Pineapple Bun

Milchbrötchen aus Hong Kong
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 7. Mai 2022 um 13:26 Uhr durch Sailorsfriend (Diskussion | Beiträge) (Typo, Link ergänzt). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Ein Pineapple Bun (chinesisch 菠蘿包 / 菠萝包, Pinyin bōluó bāo, Jyutping bo1lo1baau1, kantonesisch boh1loh4baau1 – „Ananasbrötchen, Ananasbrot“; alternativ in Min: 王梨包, wánglíbāo, Pe̍h-ōe-jī ông-lâi-pau) ist eine Sorte von Milchbrötchen, die vor allem in Hongkong, Macau und der Kanton-Küche[1] beliebt, aber auch weltweit bei Auslandschinesen mit kantonesische Wurzeln in den Chinatowns verbreitet ist.[2] Dem Namen zu Trotz steht Ananas nicht auf der Zutatenliste der Backware. Der Name bezieht sich vielmehr auf das Aussehen des Brötchens, da die charakteristische Kruste des Gebäcks an die Schale einer Ananas erinnert.

Frischer „Pineapple bun“

Geschichte

Im Juni 2014 nahm die Regierung von Hongkong das Pineapple Bun in die Liste des Intangible Cultural Heritage (Kulturerbe) auf. Die Tai Tung Bakery in Yuen Long stellt die Brötchen seit über 70 Jahren her und war ein Hauptakteur dabei, die Technik zur Herstellung dieser Brötchen auf die Liste der 480 Erzeugnisse des lebendigen Kulturerbes zu setzen.[3]

Herstellung

Varianten der „Pineapple Buns“
Pineapple bun mit Butter

Der Brötchenteig besteht aus denselben Zutaten wie andere chinesische Brote nach europäischem Vorbild mit einem weichen, hellen Teig aus Weizenmehl, Wasser, Salz, sowie Backtriebmitteln und Zucker. Die Kruste der Brötchen, die an die Schale der Ananas erinnert, wird aus einem anderen Teig gemacht, der ganz ähnlich für die Herstellung von Sugar Cookies (Kuchenstreuseln) verwendet wird. Sie besteht aus Zucker, Ei, Mehl und Schmalz und wird knusprig braun gebacken. Im Verhältnis zum Brötchen ist sie sehr süß.[4]

In Hongkong wird das Pineapple Bun (boluo bao) gern zum Frühstück oder als Zwischenmahlzeit zum Nachmittagstee gegessen.

Varianten

Die Variante des sogenannten buttered pineapple bun – Pineapple bun mit Butter – ist sehr beliebt bei den lokalen Bürger Hongkongs. In vielen Gaststätten Hongkongs, wie dem cha chaan tengs (茶餐廳) oder den lokalen Garküchen dai pai dongs (大牌檔) wird das Pineapple bun mit einem Stück Butter warm serviert. Im Kantonesischen wird diese Variante als boh loh yau (kant. 菠蘿油, bōluóyóu, Jyutping bo1lo1jau4, kantonesisch boh loh yau) bezeichnet. boh loh bedeutet Ananas und yau bezeichnet hier umgangssprachlich die Butter. Andere Varianten benutzen für die Füllung Pudding (奶黃菠蘿包), oder auch Frühstücksfleisch (englisch luncheon meat, 餐肉菠蘿包, Aufschnitt), Rote Bohnenpaste (紅豆菠蘿包), barbecued pork (叉燒菠蘿包 Schweinefleisch), und süße Kokosfüllungen (椰絲菠蘿包). Selten wird auch eine Füllung aus echter Ananas angeboten. Daneben gibt es unterschiedliche Größen, wie Miniatur (迷你菠蘿包) oder vergleichbar einem Cocktail Bun.

Japanisches Melonenbrot und koreanisches Soboro-Brot[5] sind Varianten, die dieselben Zutaten verwenden, wie deutsche Streusel, dafür bemühen diese Varianten sich nicht um das Ananas-artige Aussehen.

Rezeption

McDull, die Hauptfigur des Hongkonger Zeichentrickfilms McDull, Prince de la Bun wird oft mit einem Pineapple Bun dargestellt. Der chinesische Filmtitel lautet auch Boluoyou wangzi (Prinz des Butter-Pineapple Bun, 菠蘿油王子).[6]

2005 wurde von der lokalen Bevölkerung der Name Pineapple bun als Bezeichnung für einen Taifun vorgeschlagen. Der Direktor des Hong Kong Observatory wies diesen Vorschlag jedoch ab mit dem Hinweis, dass in einer Berichterstattung über einen Tropensturm mit solch einen Namen unseriös klingen würde.[7]

Commons: Pineapple Bun – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Hong Kong food: 40 dishes we can't live without - 6. 'Pineapple' bun. In: travel.cnn.com, CNN Travel, 13. Juli 2010. (englisch)
  2. What Is a Pineapple Bun? In: wisegeek, Conjecture Corporation 5. Januar 2014. (englisch)
  3. Denise Tsang: The secrets behind serving up Hong Kong's 'hot cross buns'. In: scmp.com. South China Morning Post, 8. September 2014, archiviert vom Original am 13. August 2020; abgerufen am 1. Mai 2022 (englisch): „Making the popular pineapple buns that are now recognised as part of the city's intangible cultural heritage can take as long as 24 hours“
  4. Where's The Pineapple? In: mykitchenmylaboratory.blogspot.com, My Kitchen: My Laboratory. (englisch)
  5. Korean Soboro Bread. In: koreanslate.com, Korean Slate. 28. Oktober 2009. (englisch)
  6. 麥兜菠蘿油王子 Mcdull, Prince de la Bun. In: ent.sina.com.hk, Sina Hong Kong (chinesisch)
  7. Ask Mr. Know-It-All: How do typhoons get their names? In: hk-magazine.com, Hong Kong Magazine, 11. Februar 2015. (englisch)