Preiselbeere

Art der Gattung Heidelbeeren (Vaccinium)
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Die Preiselbeere (Vaccinium vitis-idaea), auch Kronsbeere oder Riffelbeere, ist eine Pflanze aus der Gattung der Heidelbeeren. Die sogenannte "Kulturpreiselbeere" hingegen bezeichnet keine Preiselbeere, sondern die Großfrüchtige Moosbeere, auch "Cranberry" genannt, die deutlich anders schmeckt.

Preiselbeere
Preiselbeere (Vaccinium vitis-idaea)
Vorlage:Taxonomy
Vorlage:Classis: Dreifurchenpollen-Zweikeimblättrige
(Rosopsida)
Vorlage:Subclassis: Asternähnliche (Asteridae)
Vorlage:Ordo: Heidekrautartige (Ericales)
Vorlage:Familia: Heidekrautgewächse (Ericaceae)
Vorlage:Genus: Heidelbeeren (Vaccinium)
Vorlage:Species: Preiselbeere
Wissenschaftlicher Name
Vaccinium vitis-idaea
L.

Beschreibung

Der Zwergstrauch wird zwischen 10 und 40 Zentimeter groß und ist von kompaktem, aufrechten Wuchs. Seine ovalen Blätter sind wechselständig und zweizeilig angeordnet, dunkelgrün und ledrig. An der Spitze der Triebe hängen in Trauben die weißen, gelegentlich schwach rötlichen, glockenförmigen Einzelblüten. Die Blüten sind vierzählig, bei den anderen Arten der Gattung meist fünfzählig. Ab Ende August bis Anfang September reifen aus ihnen in fünf bis sechs Wochen die zunächst weißen, später leuchtend roten Beeren. Kultursorten reifen unter guten Bedingungen auch noch ein zweites Mal im September und Oktober.

Verbreitungsgebiet

Da die Preiselbeere unempfindlich gegen Frost ist (bis zu -22 °C werden vertragen), kommt sie weltweit in der nördlichen Hemisphäre vor, von der nördlich gemäßigten Zone bis in den arktisch-zirkumpolaren Bereich (71°N, in Grönland auch darüber hinaus). Sie bevorzugt sonnige und trockene Standorte auf saurem Rohhumusboden und verträgt selbst noch schattige Wälder oder nährstoffarmen leichten Sandboden.

Vermehrung

Preiselbeeren vermehren sich neben dem üblichen Weg der Bestäubung durch Absenker. Obwohl die Preiselbeere sehr häufig in unmittelbarer Nachbarschaft zur Blaubeere wächst, kommt es nur selten zu Hybriden zwischen den beiden Arten, die man als Vaccinium × intermedium bezeichnet.

Verwertung

Die Preiselbeere ist in der Küche eine weithin geschätzte und beliebte Frucht, vor allem als Beilage zu Wildgerichten. Wegen ihres herbsauren Geschmacks, der auf den hohen Anteil von Fruchtsäuren zurückgeht (beispielsweise Benzoe-, Ascorbin- und Salicylsäure) wird sie allerdings nur selten roh gegessen, sondern meist als Zubereitung in Form von Kompotten. Wegen des Gehaltes an Benzoe- und Salicylsäure, die auch als Konservierungsmittel eingesetzt werden, sind Erzeugnisse aus Preiselbeeren meist gut haltbar.

Zugleich sind die Früchte äußerst gesund, neben Vitamin C finden sich auch die Vitamine B1, B2, B3 und Beta-Karotin (Vitamin A), an Mineralstoffen vor allem Kalium, Kalzium, Magnesium und Phosphat. Ihr Gehalt an Anthocyan lässt annehmen, dass der Genuss der Beeren vor Nieren- und Blaseninfektionen schützt, da sie angeblich das Einnisten der Bakterien in der Schleimhaut verhindern. Auch zur Senkung des Cholesterinspiegels und bei der Behandlung rheumatischer Erkrankungen kann die Pflanze eventuell von Nutzen sein. Aktuelle Forschung untersucht diese Zusammenhänge. Neben den Beeren enthalten angeblich auch die Blätter heilkundlich wirksame Stoffe.

Inhaltsstoffe

100g Preiselbeere enthalten:
kcal kJoule Wasser Fett Kalium Calcium Magnesium Vitamin C
35-39 148-162 88 g 0,5 g 72 mg 14 mg 6 mg 12 mg

Quelle: EU Nährwertkennzeichnungsrichtlinie (EU NWKRL 90/496/EWG) & REWE Nährwerttabelle


Tagesbedarf eines Erwachsenen bei 100g
Kalium Calcium Magnesium Vitamin C
3% 2% 2% 16%

Quelle: EU Nährwertkennzeichnungsrichtlinie (EU NWKRL 90/496/EWG)

Sonstiges

Nicht selten sind Gallwucherungen an den Blättern, verursacht durch den Pilz Exobasidium vaccinii.

Fotos

Commons: Vaccinium vitis-idaea – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien