggenstein-Leopoldshafen" festgelegt.
Wichtige infrastrukturelle Ereignisse neuerer Zeit waren 1978 der Neubau der Bundesstraße 36 außerhalb der Ortschaften sowie 1986 der Anschluss an das Stadtbahnnetz der Stadt Karlsruhe ("Hardtbahn").
Religionen
Mit der Evangelischen Kirchengemeinde Eggenstein und der Evangelischen Kirchengemeinde Leopoldshafen verfügen beide Ortsteile über eine eigenständige evangelische Pfarrei. Die katholische Kirchengemeinde St.-Antonius/St.-Albertus Magnus erstreckt sich auf die Gesamtgemeinde und ist seit 2004 Teil der Seelsorgeeinheit Karlsruhe-Hardt. Ferner existieren im Ortsteil Eggenstein Versammlungshäuser der Liebenzeller Mission und der Neuapostolischen Kirche.
Politik
Bürgermeister
- 1975-1983: Hermann Uebelhör
- 1983-1999: Manfred Will
- seit 1999: Bernd Stober
Gemeinderat
Die Gemeinderatswahl am 13. Juni 2004 brachte folgendes Ergebnis:
- CDU 28,2% (+1,2) – 7 Sitze (+1)
- FWG 21,7% (-13,6) – 5 Sitze (-3)
- SPD 14,8% (-0,6) – 3 Sitze (=)
- FDP/DVP 14,3% (-1,3) – 3 Sitze (-1)
- Liste 10,9% (+10,9) – 2 Sitze (+2)
- GRÜNE 10,1% (+3,5) – 2 Sitze (+1)
Wappen
Eggenstein
Seit Mitte des 16. Jahrhunderts ist als Dorfsiegel der Heilige Veit im Kessel belegt. Der älteste nachweisbare Siegelabdruck stammt aus dem Jahr 1562. Das Siegelbild mit dem vormaligen Ortsheiligen und Schutzpatron der Gemeinde war bis ins 17. Jahrhundert in Gebrauch. Für das 18. Jahrhundert ist kein Dorfsiegel nachweisbar. Aus dem Jahr 1807 datiert das neue Dorfsiegel mit Hufeisen unter einer Laubgirlande im Empire-Stil. Im frühen 20. Jahrhundert erfolgte dessen farbliche Festlegung auf: "in Rot ein goldenes Hufeisen". Die Farben erinnern an die frühe Zugehörigkeit Eggensteins zum Herrschaftsbereich der Markgrafen von Baden. Das Wappen fand bis zur Gemeindefusion 1974 Verwendung.
Leopoldshafen
In historischer Zeit verfügte Leopoldshafen über kein eigenes Dorfsiegel. Rechtliche Angelegenheiten wurden mit dem Gerichtssiegel von Eggenstein oder dem Siegel des Amtmannes von Mühlburg beglaubigt. 1811 findet sich der erste Hinweis auf ein eigenes Schröcker Siegel. Es zeigt ein von Palmzweigen umgebenes Hufeisen, später kam noch eine Krone hinzu. 1895 wurde für Leopoldshafen in Würdigung der historischen Bedeutung als Hafenort ein neues Wappen festgelegt: es zeigt Schiff und Steuermann. 1966 wurde die Farbgebung festgelegt und die offizielle Beschreibung lautet: "In Silber auf blauem Wasser ein schwarzes Segelschiff mit blauem Segel und rotem Wimpel, im Heck ein rotgekleideter Mann mit rotem Hut und schwarzem Ruder".
Eggenstein-Leopoldshafen
Im Zuge der Fusion der Gemeinden wurde ein neues Wappen eingeführt. Es ist zweigeteilt, wobei jede Hälfte einen Ortsteil repräsentiert. Den linken Teil bildet das invertierte Eggensteiner Wappen, also ein rotes Hufeisen auf gelbem Grund. Der rechte Teil des Wappens besteht aus einem weißen Atom auf blauem Grund, d. h. aus einem Atomkern, der von drei Elektronen umkreist wird. Dieser rechte Teil des Wappens geht allerdings weniger auf die Ortschaft Leopoldshafen selbst zurück, als vielmehr auf das Kernforschungszentrum Karlsruhe (heute Forschungszentrum Karlsruhe).
Gemeindepartnerschaften
Die Gemeinde unterhält eine Partnerschaft mit der Gemeinde Höflein in Österreich. Kurz nach der politischen Wende in der ehemaligen DDR wurde auch eine Partnerschaft mit Obhausen im Landkreis Merseburg-Querfurt geschlossen.
Wirtschaft und Infrastruktur
Der bedeutendste Wirtschaftsfaktor für Eggenstein-Leopoldshafen ist das 1956 hier gegründete Forschungszentrum Karlsruhe.
Verkehr
Die Gemeinde liegt an der in Nord-Süd-Richtung zwischen Mannheim und Lahr/Schwarzwald verlaufenden Bundesstraße B 36 und ist darüberhinaus mit der Stadtbahn Karlsruhe Linie S1/S11, die auf der Hardtbahn verkehrt, zu erreichen. Nach Osten existieren Landstraßen, nach Westen nur eine Verbindung mit der Rheinfähre zwischen Leopoldshafen und Leimersheim.
Fahrtdauer nach Karlsruhe: Mit dem Auto ca. 15 min., mit der Stadtbahn ca. 25 min.
Bildungseinrichtungen
In der Gemeinde gibt es die Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule Eggenstein, die Lindenschule (Grundschule Eggenstein), sowie die Grundschule Leopoldshafen.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen
Im Ortsteil Leopoldshafen befindet sich das Heimatmuseum. Das Museumsgebäude, das zwischen 1720 und 1730 als Rathaus und Schule errichtet wurde, steht unter Denkmalschutz.
Regelmäßige Veranstaltungen
Im jährlichen Wechsel findet am letzten Juniwochenende das bekannte Eggensteiner bzw. Schröcker Straßenfest statt.Und ebenso am Fasnacht-Dienstag findet der Eggensteiner Fasnachtsumzug statt.
Weblinks
- Offizielle Internetpräsenz der Gemeinde
- Eggenstein-Leopoldshafen im Karlsruher Stadtwiki
- Homepage des Eggensteiner Straßenfestes