Lütjens-Klasse

Klasse von Lenkwaffenzerstörern der deutschen Bundesmarine
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Lütjens-Klasse
Lütjens, Typschiff der Klasse
Daten
Verdrängung: 4162 Tonnen
Länge: 134,48 m
Breite: 14.35 m
Tiefgang: 6,1 m
Antrieb: 2 Dampfturbinen mit je 35.000 PS aus 4 Hochdruckkesseln mit 1271 psi
Stromversorgung: 4 Turbogeneratoren mit je 750 PS
Höchstgeschwindigkeit: >30 Knoten
Reichweite: 4030 Meilen bei 18 Knoten
Besatzung: Gestamtstärke: 334 davon 23 Offiziere, 131 Unteroffiziere, 180 Mansschaftsdienstgrade
Bewaffnung: Ein Starter mit einem 40-fach Magazin für
  • SM 1 zur Luftzielbekämpfung sowie
  • AGM-84 Harpoon zur Seezielbekämpfung
  • Zwei Starter RAM (Rolling Airframe Missile) zur Nahbereichsbekämpfung anfliegender Flugkörper
  • Ein ASROC-Starter (acht Torpedos mit Raketentreibsätzen)

Zwei Geschütztürme 127 mm (5")
Zwei Torpedorohrsätze mit je drei Torpedos (DM 4 A 1 und MK 46)
Zwei Bordgeschütze 20 mm
Zwei SRBOC Raketenwerfer (6 Startern)
Ein FL 1800 zur elektronischen Kampfführung
optional zwei Fliegerfäuste

Feuerleitsysteme: GFCS MK 86 Feuerleitsystem Artillerie

MFCS MK 74 Feuerleitsystem, FK-Systeme für Luft- und Seeziele

Sensoren: AN/SPS 52 3D-Luftraumüberwachungsradar großer Reichweite

AN/ SPS 40 2D-Luftraumüberwachungs- und Frühwarnradar mittlerer Reichweite
AN SPS 67 Seeraumüberwachungsradar mittlerer Reichweite
RAY RP 1225 Navigationsradar
DSQS 21 B Aktiv/Passiv Sonar

Die Lütjens-Klasse oder auch Klasse 103B ist eine ehemalige Zerstörerklasse der Bundesmarine, benannt nach dem Typschiff Lütjens. Die Schiffe wurden 1966 bis 1970 in den USA für die Bundesrepublik Deutschland als Schiffe der Charles-F.-Adams-Klasse gebaut. Dann wurden sie für die Bundeswehr so modifiziert, dass sie eine eigene Unterklasse bildeten. Das letzte Schiff wurde 2003 außer Dienst gestellt.

Geschichte

Die Schiffe wurden am 11. April 1964 von der Bundesregierung bei der Regierung der USA in Auftrag gegeben und am 30. März 1964 ging bei Bath Iron Works die offizielle Bestellung ein. Die Schiffe sollten die alten Fletcher-Klasse-Zerstörer ersetzen. Sie waren die ersten großen Schiffe der Bundeswehr, die mit Flugkörpern bewaffnet waren.

Das erste Schiff, die Lütjens wurde am 1. März 1966 auf Kiel gelegt und am 23. März 1969 in Dienst gestellt. Das letzte Schiff, die Rommel wurde am 2. Mai 1970 in Dienst gestellt.

Die Schiffe nahmen regelmäßig an den Übungen der ständigen Einsatzverbände der NATO im Atlantik (STANAVFORLANT) und im Mittelmeer (STANAVFORMED) teil. Ab 1998 wurden sie außer Dienst gestellt und durch die Fregatten der F124-Klasse ersetzt.

Kennung Name Ruf Indienststellung Außerdienststellung Verbleib
D185 Lütjens DRAE 22. März 1969 18. Dezember 2003 liegt zur Zeit in Eckernförde zur Durchführung von Ansprengversuchen. Die weitere Verwendung ist noch unklar.
D186 Mölders DRAF 20. September 1969 28. Mai 2003 Museumsschiff in Wilhelmshaven
D187 Rommel DRAG 20. Mai 1970 30. September 1998 2004 in der Türkei abgewrackt

Modifikation

Im Unterschied zu den amerikanischen Zerstörern hatten die drei deutschen Zerstörer etwas andere Funkgeräte, eine andere Mastanordnung und eine andere Platzierung des Sonardomes unterhalb des Schiffes. Außerdem waren die Mannschaftsquartiere verbessert worden.

In den 1970er Jahren wurden alle drei Schiffe nacheinander mit neuen digitalen Feuerleitrechnern ausgerüstet. Jedes Schiff besaß 4 Kessel, unterteilt in 2 Kesselräumen und 2 Hochdruckheißdampfturbinen in 2 Turbinenräumen. In diesen standen außerdem die E-Generatoren die auch mit Dampf betrieben wurden und die Frischwassererzeuger, ebenfalls mit Dampf betrieben. Die Tartar-Raketen und ihre Starter wurden gegen das leichtere Standard-Missile-System ausgetauscht.

In den 1980er Jahren wurden noch einmal die Feuerleitrechner ersetzt, außerdem erhielten die Zerstörer das RAM System sowie Täuschkörper zur Abwehr von Seezielflugkörpern.

Bordgemeinschaft Z-Lütjens

Die Bordgemeinschaft ist ein loser Zusammenschluss ehemaliger Besatzungsmitglieder des Zerstörers "Lütjens" und denen, die sich für die ehrwürdigen Zerstörer der Klasse 103 B interessieren. Dabei ist es unerheblich, ob Du auf der "Lütjens", der "Mölders" oder der "Rommel" gefahren oder "nur" ein Fan dieser alten Schiffe bist. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, das Andenken an die Marine-Dampfschiffahrt - insbesondere an die Zerstörer der Klasse 103 - zu erhalten. Das geht am besten, wenn jeder seine persönlichen Erfahrungen und Erlebnisse einbringt. Dazu dient unter anderem die Homepage von Paul Irrgang Bordgemeinschaft Zerstörer Lütjens und diverse Treffen in Wilhelmshaven. Das Zusammenbringen ehemaliger Zerstörerfahrer der Klasse 103 steht hierbei im Vordergrund. Wir ermöglichen mit der BG, sowohl den Ausbau der Web-Aktivitäten, als auch eine finanzielle Unterstützung des Marinemuseums in Wilhelmshaven, wo seit Juni 2005 der Zerstörer "Mölders" als Exponat zu besichtigen ist.

Bordgemeinschaft Z-Rommel

Die "Bordgemeinschaft Zerstörer Rommel" wurde geschaffen um den Verbund und die Kameradschaft der ehemaligen von D187 zu erhalten und durch gemeinsame Unternehmungen stets zu verbessern. Das Zusammenbringen ehemaliger Bordangehöriger von D 187 steht hierbei im Vordergrund. Gäste, Familienmitglieder, Freunde und Fan's der 103er sind jedoch stets herzlich willkommen.

Bei den Treffen zur Kieler Woche stehen u.a. gemütliche Lagerfeuerabende und gemeinsame Besuche der Kieler Woche auf dem Programm. Im Jahr 2005 wurde auch die Fregatte "Sachsen" besucht. Viel Spass und gute Laune sind Pflicht. Grosse Erfolge waren die Segeltouren im Jahr 2004 und der "Lümmeltörn 2006", bei dem erstmals auch Mitglieder der Bordgemeinschaft von D 185 Z-Lütjens teilgenommen haben.

Bordgemeinschaft Z-Mölders

Seit Oktober 2006 laufen Bemühungen von ehemaligen Besatzungsangehörigen im 103er Forum eine Bordgemeinschaft zu gründen. Wer interesse daran hat, darf sich gerne an der aktuellen Diskussion beteiligen. Sobald sich eine Bordgemeinschaft gefunden hat, werden die Informationen hier aktuallisiert.

Bilder

Bilder der "Ladys" findet ihr hier: Bilderserver

Patenschaft

Das Patenland des Zerstörer Lütjens war das Saarland. Aus dieser Patenschaft des Landes Saarland entwickelte sich die Patenschaft der Besatzung und dem Kinderheim Theresienheim Saarbrücken.

Drei, die zusammenhalten

MK Zerstörer Lütjens Dudweiler, Bordgemeinschaft Zerstörer Lütjens und Theresienheim

Zum 100 jährigen Jubiläum des Theresienheimes in Burbach rückten die Kameraden / innen der MK-Dudweiler zum Arbeitseinsatz an. Unter Mitwirkung ihres Vereinskapitäns, Günter Hary bezogen sie Stellung am Zapfhahn, der Kuchentheke und am Grill um ihre Pateneinrichtung an diesem besonderen Jubelfest tatkräftig zu unterstützen.

Die Bordgemeinschaft Zerstörer Lütjens überraschte den Leiter des Theresienheimes, Herrn Marc Schmitt, die Kinder des Hauses. und besonders erfreulich, in Anwesenheit der ehemaligen Leiterin, Birgit Thum, mit einer Geldspende von 1000,- €.

Der letzte Kommandant und Mitglied der MK Fregattenkapitän Michael Meding regte die Mitglieder der Bordgemeinschaft (alles ehemalige Lütjensfahrer) zu einer Spende für ihr Patenkind an. Angereist zu dieser, sehr stattlich ausgefallenen, Spendenübergabe waren, der Administrator des 103er-Forums Paul R. Irrgang (Mainz) und Schriftführer Klaus Müller (Bingen) mit ihren Frauen.

Die Patenschaft zwischen dem Theresienheim und unserem ehemaligen Patenschiff besteht seit 1971. Von Anfang an hat die Crew ihr Patenkind nicht vergessen und viel Gutes für die Einrichtung getan. Unterstützt wurde sie dabei von der MK Zerstörer Lütjens Dudweiler, welche über die Jahre viele Freizeitaktionen mit den Kindern initiierte. Man erinnert sich gerne an die vielen gemeinsam verbrachten Stunden, sei es bei den Fahrradtouren, im Zeltlager, im Schwimmbad oder an den erst kürzlich stattfindenden Theaterbesuch.

Drei, die zusammenhalten erlebten beim 100.Geburtstagsfest des Theresienheimes schöne Stunden und man versprach sich, diesen Kontakt auch weiterhin zu pflegen.

Siehe Auch