Kompaniefeldwebel

Dienststellung in der Bundeswehr
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 4. Oktober 2006 um 13:13 Uhr durch Flor!an (Diskussion | Beiträge) (Richtig verlinkt). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Der Kompaniefeldwebel (KpFw) (umgangssprachlich Spieß) ist eine Dienststellung (kein Dienstgrad!) in der deutschen Bundeswehr. Der KpFw (bzw. der Vorgesetzte in vergleichbarer Dienststellung) ist der wichtigste Unteroffizier der Kompanie oder einer vergleichbaren militärischen Einheit. Er ist zuständig für den Innendienst und unmittelbarer Vorgesetzter (§ 1 VorgesV) gegenüber allen Soldaten seiner Teileinheit (Innendienst). Er ist Vorgesetzter mit besonderem Aufgabenbereich (§ 3 VorgesV) aller Unteroffiziere seiner Einheit und unterstützt den Kompaniechef in vielen Bereichen (Personal, Innere Führung).

Der Dienstgrad des KpFw ist Hauptfeldwebel und höher, nur selten aber Oberfeldwebel. Das Dienststellungsabzeichen ist eine goldene Schnur über der rechten Schulter, jedoch nur bei Heer und Luftwaffe. Nur in bestimmten Situationen, wie zum Beispiel einer Übung im Feld, trägt der KpFw bei der Marine die goldene Schnur.

Bei den verschiedenen Teilstreitkräften und Truppengattungen heißt der Spieß auch:

  1. (BttrFw) Batteriefeldwebel (Artillerie, Heeresflugabwehr)
  2. (InspFw) Inspektionsfeldwebel (Schulen)
  3. Staffelfeldwebel (Luftwaffe allgemein, Heeresflieger)
  4. Wachtmeister (An Bord von Schiffen der Marine)

Im Unterschied zu vielen anderen Streitkräften (z.B. Großbritannien) kennt die deutsche Bundeswehr nicht die Dienststellung eines Bataillons- oder Regimentsfeldwebels.

Geschichte

Einen "ersten Unteroffizier" in der militärischen Einheit kennt man schon seit der Landsknechtszeit.

Mit der Herausbildung eines festen Dienstgradsystems (18. Jh.) erhielt der "Spieß", dessen Bezeichnung von einer von ihm getragenen Stangenwaffe (Partisane) herrührt, den Rang "Feldwe(i)bel". Bis zum Ersten Weltkrieg war der Feldwebel der höchste Unteroffiziersdienstgrad im deutschen Heer. Zu seinen Aufgaben gehörten vor allem strenge Dienstaufsicht und Kontrolle der Mannschaften.

Erst in der Reichswehr änderte sich das Anforderungsprofil des Spießes. Er erhielt nun auch Aufgaben, die unter dem Begriff Förderung der militärischen Kameradschaft subsummiert werden können. Neu hinzu trat nun die Dienstgradbezeichnung Oberfeldwebel.

Die Wehrmacht baute darauf auf, wobei administrative Aufgaben nach wie vor im Vordergrund standen - von der Postversorgung der Soldaten bis zu Personalangelegenheiten und Verpflegungsorganisation ging der Zuständigkeitsbereich. Aber auch als Zugführer musste der Spieß (jetzt: Hauptfeldwebel) ausgebildet sein.

Die Nationale Volksarmee der DDR kannte nur den Hauptfeldwebel, der die Funktion des "Spießes" als Dienststellung (kein Dienstgrad) übernahm.