Fährhafen Sassnitz

Seehafen für Trajektfähren auf Rügen
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Der Fährhafen Sassnitz ist ein Tiefwasserhafen im Ortsteil Mukran der Stadt Sassnitz an der Ostseite der Insel Rügen. Aufgrund seiner Lage im äußersten Nordosten Deutschlands und seiner Entstehungsgeschichte ist der Hafen durch einige Besonderheiten gekennzeichnet. So handelt es sich beispielsweise um den größten Eisenbahnfährhafen Deutschlands. Als einziger Hafen im kontinentalen Westeuropa bietet er darüber hinaus die Möglichkeit zum Umschlag von Eisenbahnwaggons mit der in Finnland und Russland verwendeten Breitspur. Aufgrund der vorgelagerten Lage in der Ostsee sind die von Sassnitz ausgehenden Fährlinien nach Schweden sowie ins Baltikum die kürzesten von Deutschland aus bestehenden Seeverbindungen in diese Länder. Der Hafen verfügt über acht Liegeplätze für Fähren mit Pierlängen zwischen 100 und 250 Metern, davon mehrere mit Gleisanschluss. Der Liegeplatz 6 bietet darüber hinaus mit einer Wassertiefe von 10,50 Metern und einer Länge von 250 Metern auch Möglichkeiten für das Anlegen von Kreuzfahrtschiffen. Mit einem Güterumschlag von etwa fünf bis sechs Millionen Tonnen pro Jahr ist der Fährhafen Sassnitz der drittgrößte deutsche Ostseehafen. Der Betreiber ist die Fährhafen Sassnitz GmbH.

Die MS „Sassnitz“ der Reederei Scandlines im Fährhafen Sassnitz

Entstehung

 
Mole des Fährhafens mit Leuchtturm

Der heute bestehende Fährhafen geht historisch zurück auf eine Fährverbindung von Sassnitz nach Trelleborg, die am 1. Mai 1897 den Betrieb aufnahm. Diese heute von der Reederei Scandlines betriebene Linie wurde damals als „Königslinie“ bezeichnet. 1909 wurde auf dieser Verbindung der Eisenbahnfährbetrieb eröffnet. Nach dem Zweiten Weltkrieg begann am 16. März 1948 wieder der Fährbetrieb von Sassnitz aus. In den 1980er Jahren erfolgte dann der Neubau des Fährhafens im Sassnitzer Ortsteil Mukran, eines der letzten großen Verkehrsbauprojekte in der DDR. Ziel war dabei insbesondere eine leistungsfähige Fährverbindung ins litauische Klaipėda (Memel), um für den Transport von Gütern aus der DDR in die Sowjetunion den langwierigen Landweg umgehen zu können, der zudem durch die damalige politische Lage in Polen problematisch geworden war. Der Fährbetrieb auf der Verbindung von Mukran nach Klaipeda begann 1986 und wurde bis 1989 auf einen Liniendienst mit fünf Eisenbahnfähren ausgeweitet. Nach 1990 erfolgten der Neubau eines Fährterminals sowie umfangreiche Umbau- und Erweiterungsarbeiten, um vor allem den Anstieg im Personenverkehr nach Skandinavien zu bewältigen.

Linienverkehr

Vom Fährhafen Sassnitz aus bestehen folgende Linienverbindungen:

Die im September 2005 zusätzlich eröffnete Verbindung ins dänische Køge wurde bereits im Februar 2006 mangels Auslastung wieder eingestellt.

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